155 Jahre Litfaß-Säulen

Erfunden hat sie 1854 der Berliner Drucker Ernst Litfaß

von Andreas Rehnolt

Litfaß heute - Foto © Frank Becker
Am 5. Dezember vor 155 Jahren gab's die Genehmigung für Litfaß-Säulen
 
Erfunden hatte sie 1854 der Berliner Drucker Ernst Litfaß
 
Berlin - Am 5. Dezember 1854 erhielt der Berliner Drucker Ernst Litfaß die Genehmigung für den "öffentlichen Zettelaushang" an Säulen und Brunnen-Einfassungen. Angeblich störte ihn das wilde Plakatieren in Berlin. Bekanntmachungen und Werbung für Orchesteraufführungen, Theatervorstellungen oder für den Zirkus wurden zuvor wild an Mauern und Häuserwände geklebt. Bereits ein halbes Jahr später stand dann die erste „Annoncier-Säule“ dieser Art, die schon bald als "Litfaß-Säule" überall bekannt war. Am 15. April 1855 wurde die erste Säule an der so genannten "Ziegenbockswache" in Berlin errichtet, am 1. Juli 1855 standen weitere 100 Säulen. In den folgenden Jahren errichtete Litfaß noch mehr solcher Reklameträger.
 
Daß man mit der Litfaßsäule an zentralen Orten auffällig werben konnte, wird auch dadurch bestätigt, daß nach dem Tod des Buchdruckers Litfaß am 27. Dezember 1874 in ganz Deutschland solche Säulen aufgestellt wurden. Als "König der Reklame" wurde ihm ein Ehrengrab auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in Berlin-Mitte zuteil. Heute gibt es deutschlandweit noch 67.000 Litfaßsäulen, die zu Werbezwecken oder zur Verbreitung von kulturellen Aufführungen und Ausstellungen genutzt werden. Eine Litfaß-Säule in Bronze erinnert seit 2006 in der Münzstraße, Berlin-Mitte an den Erfinder. Das Denkmal befindet sich an der Stelle, wo einst seine erste Annonciersäule stand.

Redaktion: Frank Becker