Aktuelles aus der Kultur

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt






Handel setzt 422 Millionen Euro mit Schoko-Osterartikeln um
 
Bonn - Der Handel in der Bundesrepublik setzt mit Schokoladen Osterartikeln insgesamt 422 Millionen Euro um. Nach Angaben des Bundesverbandes der Deutschen Süßwarenindustrie vom Mittwoch in Bonn fanden im vergangenen Jahr rund 36.000 Tonnen Ostersüßwaren ihren Weg in die Osternester. Darunter waren süße Eier aus Zucker, Schokolade und Krokant, Osterlämmer, Pralinen und natürlich auch Schokohasen. 12.700 Tonnen Schokolade wurden 2009 zu Schokoladenhasen verarbeitet. Daraus entstanden 127 Millionen Schoko-Osterhasen bei einem Durchschnittsgewicht von 100 Gramm.
 
Auch der Osterhase besteht mittlerweile nicht mehr nur aus Vollmilchschokolade, so der Verband weiter. Diese süße Variante hat aber nach wie vor mit etwa 90 Prozent den größten Anteil an der Hasenproduktion. Dem Trend bei Tafelschokolade folgend ist die "bittere" Variante mit 10 Prozent weiter auf dem Vor-Hoppeln. Jeder Deutsche gibt im Durchschnitt über fünf Euro für Osterartikel aus. Im Mengenvergleich mit dem Weihnachtsmann hat der Osterhase dabei die Nase vorn. 57 Prozent der Produktion von saisonalen Hohlfiguren entfallen auf den Osterhasen, hieß es in der Mitteilung des Bundesverbandes weiter.
 
 
Schauspieler Siegfried Gressl in Essen gestorben
 
Essen - Der beliebte Essener Schauspieler Siegfried Gressl ist tot. Er starb nach längerer Krankheit, teilte ein Sprecher des Grillo-Theaters am Mittwoch mit. Der gebürtige Österreicher machte seine Schauspielausbildung am Bruckner-Konservatorium in Linz und am Mozarteum in Salzburg. Er war nach Engagements unter anderem am Nationaltheater Mannheim und am Staatstheater Stuttgart bereits seit 1993 Ensemblemitglied des Schauspiels Essen und hat in vielen wichtigen Theaterproduktionen mitgewirkt.
 
Gastrollen führten ihn zudem an die Schauspielhäuser in Hamburg und Zürich. Auch in zahlreichen TV-Produktionen wirkte Gressl mit. Für seine Interpretation des Schlomo Herzl in Georg Taboris „Mein Kampf“ und seine Rolle als Elling (beides in Essen) wurde Gressl in den NRW-Kritikerumfragen mehrmals als bester Schauspieler genannt. Im Grillo spielte er außerdem unter anderem in "Herr Karl" von Helmut Qualtinger, den Junker Bleichenwang in Shakespeares "Was ihr wollt", den hinreißend lebensängstlichen Felix Humble in der deutschsprachigen Erstaufführung von "Humble Boy" sowie den Chefkellner Leopold im "Weißen Rössl".
 
Schauspielintendant Anselm Weber hatte Siegfried Gressl mit Beginn seiner Intendanz 2005 aus dem ehemaligen Ensemble von Jürgen Bosse übernommen. Unter seiner Regie spielte er unter anderem den Herzog Alba in Schillers „Don Carlos“ und die Rolle des Friedrich in der Lutz Hübners Uraufführung „Blütenträume“. Beide hatten auch gemeinsam den Soloabend „Klamms Krieg“ von Kai Hensel erarbeitet, der im April 2006 Premiere feierte. Anselm Weber und sein Team und alle Kolleginnen und Kollegen der Theater und Philharmonie Essen sind vom Tod Gressls tief betroffen und denken mit großem Mitgefühl an seine Familie und seine engen Freunde, hieß es in der Mitteilung der Bühne.
 
 
Kunststation St. Peter zeigt Malerei zu Israel-Reisen
 
Köln - "Sechs Tage bleibt er noch" lautet der Titel einer Ausstellung in der Kunst-Station Sankt Peter in Köln, die ab Ostersamstag Werke des Künstlers Erik Schmidt zeigt. Seit 2007 reist Schmidt wiederholt nach Israel, um dort fotografische Vorlagen für seine Arbeit zu finden. Unter anderem besuchte der Künstler ein Weingut zwischen Jerusalem und Tel Aviv und beobachtete vor Ort die archaisch anmutende Arbeit inmitten einer Landschaft, die in den Augen der Welt oft nur als Kriegsgebiet oder Projektionsfläche religiöser Geschichten existiert. "Working the Landscape" heißt die in diesem Zusammenhang entstandene Serie von Malereien, aus der Arbeiten in der bis zum 15. April laufenden Schau gezeigt werden. Weiterhin zu sehen sind eine Dia-Show mit dem Titel "Kurz anhalten" und ein Filmloop, beides Arbeiten, die im Gegensatz zur Malerei und sonstigen Filmen eher fragmentarisch wirken, so wie für Schmidt das Land auf seinen Reisen, hieß es in der Ankündigung. 
 
Die Ausstellung ist dienstags bis samstags von 11 bis 17 Uhr sowie sonntags von 13 bis 17 Uhr geöffnet.
 
 
Symposium zu Gewalt und Theatralität
 
Düsseldorf - "Gewalt und Theatralität" lautet der Titel eines Symposiums, das vom 15. bis 17. April in Düsseldorf stattfindet. Von Shakespeares "Macbeth" bis Mark Ravenhills "Shopping and Fucking" – die Darstellung von Gewalt gehört zum festen Repertoire des Theaters, so die Veranstalter am Mittwoch in einer Vorankündigung. Den Möglichkeiten spektakulärer Gewaltdarstellungen auf der Bühne verdanke das Theater seine besondere gesellschaftspolitische Kraft. Umgekehrt seien auch Gewalthandlungen in der Lebenswelt immer von Inszenierung und Zur-Schau-Stellung geprägt: Kriegsmassaker, Amokläufe bis hin zu den Erniedrigungsritualen der Schulhof-Schlägerei gingen mit szenischen Konstellationen und Rollenspielen einher.
 
Den Gründen für diese Nähe von Gewalt und Theatralität widmet sich das Symposium, das die Düsseldorfer Kulturwissenschaftler Reinhold Görling und Roger Lüdeke in Zusammenarbeit mit dem Düsseldorfer Schauspielhaus veranstalten. Eingeladen sind namhafte Wissenschaftler aus dem In- und Ausland. Die Tagung wird begleitet von einem umfassenden Rahmenprogramm, zu dem auch eine Podiumsdiskussion gehört, an der unter anderem der britische Dramatiker Mark Ravenhill teilnimmt. Einzelheiten zum Programm sollen auf einer Pressekonferenz am 9. April mitgeteilt werden.

Redaktion: Frank Becker