Die Genesis der Rock-Musik

"Rough Guide Rock"

von Frank Becker
Die Genesis der Rock-Musik
in einem griffigen Lexikon
 
Das Thema ist praktisch unüberschaubar – doch Peter Buckley hat es mit Hilfe von 153 Autoren - Fachleute und Fans - angepackt und den „Rough Guide Rock“ in 2. Auflage, seit der ersten Auflage 1998 um viele Artikel und Bilder wesentlich erweitert und aktualisiert, herausgegeben. Die deutsche Fassung für den Metzler Verlag besorgte ein zehnköpfiges Übersetzerteam unter Redaktion von Dieter Fuchs. Auf 943 Seiten enthält dieser großformatige Wälzer Angaben und Biographien zu mehr als 1.000 Künstlern und Bands, die nach harten Debatten und noch härterer Auswahl in der englischen Redaktion den Weg in dieses Nachschlagewerk über die Rock-Musik und ihre Randgebiete geschafft haben. Daß es eine Auswahl sein muß, liegt auf der Hand. Daß sie subjektiv ist, liegt in der Natur der Dinge. Aber sie ist dennoch umfassend und vor allem sehr bunt und keinesfalls einseitig.
 
So trifft der Leser auf Seite 1 bereits auf recht gegensätzliche Lager: die1989 gegründete New Yorker Rap-Band „A Tribe Calles Quest“ und die schon 1982 aufgelöste schwedische Pop-Gruppe ABBA. Daß die seit 1970 für ihren harten Blues-Rock mit ungebrochener Beliebtheit belohnte texanische Gruppe „ZZ Top“ nach der 1962-67 in England erfolgreichen Gruppe „The Zombies“ die letzte Seite vermutlich nicht nur dieses Lexikons für sich beanspruchen kann, liegt an der geschickten Namenswahl – diesen Abschluß eines alphabetischen Nachschlagewerks kann ihnen wohl kaum jemand streitig machen.
Die Internationalität des Buches mißt sich naturgemäß an der Nationalität und dem Lebensbereich seiner Autoren, die sämtlich aus dem englischen Sprachraum kommen. So liegt denn auch ein Schwergewicht auf dem anglo-amerikanischen Kulturraum. Erwarten wir also keine Artikel über Johnny Halliday (Frankreich), Adriano Celentano (Italien) oder Die Toten Hosen (Deutschland) – sie sind, obwohl in ihren Ländern bekannte Rock-Musiker, nicht dabei. Das ging aber auch Klassikern wie z.B. Moody Blues, The Move, The Cake und ELO so. Doch immerhin sind einige deutsche Gruppen von internationaler Bedeutung aufgenommen worden: „Can“, „Kraftwerk“, „Amon Düül II“, Popol Vuh“, „Cluster“, „Neu!“ und „Einstürzende Neubauten“ gehören dazu. Sie befinden sich in bester Gesellschaft von Booker T. und den Boomtown Rats, Def Leppard und Bo Diddeley, Jimi Hendrix, Judas Priest, Elvis Presley und Prince, Hüsker Dü, Ryuichi Sakamoto, Scritti Politti, The Smiths, U.K. Subs, Sting und Tom Waits, den Everly Brothers und „The Cramps“.
 
Eine jedem Artikel beigegebene Discographie gibt mit Kurzrezensionen herausragender CDs und einiger noch erhältlicher Vinyl-LPs Empfehlungen zum Werk der Band oder des Musikers – mehr als 3.000 Alben werden besprochen, das allein ist ein Argument, den Rough Guide Rock anzuschaffen. Bands und ausgekoppelte Solo-Karrieren werden beleuchtet, Querverweise ermöglichen die verbindende Lektüre weiterer Artikel über andere Bands oder Band-Zusammensetzungen. Dank der bewundernswerten Detailkenntnisse der Autoren bekommt man hier mehr Informationen als in vergleichbaren Lexika, wenn auch (s.o.) etwas selektiver. Was praktisch alle geprüften Beiträge gemeinsam haben, ist der „Festlese-Effekt“. Ergänzt durch umfangreiches Bildmaterial und Plattencover und ein Register der Bands und Künstler ist das Buch eine Fundgrube für Rock-Fans und Fachleute.
Beispielbild

Rough Guide Rock
Peter Buckley (Hrsg.)


(Der ultimative Führer zur Rockmusik)
1000 Künstler und Bands von A-Z
Mit Fotos der großen Rockfotografen
Mehr als 3.000 CD-Tipps
Übersetzt von Ralf Brunkow, Nicola Halschke, Dieter Fuchs und u.a.
Redaktion: Dieter Fuchs

© 2004 J.B. Metzler, 2., erweiterte und aktualisierte Auflage 943 S. auf alterungsbeständigem Papier, 370 s/w Abb., kartoniert
29,95
ISBN: 3-476-01891-1
ISBN: 978-3-476-01891-5
 
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