"Pforte des Himmels"

Ikonenausstellung ab Sonntag in Recklinghausen

von Andreas Rehnolt

Christus - 15. Jhdt. Kreta
© Ikonenmusem/Kunsthalle
Recklinghausen

Kunsthalle Recklinghausen öffnet
"Pforte des Himmels"
 
Ikonenausstellung präsentiert ab Sonntag 342 Ikonen
aus Griechenland, dem Balkan und Russland
 
Recklinghausen - "Pforte des Himmels" lautet der Titel einer Ausstellung, die morgen in der Kunsthalle Recklinghausen eröffnet wird. Präsentiert werden insgesamt 342 Ikonen aus Griechenland, Russland und mehreren Balkanländern. Bei den Exponaten der bis zum 8. Februar kommenden Jahres laufenden Ausstellung handelt es sich nach Angaben des Direktors der Museen der Stadt Recklinghausen, Ferdinand Ullrich, um 218 auf Holz gemalte Ikonen sowie 124 Metallikonen. Außerdem sind zahlreiche Stickereien, Goldschmiedearbeiten, Kreuze und Bücher aus der Zeit des 13. bis 19. Jahrhunderts zu sehen. Die Ikonen zeigen laut Ullrich die ganze Bandbreite der ostkirchlichen Themen.
 
Zu sehen sind Darstellungen von Christus, der Muttergottes, Szenen aus der biblischen Geschichte, Heilige, teilweise mit ausführlicher Schilderung ihres Lebens oder mit Ansichten der von ihnen gegründeten Klöster. Der Wort "Pforte" im Titel der Ausstellung meint in erster Linie die zum Altarraum führende Königstür, die das Zentrum der Ikonostase, der Bilderwand einer orthodoxen Kirche, bildet. Eine wunderschöne russische Königstür aus dem 16. Jahrhundert bildet daher das Leitmotiv der Ausstellung, in der noch eine weitere russische sowie eine griechische Königstür zu sehen sind.
 
Besonders großer Wert wurde nach Angaben der Kuratoren der Schau auf Exponate mit äußerst seltenen Darstellungen und Varianten gelegt, die viele Überraschungen bergen. Unter den

Evangelist Lukas - um 1680 Russland
© Ikonenmusem/Kunsthalle
Recklinghausen
Ausstellungsstücken sind laut Museum "wahre Schätze", von denen viele bislang noch nie der Öffentlichkeit zugänglich waren. Alle gezeigten Ikonen wurden der Kunsthalle für die Dauer der Schau von Sammlern aus Belgien, der Schweiz, den Niederlanden und Deutschland zur Verfügung gestellt.
 
Anlaß der Ausstellung ist das 50-jährige Jubiläum der Gesellschaft der Freunde der Ikonenkunst, in der sich Liebhaber und Erforscher der Ikonenkunst, Ikonenmaler und -sammler aus vielen Ländern zusammengeschlossen haben. 1958, nur zwei Jahre nach der Gründung des in Recklinghausen beheimateten Ikonen-Museums, wurde die Gesellschaft ins Leben gerufen, erklärte die Vorsitzende der Gesellschaft, Esther Mikus wenige Tage vor dem Start der Ausstellung.
 
Das Ikonen-Museum in der Ruhrgebietsstadt gilt als das bedeutendste Museum ostkirchlicher Kunst außerhalb der orthodoxen Länder. Die dort aufbewahrten Exponate geben nach den Worten von Museums-Kustodin Eva Haustein-Bartsch einen umfassenden Überblick über die vielfältigen Themen und die stilistische Entwicklung der Ikonenmalerei und der Kleinkunst im christlichen Osten.
 
Öffnungszeiten: Di-So: 11-18 Uhr
Internet: www.museen-in-recklinghausen.de


Redaktion: Frank Becker