Pause & Alich alias Fritz & Hermann "Durchstarten"

Am 26. September im Wuppertaler Rex-Theater

von David Dehler

Foto: Veranstalter
Sa 26.09.09 | 20:00 Uhr
 
Pause & Alich alias Fritz & Hermann
 Durchstarten
 
Von wegen Aufschwung! Die Kurse spielen Achterbahn. Alles fällt! Die Kurse fallen, die Werte verfallen, die Temperaturen fallen, auch wenn das Klima wärmer wird. Eine Katastrophe! Fundamentalismus, Terrrrrorismus und Globalisierung halten uns auf Trab. Und wer ist betroffen? Natürlich wir! Sagen sich Fritz & Hermann. Und sie raten: DURCHSTARTEN! Bevor es eine Bauchlandung gibt. Und wie immer kämpfen sie, wenns drauf ankommt, nicht nur miteinander und mit sich selbst, sondern auch für eine bessere Welt!
Die 8. Produktion der Rheinischen Ausgabe von Marx-Brothers und Dick & Doof. Versponnen, bekloppt und böse wie eh und je, reiben sie sich wieder einmal in allen Breschen des Alltags und der Weltpolitik auf.
 
Fritz und Hermann, das sind die beiden Bonner Kabarettisten Rainer Pause und Norbert Alich. Seit 1984 präsidieren sie alljährlich die alternative Bonner Karnevalsrevue „PINK PUNK PANTHEON“, die seit 1995 im WDR-Fernsehen übertragen wird, über 30 Abende immer ausverkauft und republikweit beliebt ist. Sieben Kabarettprogramme („Grenzenlos“; „Piranjas“; „Apokalypse“; „Best of Fritz & Hermann“; "Tut uns leid-Tour"; "Kopf hinhalten" und zuletzt "Zusammen Halten") haben die beiden bisher auf die Kleinkunst- und Stadthallenbühnen dieser Republik gebracht, in Hamburg den West-Kritikerpreis (1993) im Schmidttheater, im Rheinland die „Morenhovener Lupe“ (1992) erhalten, Gastspiele auch im Ausland (Genf, Zürich) nicht ausgeschlagen.
In allen einschlägigen Kabarettsendungen (Mitternachtsspitzen, Hüsch & Co., Mundart u.a.) waren sie zu Gast. Und nun haben sie sogar ihre eigene monatliche Kabarettsendung "Fritz und Hermann" im WDR-Fernsehen (seit 2006).
Sie sind einfach unverbesserlich. Keine zwei Minuten stehen Fritz Litzmann (Rainer Pause) und Hermann Schwaderlappen (Norbert Alich) auf der Bühne, da kriegen sie sich auch schon wieder in die Haare. Dabei wissen die Vereinsmatadoren vom FKK Rhenania doch, was in Zeiten der Krise zu tun ist: durchstarten.
 
So heißt auch ihr Programm, das die Beiden jetzt mit Blick auf 60 Jahre Bundesrepublik noch einmal gründlich durchforstet und auf den neuesten Stand der Dinge gebracht haben. "Wir zahlen alles, so wie's immer war", schmettern Fritz und Hermann aus voller Kehle zur Melodie des "Final Countdown". Doch von Endzeitstimmung keine Spur. Es braucht schon mehr als eine Fehlinvestition des Vereinsvermögens in einen Wohnwagenpark in Wisconsin, um gestandene Männer des Rheinlands aus dem Konzept zu bringen.
Ob sich Litzmanns gewagte Idee, die Verluste durch eine Refinanzierung mit Bierdeckeln auszugleichen, bewähren wird, ist allerdings eher fraglich. Völlig außer Zweifel steht hingegen, daß Fritz und Hermann genau den richtigen Ton treffen zwischen heiter-bekloppter Boshaftigkeit und schwarzgalliger Satire. 100 Minuten mit ihnen haben durchaus etwas von Monty Pythons "Always look on the bright side of life".
Doch ist der Ton spürbar schärfer als noch beim versöhnlichen Nachkriegsprogramm namens
 
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"Zusammen halten". Gelegentlich erlaubt sich Hermann jedoch ein wenig Sentimentalität. Zum Beispiel beim Blick auf seine alte Modelleisenbahn. Ersatzteile gibt es dafür kaum mehr, seit der Hersteller Insolvenz anmelden mußte.
Weitaus beständiger scheint da der "Nick-Neger" zu sein, ein Stück aus Litzmanns Kuriositätensammlung. Ihren Namen verdankt die dekorative Spendensammeldose der freundlichen Kopfbewegung beim Einwerfen eines Groschens. Und schon gehen mit Fritz wieder die imaginären Pferde durch. Auf die zu erwartenden Gewinne ließe sich doch ein Kredit aufnehmen und damit das Loch in der Vereinskasse stopfen. Bis es aber soweit ist, tun die beiden, was sie am besten können.
Inklusive einiger neuer Lieder, für die sie sich von Billy Joel ("Piano Man") und Ray Charles ("Hit the Road Jack") haben inspirieren lassen. Unvergleichlich und herrlich bescheuert sind Fritz und Hermann vor allem dann, wenn sie sich heillos in den Schlingen ihrer eigenen Gedanken verfangen. Denn das Rheinland ist und war schon immer eine Hochkultur des Redens, "von Zuhören hat keiner was gesagt". Macht nichts. Bei diesen beiden käme eh niemand zu Wort."
 
Am 26. Spetember sind Pause & Alich mit ihrem Programm „Durchstarten“ im Wuppertaler Rex-Theater zu sehen. Beginn ist um 20:00 Uhr. Karten kosten 15,00 € im Vorverkauf und 18,00 € an der Abendkasse und sind erhältlich an der Theaterkasse, den VVK-Stellen von www.wuppertal-live.de  oder im Internet unter www.rex-theater.de
 
 
Forum Maximum im Rex-Theater  - Kipdorf 29  - 42103 Wuppertal