Herzschmerz

von Jürgen Kasten
Herzschmerz
 
Seit einiger Zeit treibt mich eine Frage um: Was kann jemand tun, der sein Herz verloren hat, wo kann er hin? Sicher nicht in den „Ball der einsamen Herzen“. Er ist ja nicht einsam, sondern herz-los. Ins Fundbüro? Wer gibt schon ein gefundenes Herz ab, das behält man doch lieber als Ersatz, falls man selber an „gebrochenem Herzen“ leidet.
Mancher verschenkt sein Herz, eine leichtsinnige Gunst. Was, wenn der Beschenkte damit Unfug treibt, es nicht zurück gibt oder gar verkauft? Kann, darf man dies zur Anzeige bringen - „er hat mir mein Herz gestohlen“. Muß es immer ein „Er“ sein, der solch schändliches Tun vollbringt? Nein – oft ist es gerade die weibliche Spezies, die sich in „ein Herz schleicht“, es okkupiert, oder schlimmer – sich neben dem angestammten Herzen einnistet „zwei Herzen schlagen, ach, in meiner Brust“. Hält man das aus, oder läßt es einem „das Herz überlaufen“? Fragen über Fragen. Legionen von Dichtern vergossen ihr Herzblut an diesem Zentralorgan – und tun es weiter. Es verschaffte ihnen Erleichterung: „Oh wie wohl ist mir am Herzen“ - und uns manches Mal einen „Stich ins Herz“.
Vortrefflich spielen läßt sich mit unserem Herzen, doch wer hat das schon gerne? Deshalb Schluß damit.
 
Herzliche Grüße...
 Ihr
Jürgen Kasten