Blau und Weiß wie lieb ich dich

Ein Streit um den Bart des Propheten oder: Schalk(e) im Nacken

von Robert Sernatini

Foto © Sonja Winzer / Pixelio
Blau und Weiß, wie lieb ich dich
(Vereinslied Schalke 04)
 
Blau und Weiß, wie lieb’ ich dich.
Blau und Weiß, Schalke verlaß mich nicht.
Blau und Weiß ist ja der Himmel nur, der Himmel nur.
Blau und Weiß ist uns’re Fußballgarnitur.
 
Hätten wir ein Königreich
machten wir es den Schalkern gleich
Alle Mädchen die so jung und schön, so jung und schön,
Müßten alle Blau und Weiß spazieren gehn.
 
Mohammed war ein Prophet,
der vom Fußball spielen nichts versteht
Doch aus all der schönen Farbenpracht, ja, Farbenpracht
hat er sich das Blau und Weiße ausgedacht.
 
Tausend Feuer in der Nacht
haben uns das große Glück gebracht.
Tausend Freunde, die zusammen steh’n, zusammen steh’n,
dann wird der FC Schalke niemals untergeh’n.
 
 
Als die Zeugen Jehovas Ende der 60er Jahre für ihre Zeltmission warben, plakatierten sie im Ruhrgebiet: „An Jesus kommt keiner vorbei.“ - „Außer Stan Libuda!“, fügten Schalke-Anhänger in Gelsenkirchen schlagfertig hinzu. Das war lustig und ist es heute noch. Und kein Christ hat sich je darüber aufgeregt.
Das liberale und weltoffene Deutschland, zumal das Ruhrgebiet, dessen Menschen seit jeher ein weites Herz und eine offene Hand für Fremde haben, bietet Millionen Muslimen, die in ihrer eigenen Heimat offenbar keine Chance mehr sehen, bzw. sich vom „Goldenen Westen“ eine bessere Zukunft erhoffen, seine Gastfreundschaft an. Die nehmen sie gerne und ohne zu zögern, inklusive Kindergeld, Krankenkasse und Hartz IV und kommen zuhauf. Doch gibt es einige unter diesen Gästen, die dem Gastgeber zum Dank ihre Sitten, Gebräuche und Religion aufzwingen wollen, und sei es unter der Drohung mit Gewalt.
So jüngst geschehen, weil einige Schlaumeier plötzlich entdeckt haben, daß in der fröhlich-harmlosen, seit 50 Jahren gesungenen, ja eher Moslem-freundlichen Vereinshymne des Fußballvereins Schalke 04 ein lustiges Verslein vorkommt, das Mohammed quasi zum Paten der Schalker Vereinsfarben Blau und Weiß ernennt. Das ist doch eigentlich ein freundliches Schulterklopfen und wirklich harmlos. Wer sich jedoch aufregen möchte, heftig gekränkt sein und pratten will - Fanatiker also - wird sich jedem Argument verschließen und blindwütig weiter agieren.
Nun sollen also der Verein und der Fanclub ihre traditionelle Hymne ändern. Das ist lächerlich und kann kaum im Sinne einer Integration sein. Hier wird einseitige Abgrenzung in ihrer krassesten Form praktiziert. Es wurde von einigen moderaten Mitbürgern sogleich eilfertig die Meinung geäußert, daß diese dritte Strophe des Liedes eh nicht viel aussagt und wegfallen könnte. Na klar, wär schon möglich - aber wieso schon wieder ein Kotau vor Religionsfanatikern? Das alles ist schade und das ist sehr ärgerlich, torpedieren solche häufig genug von türkischen Zeitungen in der Sauregurkenzeit ferngesteuerten Fanatiker doch immer wieder das eigentlich gute Verhältnis der Deutschen zu ihren Gästen. Und Gäste sind sie, nicht mehr und nicht weniger.

Man faßt sich an den Kopf und fragt sich:
„Ja was denn noch?“ Vielleicht das: muß demnächst die monatliche Miß Schalke vielleicht verschleiert gehen? Da sei Gott vor! Doch man hört in aktuellen Nachrichten, daß sich der Verein Schalke 04, beraten von Islamwissenschaftlern (soweit sind wir schon in unserer ängstlichen PC) und unterstützt von liberalen islamischen Verbänden, nicht dem Druck der türkischen Presse beugen will. Um Haaresbreite Eigentor verhindert.


Schalk(e) im Nacken - Foto © Jens Bredehorn / Pixelio