Aktuelles aus der Kultur NRW - Heute: Ausstellungen

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker
Aktuelles aus der Kultur NRW

Für die Musenblätter zusammengestellt

von Andreas Rehnolt

Thema heute: Ausstellungen




Schokoladenmuseum präsentiert süße Kunstwerke

Köln - Unter dem Titel "Alltägliche Versuchung" zeigt das Schokoladenmuseum Köln ab dem 15. Januar eine Kunstausstellung mit Arbeiten von Studenten der Universität Siegen, die sich künstlerisch mit dem Thema Schokolade auseinandergesetzt haben. Nach Angaben von Museumssprecherin Astrid Hage vom Mittwoch präsentieren die Exponate den süßen Werkstoff bis zum 3. März jenseits der kulinarischen Seite. Zu sehen sind Bilder, Zeichnungen, Fotografien, Filme und Skulpturen. Das Museum vergibt im Rahmen der Ausstellung drei dotierte Preise.
 
Das Museum ist dienstag bis freitags von 10 bis 18 Uhr, samstags und sonntags von 11 bis 19 Uhr geöffnet.
 
 
Museum Folkwang präsentiert Fotografien von Paul Graham
 
Essen - Das Museum Folkwang in Essen würdigt ab dem 24. Januar den britischen Fotografen Paul Graham mit einer Ausstellung. Es handele sich um die erste Retrospektive des 1956 geborenen Künstlers in Deutschland, hieß es in der Vorankündigung der bis zum 5. April laufenden Schau. Gezeigt werden in elf großen Werkkomplexen Fotografien, die in den Jahren von 1981 bis 2006 entstanden sind. Insgesamt stellten die etwa 145 Arbeiten eine repräsentative Auswahl des Gesamtwerkes dar, so die Kuratorin Ute Eskildsen. Graham steht nach Angaben des Museums in der Tradition der sozialdokumentarischen Fotografie, die in England nach dem Zweiten Weltkrieg durch Bill Brandts geprägt und von Fotografen wie Chris Killip und John Davis weitergeführt wurde.
 
In der Auseinandersetzung mit ihnen und mit der amerikanischen Fotografie der 60er und 70er Jahre habe Graham ein innovatives künstlerisches Werk entwickelt, dessen Blick kompromißlos auf die soziale Wirklichkeit gerichtet ist, so die Ausstellungsmacher weiter. Graham lebt in New York. Zu einer Zeit, in der die Kunstfotografie zunehmend inszeniert, manipuliert oder im Studio produziert wird, oder die Welt auf eine kühle, konzeptualisierte Art auf Distanz gehalten wird, hebt sich Grahams Arbeit nach den Worten von Eskildsen "als kontinuierliche Beobachtung und Befragung der Lebenswirklichkeit" ab.
 
Das Museum Folkwang ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Kunststation Sankt-Peter zeigt "Un-Heiles"
 
Köln - Unter dem schlichten Titel "Bruch" zeigt die Kunststation Sankt-Peter ab dem 16. Januar in der Kölner Jesuitenkirche eine raumgreifende Installation des Künstlers Sebastian Wickeroth. Mit modernen Materialien inszeniere der 1977 geborene Wickeroth die Ästhetik des Scheiterns und öffne im sakralen Raum gotischer Architektur und spiritueller Dichte "ein Spannungsfeld zwischen dem Heilem und dem Un-Heilen", hieß es in einer Ankündigung der Kirche. Die ausgestellte Installation zeige damit quasi auch den Bruchteil des Lebens und des Glaubens.
 
In einer Alltagsumgebung des weitgehend Geglätteten und durch Medien Harmonisierten werde dem modernen Menschen der Blick auf das Zerstörte, den Bruch und das Harte oft verstellt, so die Verantwortlichen in der Kunst-Station Sankt Peter weiter. Doch wie der Tod, so seien auch das Scheitern und die Gebrochenheit in unser Leben eingebettet. Dieser Kontrast fordert den Betrachter nicht nur heraus, den Sakralraum in seinen ungewöhnlichen Facetten neu zu erleben, sondern auch sich mit der Frage nach der Verflechtung von Konstruktion und Dekonstruktion in unserem Leben auseinanderzusetzen.
 
Die Kunst-Station Sankt Peter ist dienstags bis samstags von 11 bis 17 Uhr und sonntags von 13 bis 17 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung über Leonardo da Vinci in Hattingen verlängert
 
Hattingen - Wegen des großen Publikumszuspruchs ist die Ausstellung "Leonardo da Vinci - Erfinder und Ingenieur" im Industriemuseum Hattingen jetzt bis zum 15. März verlängert worden. Nach Angaben des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe ist die seit dem 16. November laufende Schau die bislang erfolgreichste Winter-Ausstellung im Hattinger Museum. Ursprünglich war die Ausstellung nur bis Mitte Februar geplant. Zu sehen sind sowohl Nachbauten der archimedischen Schraube, des Baumstammbohrers sowie der fluguntüchtigen Luftschraube. Insgesamt gibt es rund 50 funktionstüchtige Modelle, die die Ideen des Genies da Vinci begreifbar machen. Studenten der Fachhochschule Bielefeld haben sie eigens für die Schau gebaut, wobei Zeichnungen von da Vinci die Grundlage bildeten.
 
Das Museum ist dienstags bis sonntags von 10-18 Uhr, freitags von 10-21.30 Uhr geöffnet.
 
 
Das deutsche Reihenhaus ist jetzt museumsreif
 
Köln - Unter dem Titel "In deutschen Reihenhäusern - Familienleben in der Stadt" zeigt das Museum für Angewandte Kunst in Köln ab heute Fotografien von Albrecht Fuchs und Marc Räder. Reihenhäuser seien eine "typisch deutsche Wohnform, der bisweilen mit Skepsis und Vorurteilen begegnet wird", hieß es in einer Vorankündigung der bis zum 1. März laufenden Schau. Die Fotografen Fuchs und Räder sind den weit verbreiteten Klischees, die vielfach mit Reihenhäusern in Verbindung gebracht werden, auf den Grund gegangen, so die Kuratoren der Ausstellung.
 
Fuchs porträtierte die Bewohner von 50 Reihenhäusern und schuf daraus eine Momentaufnahme, die exemplarisch den Blick hinter die Fassaden einer breiten Schicht der Bevölkerung freigibt. Sie offenbart eine große, bunte Vielfalt des alltäglichen Lebens in den eigenen vier Wänden und des Zusammenlebens in unmittelbarer Nachbarschaft. Räder zeigt die Reihenhaus-Ensembles mit den Mitteln des Künstlers. Er lichtete die Wohnparks so ab, als ob es sich dabei um Ausschnitte aus Miniatur-Eisenbahnen handele – ein ironischer Blick auf das überholte Klischee von der heilen Welt im Hobbykeller eines jeden Reihenhauses.
 
Öffnungszeiten: Di-So: 11-17 Uhr
 
Redaktion: Frank Becker