Aktuelles aus der Kultur NRW

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur NRW

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt





Ausstellung "Villa Hügel zeigt Folkwang" verlängert
 
Essen - Wegen des hohen Besucherinteresses ist die Ausstellung "Villa Hügel zeigt Folkwang" jetzt bis zum 1. November verlängert worden. Wie eine Sprecherin des Museums am Donnerstag mitteilte, war ursprünglich geplant, die rund 120 ausgestellten Kunstwerke des derzeit im Umbau befindlichen Museums Folkwang nur bis Ende August zu zeigen. Allerdings kommen nach wie vor pro Woche über 5.000 Besucher in die Ausstellung in der Villa Hügel. Allein bis Ende Mai hatten bereits 200.000 Besucher die Schau gesehen. Anfang November dann kehren alle Werke in das Museum Folkwang zurück und werden mit der Eröffnung des Neubaus im Kulturhauptstadtjahr 2010 wieder zu sehen sein.
 
Die Villa Hügel ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Kinder sind bis zum 14. Lebensjahr vom Eintritt befreit, ebenso Schulklassen in Lehrerbegleitung.
 
 
 
Grosse-Brockhoff rechnet weltweit mit Run auf Werk von Pina Bausch
 
Düsseldorf/Wuppertal - Der NRW-Kulturstaatssekretär Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff (CDU) erwartet nach dem überraschenden Tod der international renommierten Choreographin Pina Bausch, "daß jetzt in der ganzen Welt ein Run auf das Werk von Pina Bausch losgeht." In der Donnerstagsausgabe der in Düsseldorf erscheinenden "Westdeutschen Zeitung" sagte Grosse-Brockhoff außerdem, daß es viele Tournee-Möglichkeiten geben werde, "die den Namen Pina Bausch in aller Welt noch einmal Gewicht geben." Gleichzeitig betonte der Politiker, das Land werde vorerst das Tanztheater Wuppertal weiter mit rund einer Million Euro pro Jahr weiter unterstützen. Unterdessen wurde aus Wuppertal bekannt, daß die Stadt eine Gedenkfeier für ihre weltweit berühmte Ehrenbürgerin Anfang August plant. Pina Bausch war am vergangenen Dienstag im Alter von 68 Jahren gestorben.
 
 
Museum Ludwig in Köln zeigt Sigmar Polkes "Editionen"
 
Köln - Unter dem Titel "Die Editionen" präsentiert das Museum Ludwig in Köln ab heute Werke des Künstlers Sigmar Polke. In diesen Editionen werden nach Angaben des Museums die reproduktiven Techniken sichtbar, die auch die Gemälde immer wieder aufgreifen - Druck samt Rasterung, Fotografie und Fotokopie. Die Editionen sind ein wichtiges Element in Polkes Auseinandersetzung mit der repräsentierten und vervielfältigten Welt. Dank einer Schenkung von 200 Werken zeigt das Museum bis zum 27. September einen phantastischen Überblick dieser Auflagen. Seltene Drucke und Bearbeitungen gehören ebenso dazu wie in Tausenden von Exemplaren hergestellte Inserts von Zeitschriften.
 
Der Offsetdruck, der von den Massenmedien benutzt wird, und der nur wenige andere Künstler interessiert hat, ist das Medium, aus dem viele Vorlagen für Polkes Bildwelten stammen, so die Kuratoren der Schau. Der Künstler reißt die Bilder aus ihrem Zusammenhang, er bringt sie in neue Gesellschaft, und manipuliert sie nach allen Regeln der Kunst. Er vergrößert, färbt ein, verwischt, dehnt oder staucht und er setzt dafür alle möglichen Techniken ein. Von Überdrucken, Stanzen, Schütten bis Prägen und Besprühen. Und er benützt unterschiedlichste Materialien von hauchfeinem Papier bis zu bedrucktem Karton. Offset ist auch das Medium der Boulevardblätter, deren Illustrationen Polke zweckentfremdet.
 
Das Museum ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr und jeden ersten Donnerstag im Monat von 10 bis 22 Uhr geöffnet.
 
 
 
Ausstellung "Filmkostüme!" im Filmmuseum Düsseldorf
 
Garderobe und Accessoires von 30 deutschen und internationalen Stars werden präsentiert
 
Düsseldorf - Mit dem schlichten Titel "Filmkostüme!" startet das Filmmuseum Düsseldorf am 11. September eine Ausstellung zur Geschichte der Kostümausstattung. Nach Angaben eines Museumssprechers werden bis zum 4. Oktober Kleidungsstücke und Accessoires, Entwurfszeichnungen und Filmausschnitte gezeigt, die einen Eindruck vom Produktionsalltag der Kostümbildner und des Berliner Kostümhauses Theaterkunst GmbH geben. "Filmkostüme sind künstlerische Mittel der Filmerzählung. Wie Drehbuch, Regie, Schauspiel, Szenenbild, Kamera und Montage sind Filmkostüme Elemente in der Gesamtwirkung eines Films", hieß es im Vorfeld der Ausstellung. 
 
In der Ausstellung sind Arbeiten von 30 Kostümbildnerinnen und –bildnern versammelt: von Ali Hubert, der 1919 Ernst Lubitschs Film "Madame Dubarry" ausstattete, bis Gabriele Binder, die 2006 die Kostüme für den Film "Das Leben der Anderen" kreierte. Die Garderobe von 30 deutschen und internationalen Stars wird durch eine Kombination von Kostümen und Filmszenen wieder "lebendig", so die Kuratoren der Schau. Zu sehen sind unter anderem Originalkostüme von Mario Adorf, David Bowie, Marlene Dietrich, Gustaf Gründgens, Corinna Harfouch, Curd Jürgens, Klaus Kinski, Winona Ryder, Maria Schell, Romy Schneider, Liselotte Pulver, Peter Ustinov, Hanna Schygulla und Barbara Sukowa.
 
Das Berliner Kostümhaus Theaterkunst wurde 1907 gegründet und spezialisierte sich schon vom Beginn an auf die Herstellung und den Verleih von Kostümen für Theater, Oper und Revuen. Die Experten belieferten unter anderem so berühmte Produktionen wie Fritz Langs "Metropolis" 1927 in Deutschland oder den in den USA 1925 entstandenen Film "Ben Hur" von Fred Niblos. In jüngster Zeit wurden hier Kostüme für "Das Leben der Anderen", "Luther" oder "Alles auf Zucker" geschneidert.
 
Das Filmmuseum ist dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr, mittwochs von 11 bis 21 Uhr geöffnet.
 
Internet: www.filmmuseum-duesseldorf.de

Redaktion: Frank Becker