Das Ende der Hochkultur? - oder: Banker gebt uns unser Geld zurück !

Ein offenes Wort

von Peter Bilsing

Foto © Frank Becker
Das Ende der Hochkultur?
 
Finanzdebakel in den Städten, Kulturinstitute
& Opernhäuser schließen…
 
Banker gebt uns unser Geld zurück !
 

Vielen Kulturinstituten, Opernhäusern, Konzertsälen etc. drohen große Streichungen bei den Subventionen. Nicht wenige müssen ganze Abteilungen schließen, andere machen vielleicht ganz dicht. Viele Menschen und Künstler, die bisher unter Entbehrung und für geringes Einkommen große Arbeit leisteten, werden arbeitslos – ohne jede eigene Schuld. Die Schuldigen aber leben weiter gutgenährt, wohlbekannt und unangetastet unter uns.
 
Mit 80 Milliarden hat sich die BRD neu verschuldet, weil Bundeskanzlerin Merkel und ihr damaliger Krisen-Berater, der Schweizer Großbankier Ackermann (der mit dem Victory-Zeichen über die deutsche Jurisprudenz), dieses Sümmchen ohne Kabinettsabsegnung oder andere demokratische Genehmigung unter Gangster verteilten. Ich spezifiziere: „Banken-Gangster“! Die Innen-/Außen-Perspektive scheint mir hier erwähnenswert. Früher kamen die Verbrecher von außen (Dillinger & Co.), haben aber nicht ansatzweise den Banken so viel geschadet, wie die skrupellosen Manager, die das ihnen von gutgläubigen Kunden anvertraute Geld ins Spielkasino trugen, oder in Hedgefonds (Dank Ex-Kanzler Schröder) verzockten, statt es ordentlich und auftragsgemäß anzulegen.
 
Also „Hallo“ Frau Merkel, Herr Schäuble, Herr Westerwelle! Warum sollen die fleißigen Bürger dieses Landes eigentlich dieses Geld zurück bezahlen? Wir haben es doch nicht bekommen. Die Sachlage ist recht eindeutig klar und die Schuldigen sind zweifelsfrei samt und sonders namentlich bekannt!
 
Viele haben sich nach milliardenschweren Finanzspritzen aus Steuergeldern gerade erst wieder in ihren Vorständen das Salär um dreiste unglaubliche 10 Prozent erhöht (Bayerische Vereinsbank, HSH Nordbank u.v.a.) – während die Gewerkschaften mühselig Abschlüsse von einem, zwei oder keinem Prozent durchsetzen können. Nicht einer hat dazugelernt! Der Benzin-/Energiepreis wird ungestraft durch Zockertum in schwindelnde Höhen getrieben, was unser Wirtschaftswachstum wieder erheblich gefährdet. Die soziale Marktwirtschaft ist praktisch längst abgeschafft und keiner merkt es. Die nächste Blase wird in 2-3 Jahren platzen – wie viel darf, wie viel wird es dann sein?
 
Der nächstliegende Vorschlag, nämlich „laßt doch endlich die Banken an die Wand fahren, laßt sie pleite gehen!“ ist zwar auf den ersten Blick verständlich, aber doch Signum geschwundener Realitäts-Wahrnehmung. Das geht nicht, Leute! Denn die Banken sind mittlerweile so untereinander, zudem mit all den noch viel dilettantischer geführten Landesbanken vernetzt, in denen alle Parteien sitzen, daß man eher erfolgreich von Hamburgs Bürgermeister Ole von Beust Schadenersatz für die von 70 auf 500 Millionen Kosten gestiegene „Elb-Philharmonie“ einklagen könnte. Der hanseatische Politiker hat seine Bürger klar belogen, was immerhin jurisdikabel wäre.
 
Was will der Opernkritiker eigentlich damit sagen, außer seinem Alltags-Frust Worte zu verleihen? Ganz einfach: Liebe Leute, Mitbürger, Kulturinteressierte! Geht noch schnell in die Oper, ins Konzert oder ins Museum, bevor alles weg ist. Zeigt unseren politischen Kulturbanausen für wie wichtig wir diese mühevoll erworbenen Meilensteine humanistischer Bildung halten. Deutschland, einst das Land der Dichter und Denker, zerfällt im Mief übel riechender Geldscheine (pecunia olet!) und menschenverachtender Kommunalobligationen. Es ist zum Kotzen, aber keiner will es wahrhaben.



Redaktion: Frank Becker