Aktuelles aus der Kultur NRW

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt
 

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur NRW

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt






Ausstellung "Theater der Erinnerung" in Köln 

Japanisches Kulturinstitut zeigt Arbeiten des Fotokünstlers Eikoh Hosoe

Köln - "Theater der Erinnerung" lautet der Titel einer Ausstellung im Japanischen Kulturinstitut Köln, die ab dem 19. März Arbeiten des international renommierten japanischen Photographen Eikoh Hosoe präsentiert. Seit mehr als einem halben Jahrhundert schaffe der inzwischen 77-Jährige Hosoe einzigartige Werke, "die seinen innovativen und meisterhaften Umgang mit der Photographie verdeutlichen", hieß es am Donnerstag in einer Ankündigung der bis zum 22. Mai laufenden Schau. Der 1933 geborene Fotograf zählt nach Angaben des Kulturinstituts zu den bedeutendsten zeitgenössischen Fotografen weltweit. Zu sehen sind Arbeiten der Serien 
Kamaitachi, Ukiyo-e Projections und Butterfly Dream.

"Theater der Erinnerung" zeigt erstmals seit über 30 Jahren eine Einzelausstellung Hosoes in Deutschland. Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit des Japanischen Kulturinstituts mit den Kuratoren des Studio Equis. Schon früh in seiner Karriere legte Hosoe nach Angaben eines Kuratoren den vorherrschenden Stil der Nachkriegszeit ab und schuf Werke, die Experimentierfreude bewiesen und neue Freiheiten im photographischen Ausdruck eröffneten. In der Auseinandersetzung mit Mythologie, Metaphern und Symbolismus sprengte er die Grenzen der traditionellen Photographie und schlug eine Brücke zu anderen künstlerischen Disziplinen wie Tanz, Theater und Malerei.

Einen Namen machte sich Hosoe erstmals Ende der 1950er Jahre mit den Serien "Man and Woman" 1959 und "Ordeal by Roses" in den Jahren 1961/1962. Das herausragende Ereignis für seine weitere Entwicklung war nach Angaben des Kulturinstituts die Begegnung mit Tatsumi HIJIKATA, einem der Begründer des Butoh-Tanzes. Fasziniert von dessen kontrovers rezipierten Performances in  der japanischen Hauptstadt begann eine Zusammenarbeit, die in Hosoes wohl berühmtester Serie "Kamaitachi" gipfelte, die in den Jahren 1965-68 gipfelte. Die Beziehung zu Hijikata führte auch zu den Aufnahmen eines anderen legendären Butoh-Tänzers, Kazuo Ohno.

Mit ihm schuf Hosoe 2006 die Serie "
Butterfly Dream", die ebenfalls in der Ausstellung zu sehen ist. Hosoes jüngste Farbserie "Ukiyo-e Projections" inszeniert ein „Photographisches Theater“, bei dem erotische Holzschnitte auf die weiß geschminkten Körper einer Gruppe von Butoh-Tänzern projiziert werden. Die Serie entstand2002/2003 in Zusammenarbeit und als Hommage an das Tanzstudio von Hijikata.

Die Ausstellung ist montags bis donnerstags von 9 bis 13 Uhr sowie von 14 bis 20 Uhr und freitags von 9 bis 13 sowie von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Die Schau ist zudem am Samstag, dem 20. März, am Sonntag, dem 25. April und am Samstag, dem 22. Mai jeweils von 13 bis 18 Uhr zu sehen.


Katholischer Kinder- und Jugendbuchpreis für Janisch und Wolfsgruber

Bonn - Der diesjährige Katholische Kinder- und Jugendbuchpreis der Deutschen Bischofskonferenz geht an den Autoren Heinz Janisch und die Illustratorin Linda Wolfsgruber. Beide werden für ihr Bilderbuch "Wie war das am Anfang" ausgezeichnet und teilen sich das Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro, wie ein Sprecher der Bischofskonferenz am Mittwoch in Bonn mitteilte. Die Auszeichnung wird am 20. Mai in Essen übergeben. Das im Wiener Dom-Verlag erschienene Buch handelt von den Fragen, "Was war, bevor es mich gab? und Warum gibt es mich?" hieß es in der Mitteilung weiter.


Kornelimünster präsentiert Arbeiten von Robert Rotar


Aachen - Unter dem Titel "Objekt, Symbol und Geheimnis" präsentiert die Sammlung „Kunst in Nordrhein-Westfalen“ in der ehemaligen Reichsabtei Kornelimünster bei Aachen ab dem 13. März eine erste museale Retrospektive des Künstlers Robert Rotar. Die bis zum 25. April laufende Schau umfaßt nach Angaben des Museums rund 60 Werke. Rotars malerisches Werk beginnt 1950 mit der „Spirale“, die sich aus dem Beschäftigen mit dem Kosmos, der Astronomie, Astrophysik, Atomtheorie und den Naturwissenschaften entwickelte. Um 1976 fügte der Künstler seinem Themenkreis und seinem bildnerisches Vokabular eine weitere Facette hinzu, ohne dabei die Spirale auszuschließen. Ab dieser Zeit siegelte und stempelte er auch seine Werke.

In dieser Zeit entstanden zahlreiche Objekte, mit oder ohne symbolische Attribute. Jüdisch-kabbalistische, alchemistische und planetarische Chiffren, Tarot und Zahlen tauchten auf. Wichtige Themen in dieser Phase des künstlerischen Schaffens von Rotar sind die „Vereinigung der Gegensätze“ oder „coincidentia oppositorum“, Geburt und Tod, Vergänglichkeit und Tod, Eros und Tod.
Der 1926 in Berlin geborene Rotar starb 1999 in Düsseldorf.


Ausstellung über den englischen Künstler Liam Gillick in Bonn

Bonn - Unter dem Titel "Ein langer Spaziergang ... Zwei kurze Stege ..." präsentiert die Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland in Bonn ab dem 1. April eine Ausstellung zum Werk des englischen Künstlers Liam Gillick. Im vergangenen Jahr gestaltete der 1964 geborene Gillick den Deutschen Pavillon bei der Biennale in Venedig. Die Bundeskunsthalle widmet ihm bis zum 8. August eine umfangreiche Einzelausstellung mit insgesamt rund  55 Arbeiten, teilte ein Sprecher des Museums am Donnerstag mit. Gillick arbeitet als Objektkünstler, Maler, Komponist, Kurator und Kritiker zugleich, hieß es in der Ankündigung der Ausstellung. Zu den in Bonn präsentierten Arbeiten zählt auch die in Venedig realisierte Installation "Wie würden Sie sich verhalten? Eine Küchenkatze spricht".

Die Ausstellung ist dienstags und mittwochs von 10 bis 21 Uhr sowie donnerstags bis sonntags von 10 bis 19 Uhr geöffnet. 

Internet: www.bundeskunsthalle.de

 
Redaktion: Frank Becker