Musik des Goldenen Zeitalters

Konzert im Wuppertaler Von der Heydt-Museum zur Ausstellung Niederländischer Kunst im 17. Jahrhundert

von Beate Eickhoff

Konzert zur Ausstellung:
 Freiheit - Macht - Pracht
Niederländische Kunst im 17. Jahrhundert

Mittwoch, 22. Juli, 18.30 Uhr
Musik des Goldenen Zeitalters
Elisabeth Seitz, Salterio
Johanna Seitz, Harfe
 

Im Goldenen Zeitalter in den Niederlanden spielte neben der Orgelmusik die Hausmusik eine wichtige Rolle. Wohlhabende Bürger schlossen sich zu sogenannten "Collegia Musicae" zusammen, öffentliche Konzerte fanden meist in Privathäusern begüterter Kaufleute statt, bei denen Gastgeber und Gäste gemeinsam musizierten. Ein großer Teil dieses Repertoires bestand aus Bearbeitungen von Volksliedern und Tanzstücken für alle möglichen Besetzungen. Das Programm rankt sich um die "Schlager" der damaligen Zeit, die größtenteils dem "T 'Uitnemend Kabinet" (Amsterdam, 1649) entnommen sind, und die in verschiedensten Fassungen in ganz Europa populär waren. Neben flämischer Musik finden sich auch englische, französische, deutsche und italienische Kompositionen im "T 'Uitnement Kabinet", u.a. von Tarquinio Merula. Zu hören sein wird Musik von Jacob van Eyck, Johann Schop, John Dowland und Francisque Caroubel, "Folle e ben" von Merula sowie eine Toccata von Girolamo Kapsperger. Das "Kabinet" gibt einen guten Einblick in die Musizierpraxis des "Goldenen Zeitalters", die auch auf zahlreichen Gemälden und Zeichnungen dieser Epoche festgehalten ist.
 
 
Elisabeth Seitz - Hackbrett
Musikstudium in Linz und München.
Künstlerisches Aufbaustudium im Fach "Hackbrett" in München und Studium für "Alte Musik" in Den Haag.
Ihr besonderes Interesse gilt sowohl alter als auch zeitgenössischer Originalmusik für ihr Instrument bzw. der biblischen Besetzung "Harfe und Psalter", den historischen Hackbrettformen und der Entwicklung origineller spartenübergreifender Konzepte mit kleinen Besetzungen. Konzerte, Cd- und Rundfunkaufnahmen u.a. mit Christian Zincke (Echo du Danube), Ton Kopmann (Amsterdam Baroque Orchestra), Christina Pluhar (Arpeggiata), Vincent Dumestre (Poème Harmonique), Martin Gester (Le Parlament de Musique), Rudi Spring, Maria Jonas (Ars Choralis Coeln), Michele Claude (Aromates), David Katalunya (La Folata), Philippe Pierlot (Ricercar Consort), Roland Wilson (Musica Fiata), Lorenz Duftschmid (Armonico tributo Austria), Thomas Wimmer (Accentus), in vielen Ländern Europas, in Asien, (Süd-)Amerika und Afrika. Seit 2006 unterrichtet sie an der Anton-Bruckner-Universität Linz.
 
Johanna Seitz - Harfe
studierte Harfe und Blockflöte in Wuppertal und Essen, Barockharfe in Den Haag und Mailand.
Ihr Interesse gilt dem Spielen und Erforschen v.a. historischer Harfen sowie der Suche nach originaler (und origineller) Harfenmusik. Sie konzertiert auf Festivals in fast ganz Europa, Asien, Afrika und im Nahen Osten, dokumentiert durch zahlreiche Rundfunkmitschnitte und CD-Einspielungen. Neben ihrem Duo mit Elisabeth Seitz spielt sie u.a. mit Echo du Danube (Christian Zincke), Das kleine Konzert (Hermann Max), Musica Fiata (Roland Wilson), Le Parlement du Musique (Martin Gester), Collegium 1704 (Vaclav Luks) sowie als Continuospielerin an vielen Opernhäusern Deutschlands. Bei der Edition Walhall ist sie Herausgeberin einer Harfenmusikreihe. Dort veröffentlichte sie u.a. Harfenkonzerte von J.W.Hertel und G.Chr. Wagenseil, ihre Einspielungen sind bei aeolus bzw. ACCENT erschienen. Sie unterrichtete an der Musikhochschule in München sowie am Mozarteum Salzburg.
 
"ensemble33zwo"
 2001 wurde das Duo bei Yehudi Menuhins live-music-now aufgenommen und ist Mitglied der GEDOK Wuppertal. Mittlerweile sind mehrere zeitgenössische Kompositionen für die Besetzung entstanden und uraufgeführt. Das Duo war auf vielen internationalen Kongressen und Festivals zu Gast, z.B. Flandern Festival, World Harp Congress in Genf und Amsterdam und entwickelt beständig neue und unkonventionelle Programme z.B. mit Schauspieler oder Sprecher, mittelalterlicher und/oder zeitgenössischer Musik.

Redaktion: Frank Becker