Bush-issen

Abschied von einem Couplet und einem Präsidenten

von Ernst Stankovski

Ernst Stankovski
Foto © EPRO Entertainment - Stockerau, Austria
Vor wenigen Wochen wurde Barrack Obama zum nächsten Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika gewählt. Damit endet die unglückselige Ära Bush. Ernst Stankovski  hat - und er versicherte es im Gespräch mit den Musenblättern mit einem lachenden und einem weinenden Auge - damit auch sehr gerne Abschied von seinem Couplet über das Image der Amerikaner genommen, das gerade durch die Administration Bush soviel Schaden genommen hat. Vielleicht wird ja jetzt alles viel besser... Hier noch einmal der Text.


BUSH-ISSEN
 
Aus der Ferne denk'  ik gerne
an den glucklich schöne Mai,
wie ik war da in Old-Europe,
als bewunderte G. I.
In der sauber Uniform,
Oh, my God, ik war begehrt,
und ik habe alle Girls
was Freiheit ist, erklärt.
­Aber heute, niemand
will was von uns wissen.
Ami-Sein ist heute
bush-issen.
 
Damals war die Welt o.k.
und Amerika war "in".
Marshall-Plan und Coca-Cola
und "Luftbrucke" nach Berlin.
Vorig' Jahr, ik war in Paris,
Brussels und in Wien,
alles was wir doch befreiten.
Da geh' ik nicht wieder hin,
weil die Leute einen
nikt eine mal mehr grüßen.
Bush-issen!
 
Alle fragen nach Irak,
Abu Ghraib, Afghanistan,
Guantanamo, Dick Cheney,
Wolfowitz oder Iran.
Warum jetzt so viele Tote,
bei soviel Demokratie,
die wir dorthin exportieren.
Leider wissen wir nicht wie.
 
Bitte fragen Sie mich nicht,
ik bin nicht der Präsident.
Soll vielleicht ik etwas kennen,
was er selber gar nicht kennt?
"Waterboarding" - Kopf in Wasser -­
ist das Folter, bitteschön?
Haare werden bisschen nasser,
Folter, hör'n sie auf davon,
auch in Guantanamo-Bay?
Laut Bericht von Pentagon
alles ist total o.k.
Hier und da Elektroschock,
nur von Frauen, leicht bekleidet.
Schicke Girls in Minirock,
daß das Opfer nikt so leidet.
And're zahlen,
um so etwas zu genieß'n.
Bushim.
 
Lange steh'n, ein alter Brauch.
"Dazu braucht man nur Geduld"
sagt Herr Rumsfeld, er steht auch
stundenlang an seinem Pult.
Keiner darf ihn stören, und
mit Folterbilder überraschen.
Er kommt nikt einmal dazu,
sich die Haare mal zu waschen.
Jeder sieht's, wenn wir ihn
schon mal sehen müssen.
Bush-issen!
 
Und warum fragen Sie mich,
was Italien so verdrossen?
Warum unsre tapfere Boys
dieses Auto grad beschossen?
Vielleicht Pentagon Bush-luß
und Befehl für den Bush-uß
Vielleicht waren sie bush-euert,
haben friendly grad ge-fired.
 
Bush ist unser Präsident
und bush-steht auf Happy End.
Darum lieber: Bush-wamm drüber,
Bush-wamm drüber, Bush-wamm drüber.
Hören sie auf mich zu verdrießen.
Mein "Remember" zu genießen,
geben Sie lieber mir
eine Maß mit deutsche Bier!
Was ik immer gern getrunken,
wie man uns hat zugewunken
als willkommene G.I. ­-
damals in die schöne Mai.
 
Aber heute, wie die Leute wissen:
Ami-Sein ist:
BUSH-ISSEN.
 

© Ernst Stankovski - Erste Veröffentlichung in den Musenblättern 2007 und Wiederveröffentlichung 2008 mit freundlicher Erlaubnis des Autors
 
Weitere Informationen unter:
www.kip-media.de

Redaktion: Frank Becker