Aktuelles aus der Kultur NRW

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker
Aktuelles aus der Kultur NRW

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt





Arp-Museum zeigt Werke von Karl Otto Götz
 
Remagen - Unter dem Titel "In Erwartung blitzschneller Wunder" präsentiert das Arp-Museum in

Karl Otto Götz, o.T. 1946 - Foto © Frank Becker
Remagen ab kommenden Sonntag Werke des Künstlers Karl Otto Götz. Der 1914 geborene Götz zählt zu den wichtigsten Protagonisten der informellen Malerei. Mit dieser Kunstrichtung fand Deutschland nach dem Nationalsozialismus und dem Zweiten Weltkrieg wieder Anschluß an die internationale Avantgarde. Gemäß dem künstlerischen Leitmotiv von Götz, das der Ausstellung ihren Titel gibt, zeigt die Auswahl zum Teil großformatiger Gemälde die große Bandbreite, mit der der Künstler "stets aufs Neue die vielfältigen Möglichkeiten der Abstraktion auslotet", hieß es im Vorfeld der bis zum 8. August laufenden Schau. Zu sehen sind rund 50 zum Teil bislang unbekannte Arbeiten aller Schaffensphasen des Künstlers.Die Ausstellung zeigt auch frühe grafische Blätter, Gemälde, bemalte Porzellanplatten und plastische Werke von Götz.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Pawel Althamer erhält den diesjährigen Aachener Kunstpreis
 
Aachen - Der diesjährige Aachener Kunstpreis wird dem polnischen Künstler Pawel Althamer verliehen. Dies teilte am Donnerstag ein Sprecher der Stadt mit. Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung wird alle zwei Jahre an bildende Künstler vergeben, die der internationalen Kunstszene "wesentliche und nachhaltige Impulse vermittelt" haben. Mit dem Preis verbunden ist eine Ausstellung im Ludwig Forum der Kaiserstadt. Die Ausstellung wird im Dezember eröffnet. Althamer wurde 1967 in Warschau geboren und verbindet in seiner Kunst Aspekte der klassischen Bildhauerei mit installativen und sozialen Elementen. Oftmals bindet er aus dem Alltag vertraute Situationen in neue Kontexte ein, um Bedeutungsverschiebungen zu erzielen.
 
Sein Schaffen könne "als eine neue Form von Realismus verstanden werden, die sich im Zuge der politischen Veränderungen zu Beginn der 1990er Jahre in Polen und anderen Ländern des ehemaligen Ostblocks entwickelt hat", hieß es in der Mitteilung weiter. Ihrer traditionellen Orientierungsmuster entledigt, befragen Künstler wie Althamer die Welt, in der sie leben, auf deren Werte hin. Althamer war bei internationalen Großausstellungen für zeitgenössische Kunst wie der Documenta, der Berlin Biennale und bei Skulptur Projekte Münster und hatte Einzelausstellungen unter anderem im Centre Pompidou in Paris und in der Wiener Secession. Bisherige Träger des Kunstpreises waren unter anderem Richard Tuttle, Katharina Fritsch, On Kawara, Richard Long und A.R. Penck.
 

Neues Museum bietet Heimat für die Nibelungen


Xanten - Seit Jahrhunderten ist die Stadt Xanten mit der Nibelungensage verbunden. Dort soll der Legende nach Siegfried geboren und aufgewachsen sein. Nun kehrt der Drachentöter und Eroberer des sagenhaften Nibelungenschatzes in seine Heimat zurück. Im neuen Museum "Nibelungen(h)ort", das heute im niederrheinischen Xanten eröffnet wird, finden die Helden des Mythos nun eine dauerhafte Bleibe. Auf rund 1000 Quadratmetern Ausstellungsfläche wird die tragische Geschichte von Liebe und Leid, Treue und Verrat erzählt. Die Rezeption des Nibelungenliedes in den bildenden und darstellenden Künsten, in Literatur und Musik seit dem 18. Jahrhundert bildet nach Angaben einer Museumssprecherin einen Schwerpunkt der Ausstellung. Exponate aus mehr als 600 Jahren Rezeptionsgeschichte sind zu sehen. Raum-Installationen und digitale Medienstationen lassen den Mythos lebendig werden. Am Freitag nachmittag ist der Eintritt ins neue Museum frei, am Samstag steht ein Minnesänger-Konzert auf dem Programm.
 
Das Museum ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Verteidigungsrede des Judas Ischarioth
 
Hattingen - Im Industriemuseum Hattingen ist am Gründonnerstag die Verteidigungsrede des Judas Ischarioth zu hören. Judas erscheint in der biblischen Überlieferung als zwielichtiger Jünger Jesu, der aus Geldgier zum Verräter wurde und durch seinen Selbstmord sein Seelenheil verspielte. Eine der spannendsten literarischen Annäherungen an diese Figur stammt von Walter Jens und ist in  Kooperation mit dem Verein Melange am 1. April um 20.00 Uhr in einer Lesung zu erleben. Der Dramaturg, Regisseur und Schauspielerr Peter Schütze wird in einem Monolog vor dem Gekreuzigten und dem  Publikum Rechenschaft ablegen, so ein Sprecher des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, der das Museum betreibt, am Donnerstag. Passend zur Osterzeit lassen die Fragen um Schuld und Schicksal, Verrat und Liebe die Passion Christi in einem ganz anderen Licht erscheinen, so der Sprecher.

Redaktion: Frank Becker