Das offene Wort

Hamburger Größenwahn

von Peter Bilsing

Peter Bilsing

Unfaßbar dreist, aber wahr!


In Hamburg sind nicht nur bald 100.000 Haushalte komplett zahlungsunfähig (die Bürger machen es ihren Politikern nach), sondern auch die Pro-Kopf- Verschuldung gehört zu den höchsten aller Bundesländer. Mit weit über 20 Milliarden! Schulden (das sind über 25 Prozent des Bruttoinlandsprodukts der freien Hansestadt) plant man nun eine neue klassische Musikhalle: die ELBPHILHARMONIE.

Mit locker geschätzten rund 250 Millionen Euro (in der Realität verdoppeln sich solche Zahlen erfahrungsgemäß schneller als man hingucken kann) soll es die größte und gigantischste in der ganzen Bundesrepublik, vielleicht des kompletten Erdballes, werden.

Während Spielplätze verrotten, Kindertagestätten schließen, die Schulen vermodern bzw. baufällig dahinvegetieren, Turnhallen und Sportstätten verloddern und die Sozialleistungen bzw. Bedürftigenbetreuungen radikal gekürzt werden, möchten sich die oberen Zehntausend (mit kräftiger Unterstützung ihrer persönlich gewählten Politiker) jetzt einen Edeltempel bauen lassen, wo man dank geschniegelter Eintrittspreise dann wohl garantiert unter sich sein wird. Das private Spendenaufkommen der besonders edlen und gutbetuchten Hanseaten soll die 50 Millionen-Grenze schon überschritten haben.

Na da gibt es doch wohl kein zurück mehr! Auch und insbesondere, da durch den Länderfinanzausgleich sparsame, also ordentlich und korrekt arbeitende Bundesländer (wie z.B. Bayern) das alles sauber und ohne Veto-Möglichkeit mitfinanzieren müssen.

Das ist (logisch betrachtet) für mich in etwa so, als ob ein Steuerbetrüger all jenes Geld, was er hinterzogen hat, schließlich auch noch von seiner eigenen Steuerschuld abziehen kann und dann den Rest vom Finanzamt noch ausbezahlt erhält.                                                                               P.B.