Aktuelles aus der Kultur

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt




Armin Mueller-Stahl im Rat der Hochschule für Musik und Theater Rostock
 
Rostock - Der Hochschulrat der Hochschule für Musik und Theater Rostock hat sich am gestrigen Dienstag neu konstituiert. Als neues Mitglied gehört ihm nach Angaben der Hochschule vom Mittwoch jetzt auch der Schauspieler, Maler, Musiker und Schriftsteller Armin Mueller-Stahl an. Ein weiteres prominentes Mitglied des Hochschulrats ist bereits der Dirigent und Pianist Daniel Barenboim. Dem Hochschulgremium gehören sieben Persönlichkeiten aus Kunst und Wirtschaft an, die nicht Mitglieder der Hochschule sind. Neue Mitglieder des Rates sind neben Mueller-Stahl unter anderem die Direktorin des NDR-Landesfunkhauses Mecklenburg-Vorpommern, Elke Haferburg sowie der Intendant der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern, Matthias von Hülsen.
 
Der 78-jährige Künstler Armin Mueller-Stahl wurde auf Vorschlag des Rektors Christfried Göckeritz über den früheren Leiter der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern, Sebastian Nordmann, für eine Mitarbeit im Hochschulrat geworben. "Herr Mueller-Stahl ist auf vielen künstlerischen Gebieten tätig. Als Schauspieler, Musiker, Maler und Schriftsteller wird er ein hervorragender Berater unserer Hochschule sein", begründete Göckeritz seinen Vorschlag.
 
 
In Köln starten die diesjährigen German Films Previews
 
Köln - Vom 12. bis 15. Juli finden in Köln die diesjährigen German Films Previews statt, zu denen 80 Filmeinkäufer aus der ganzen Welt erwartet werden. Nach Angaben der Filmstiftung NRW vom Dienstag in Düsseldorf erwartet die Gäste aus Europa, den USA, Kanada, Argentinien, Kolumbien, China, Taiwan, Korea und erstmals auch Japan, Singapur und Thailand im Kölner Cinedom ein Filmprogramm mit 20 ausgewählten neuen deutschen Kinoproduktionen. Für den deutschen Film sind die German Films Previews außerhalb der internationalen Festivals eine der wichtigsten Plattformen, um internationale Verleiher und Vertriebe auf Produktionen "made in Germany" aufmerksam zu machen, so eine Sprecherin der Filmstiftung.
 
Auf dem dreitägigen Filmprogramm stehen neben ersten Ausschnitten des in NRW gedrehten Historienfilms "Henri Vier" von Jo Baier und Fatih Akins neuem Film "Soul Kitchen" Produktionen wie "Hangtime" in der Regie von Wolfgang Groos, "Berlin '36" in der Regie von  Kaspar Heidelbach, "Ob ihr wollt oder nicht" in der Regie von Ben Verbong und "Schläft ein Lied in allen Dingen" in der Regie von Andreas Struck. Als Open-Air-Veranstaltung wird für die Teilnehmer, in Zusammenarbeit mit Senator Film, Andreas Dresens neuer Film "Whisky mit Wodka" im Kölner Radstadion aufgeführt. Vorgestellt werden die Filme von insgesamt elf deutschen Weltvertrieben, darunter auch die Kölner Firmen The Match Factory, Action Concept und media luna new films. Die German Films Previews finden 2009 zum dritten Mal in Köln statt und werden von German Films in Zusammenarbeit mit der Filmstiftung NRW veranstaltet.
 
 
Industriemuseum Euskirchen zeigt die Kulturgeschichte der Dessous
 
Unter den über 200 Originalexponaten sind auch Korsetts und Krinolinen
des 19. Jahrhunderts
 
Euskirchen - "Reiz und Scham" lautet der Titel einer Ausstellung im Industriemuseum Euskirchen, die ab dem 27. September die Kulturgeschichte der Dessous zeigt. Die bis zum 20. Juni

Foto: Industriemuseum LVR
nächsten Jahres
laufende Schau zeigt nach Angaben des Museums vom Mittwoch mit vielen reizvollen Exponaten die verblüffende Kulturgeschichte der Unterwäsche und thematisiert dabei den historischen Wandel in den vergangenen 150 Jahren. Über 200 Originalexponate sind zu sehen, darunter Korsetts und Krinolinen des 19. Jahrhunderts, die frühen BHs der 1920er, edle Seidenensembles der "Femme fatale", panzerartige Mieder und Spitzentüten-BHs aus der Zeit des deutschen Wirtschaftswunders bis zu dem Hauch von Nichts der modernen Dessous.
 
Die Entwicklung der weiblichen Unterwäsche, die den Körper ganz unterschiedlich formte und inszenierte, spiegelt nach Angaben der Kuratoren zugleich eine "Revolution" der Frauenrolle und des Geschlechterverhältnisses. Wie man zur Unterwäsche stand und steht, ist zudem meist eine Frage des Blicks. Die Ausstellung schildert daher das aufregende Thema aus dem Blickwinkel unterschiedlicher gesellschaftlicher Gruppen, aber auch aus der Sicht der beiden Geschlechter. Zum Beispiel das Korsett des 19. Jahrhunderts: Trägerin und Betrachter verbanden mit diesem Kleidungsstück ganz unterschiedliche Assoziationen und Gefühle. Für die Näherin oder Wäscherin war es schlicht ein Stück Wäsche, ein Stück Arbeit, für den Arzt eine ungesunde Verirrung, in bestimmten Kreisen hingegen der Inbegriff der Erotik.
 
Das Museum ist dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet.
Internet: www.industriemuseum.lvr.de


Pilgerzeichen und Quirinusbecher in Neuss
 
Neuss - Für die aktuelle Ausstellung "Nonnen, Bauleute, Pilger" im Clemens-Sels-Museum in Neuss hat das Haus jetzt originalgetreue Kopien von Pilgerzeichen zum Anstecken anfertigen lassen. Besucher der Schau können die Anstecknadel für 6,50 Euro erwerben, so eine Sprecherin des Museums am Donnerstag. Vor rund 550 Jahren hatten fromme Wallfahrer in Neuss die Zinnmedaillen mit dem Bild des Heiligen gekauft und als Andenken mit in ihre jeweilige Heimat genommen. Sogar aus dem fernen Schweden kamen im 15. Jahrhundert Pilger nach Neuss zu den Gebeinen des Heiligen Quirinus. Dies beweisen archäologische Funde mittelalterlicher Pilgerzeichen, die bei Örebro, in Småland und auf Gotland entdeckt wurden.
 
In einer limitierten Auflage wurden außerdem 50 Trichterhalsbecher des 15. Jahrhunderts nachgebildet. Die nach historischen Vorbildern gearbeiteten Bierbecher tragen ein appliziertes Medaillon, auf dem eine Abformung des Neusser Pilgerzeichens zu sehen ist. Die im Mittelalter beliebten Steinzeugbecher wurden in einer Töpferei in Siegburg hergestellt. Heute wie damals kann man daraus sein Bier genießen. Der Quirinusbecher kostet 15 Euro. Die Ausstellung aus Anlaß des 800-jährigen Jubiläums des Quirinusmünsters ist noch bis zum 29. August zu sehen.
 
Das Museum ist dienstags bis samstags von 11 bis 17 Uhr und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.

Redaktion: Frank Becker