Regenzeit

von Dorothee Renckhoff

Foto © Frank Becker

Regenzeit
 
Sie ging fort aus dem Spiegel
Im letzten Zimmer
Zwischen brettervernagelten Fenstern
Und verschlossener Tür
Nur der grüne Eisentisch blieb
Die kleine Lampe
Und das Rauschen unter der Falltür.
Aber wohin ging sie
Aus der Tiefe der Scheibe
Oder steht sie noch immer
Auf der dunklen Seite
Unsichtbar, gefangen
Zwischen Silberdampf und Lack?
Die zahmen Rehe warten schon lange
Vergeblich im Hof des Kreuzgangs.
Einmal nur erglüht
Starr unter nassen Ranken
Der Feuersalamander.
 
 
Dorothea Renckhoff