"Index - Die schwarze Liste des Vatikan"

Eine ZDF-Produktion mit Wolf von Lojewski

von Andreas Rehnolt

© Gustav Lübbe Verlag
ZDF zeigt
"Index - Die schwarze Liste des Vatikan"
 
Köln - "Index - Die schwarze Liste des Vatikan" lautet der Titel einer zweiteiligen Fernseh-Dokumentation des ZDF, die am 7. und 8. April ausgestrahlt wird. Die Dokumentation zeige die wichtigsten Prozesse auf, die "im Kampf um die Deutungsmacht über die Welt und das Seelenheil der Menschheit" geführt wurden, hieß es am Montag in einer Vorankündigung des Senders. Der Journalist und Protestant Wolf von Lojewski (Verfasser des bei Lübbe erschienenen Bestsellers "Live Dabei") streitet darin mit dem renommierten Kirchenhistoriker und katholischen Priester Hubert Wolf um die Rolle der Zensur damals und heute.
 
Die Dokumentation will laut ZDF den Fragen nachgehen, warum Martin Luthers Bibelübersetzung verboten, Galileo Galilei verurteilt und der Müller Menocchio auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde. Zudem soll hinterfragt werden, was für die katholische Kirche so gefährlich an den Büchern von Heinrich Heine war, während die Werke von Charles Darwin und Karl Marx nicht verboten wurden und warum Hitlers Buch "Mein Kampf" nie auf den Index kam. Vier Jahrhunderte lang untersuchte die Indexkongregation im Vatikan laut ZDF Bücher und Schriften darauf, ob sie mit der Lehre der katholischen Kirche in Einklang stehen. Prozesse wurden geführt, Urteile gesprochen, es entstand eine Liste verbotener Bücher.
 
Erst 1998 öffnete der Vatikan seine Archive und machte damit wissenschaftliche Forschung und journalistische Recherche in diesem Bereich möglich. Die zweiteilige ZDF-Dokumentation wird am 7. April um 22.45 Uhr und am 8. April um 22.15 Uhr ausgestrahlt.

Redaktion: Frank Becker