Die Kröten wandern wieder

In vielen Orten sind nachts die Wege für den Autoverkehr gesperrt

von Andreas Rehnolt

Foto © Günther Dotzler / Pixelio
Mildes Wetter verführt Kröten zur Wanderung
 
In vielen Orten sind nachts die Wanderwege
für den Autoverkehr gesperrt
 
Düsseldorf - Mildere Nachttemperaturen führen derzeit dazu, daß Kröten, Frösche und Molche sich auf die Wanderschaft zu ihren Laichgewässern machen, um dort ihre Eier abzulegen. Nach Angaben des Gartenamtes der NRW-Landeshauptstadt Düsseldorf werden ab sofort bekannte Wanderwege der Amphibien abends ab 18.30 Uhr bis zum darauf folgenden Morgen um 7 Uhr für den Autoverkehr gesperrt. Die Sperrung in den Nächten laufe voraussichtlich bis April, hieß es in einer Mitteilung.
 
Hintergrund ist, daß die heimischen Kröten-, Frosch-, und Molcharten zum Laichen immer die gleichen Gewässer aufsuchen. Nämlich die, in denen sie selbst aufgewachsen sind. Die zu den Laichplätzen strebenden Tiere benutzen dabei traditionelle Wanderwege, die besonders in den Dämmerungs- und Nachtstunden stark frequentiert sind. Die Sicherung dieser Laichwanderwege ist eine wesentliche Aufgabe des Amphibienschutzes. Nicht an allen Stellen können diese Wanderwege durch Sperrungen gesichert werden. Wo eine Straßensperrung nicht möglich ist, werden deshalb Amphibienschutzzäune errichtet.
 
Entlang der grünen, kniehohen Zäune sind alle zehn Meter Fangeimer im Boden eingelassen, die mehrmals täglich kontrolliert werden. Die so eingefangenen Amphibien werden von den Helfern sicher auf der gegenüberliegenden Straßenseite abgesetzt, damit sie ihre Wanderung fortsetzen können. Allein an den Fangzäunen Am Bauernhaus im Aaper Wald bei Düsseldorf konnten seit 1987 jährlich zwischen 566 und 4617 Amphibien – davon ein Großteil Erdkröten – gerettet werden. Ganzjährig werden für den Schutz der Kröten, Frösche und Molche Gewässer unterhalten und Ersatzlaichplätze geschaffen.
 
Die Lurche setzen ihren Laich im Wasser flacher Teiche, Tümpel und Gräben ab. Nach einiger Zeit schlüpfen daraus durch Kiemen atmende Kaulquappen, die bis zur Umwandlung im Wasser leben. Danach verlassen sie als Jungtiere ihre Geburtsstätte und führen im Sommer ein verborgenes Landleben, wo sie sich von Insekten, Schnecken, Würmern und Spinnen ernähren. Laichende Tiere sollten nicht gefangen werden, hieß es in der Mitteilung.

Redaktion: Frank Becker