Aktuelles aus der Kultur NRW

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur NRW

Für die Musenblätter zusammengestellt

von Andreas Rehnolt




Museum Kloster Kamp zeigt historische Weihnachtsteller
 
Kamp-Lintfort - Unter dem Titel "Weißes Gold" zeigt das Museum Kloster Kamp in Kamp-Lintfort vom 22. November an bis zum 11. Januar nächsten Jahres eine Ausstellung erlesener Weihnachtsteller europäischer Manufakturen. Nach Angaben eines Museumssprechers ist die Geschichte des Hartporzellans erst seit knapp 300 Jahren bekannt. Der erste Weihnachtsteller erschien erst im Jahr 1895 bei der Firma Bing & Grøndahl in Kopenhagen.
Mehr als 150 Exponate aus zehn europäischen Ländern werden in der Ausstellung gezeigt. Die Ausstellungsstücke stammen aus der Sammlung Schneider aus dem rheinischen Monheim. Der älteste Teller datiert aus 1913 und zeigt den Friedensengel. Ein anderer Wandteller zeigt die Lichterbraut "Santa Lucia" von der Manufaktur Hutschenreuther. Namhafte Künstler haben diese relativ kleinen Kunstwerke als Wandschmuck geschaffen. Die Maltechnik ist Unterlasur-Malerei in Kobaltblau mit Goldrand.
 
 
In Bautzen entsteht neue Orgel für Duisburger Mercatorhalle
 
Duisburg/Bautzen - Das Mozarteum in Salzburg, das Konservatorium in St. Petersburg und die Philharmonie in Duisburg - für diese renommierten Konzertsäle entstehen bei der Firma Hermann Eule Orgelbau in der Niederlausitz in drei parallelen Produktionsprozessen Konzertorgeln. Alle sind nagelneu, werden aber in alter Handwerkstradition gefertigt. Das traditionsreiche Unternehmen, 1872 im sächsischen Bautzen gegründet, stellt die große Orgel her, die nach ihrer Fertigstellung im nächsten Jahr die Stirnwand der Mercatorhalle im CityPalais von Duisburg zieren wird. 
 
Jede einzelne Eule-Orgel wird in einem Produktionsprozeß über viele Monate gefertigt und klanglich abgestimmt, hieß es am Donnerstag. Fachleute der renommierten Traditionsfirma schaffen aus hochwertigem Holz, Zinn und Leder ein faszinierendes Instrument. "Jedes einzelne ist ästhetisch wie klanglich ein Unikat", so ein Sprecher der Duisburger Verwaltung. Jedes einzelne Bauteil der Eule-Orgel entsteht in Handarbeit, kein einziges wird maschinell gefertigt. Allein die Zahl der Orgelpfeifen des Duisburger Instrumentes geht weit in die Tausende. Die Alfried-Krupp-von-Bohlen-und-Halbach-Stiftung hat zur Freude der Duisburger Musikfreunde die Finanzierung der Konzertorgel übernommen. Das erste Orgelkonzert wird es aber nicht vor Ende kommenden Jahres geben.
 
 
Jazz-Festival Münster feiert Jubiläum
 
Münster - Am zweiten Januarwochenende wird in Münster wieder gejazzt. Vom 9. bis 11. Januar lädt die Stadt zur inzwischen 22. Ausgabe des Internationalen Jazzfestivals, das 1979 erstmals an den Start ging. Im Jubiläumsjahr mit dabei sind Musikerinnen und Musiker aus über zehn Nationen, so die Veranstalter. Auf dem Festivalprogramm stehen unter anderem zwölf Konzerte im Großen Haus der Städtischen Bühnen Münster, Nachmittagskonzerte im Kleinen Haus, dazu ein Kinderkonzert sowie Konzerte und Sessions für Nachtschwärmer im Theatertreff.  
Unter anderen werden auf den münsterschen Bühnen der kubanische Pianostar Omar Sosa, der musikalische Weltenbummler Malcolm Braff und die amerikanische Klaviervirtuosin Geri Allen auftreten.
 
Internet: www.jazzfestival-muenster.de


Dramatiker-Ehepaar Dorst mit Kulturpeis deutscher Katholiken geehrt

Essen - Das Dramatiker-Ehepaar Tankred Dorst und Ursula Ehler-Dorst ist am Samstag in Essen mit dem "Kunst- und Kulturpreis der deutschen Katholiken" ausgezeichnet worden. Die Auszeichnung ist mit 25.000 Euro dotiert. Bei der Festveranstaltung im UNESCO-Welterbe Zeche Zollverein würdigte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch die Preisträger als "Ausnahme-Dramatiker, deren Werk die existentiellen Fragen ebenso wie das Streben nach Transzendenz" zum Ausdruck brächten. Das Dramatikerpaar sei in seinem Werk immer auch "auf der Suche nach der Rückkehr ins Paradies und auf der Suche nach einem verborgenen Gott."

Die beiden Künstler gehören zu den bekanntesten und produktivsten Theaterautoren Deutschlands. Die einzigartige Synthese aus geschichtlichem Bewußtsein, klassischen Märchen und anregenden Utopien mache ihre Stücke zu den meistgespielten auf deutschen Bühnen, hieß es bei der Preisverleihung weiter. In Zusammenarbeit mit Tankred Dorst schuf Ursula Ehler-Dorst mehr als 30 international gespielte Theaterstücke. Erzbischof Zollitsch verwies auf den aktuellen Trend zur religiösen Thematik und Ästhetik im Theater. "Theater und Religion haben eine große thematische Schnittmenge," so Zollitsch. Viele Dramatiker und Regisseure hätten heute keine Berührungs­ängste zum christlichen Glauben.

Der Preis der deutschen Katholiken trägt nach Angaben der Deutschen Bischofskonferenz dazu bei, das kulturelle Bewußtsein in der Kirche zu schärfen und die religiöse Dimension in der pluralistischen Kultur der Gegenwart zu stärken. Frühere Preisträger waren unter anderem Andrzej Szczypiorski, Theo Angelopoulos und Gerhard Richter.