Ausstellung für Robert Blum

Vor 160 Jahren wurde der Abgeordnete der Frankfurter Nationalversammlung erschossen

von Andreas Rehnolt

Robert Blum 1845 - Gemälde von August Hunger
Köln würdigt den 1848 erschossenen
Politiker Robert Blum


Ausstellung vom
2. August bis zum 14. September
im Stadtmuseum


Köln - Unter dem Titel "Robert Blum: Visionär, Demokrat, Revolutionär" würdigt das Stadtmuseum Köln ab dem 2. August den 1807 in Köln geborenen Politiker, der am 9. November 1848 in Wien standrechtlich erschossen wurde. Die vom Bundesarchiv realisierte Ausstellung wurde ergänzt durch Leihgaben aus dem im Familienbesitz befindlichen persönlichen Nachlaß, sowie durch graphische Blätter aus dem Bestand des Museums, hieß es am vergangenen Donnerstag in einer Vorankündigung. Die bis zum 14. September laufende Schau will die Erinnerung an Blum wach halten und betont die historische Verpflichtung, die er hinterlassen hat. Sie zeichnet Blum als modernen, nationalen und zugleich europäischen Politiker, der seiner Zeit weit voraus war, so die Kuratoren der Ausstellung weiter.

"Erschossen wie Robert Blum" ist zu einem geflügelten Wort geworden, aber gemeinhin ist nur wenig mehr bekannt, wenn von dem Wortführer der Linken in der Frankfurter Nationalversammlung von 1848 die Rede ist. "Die Erinnerung an einen so herausragenden Repräsentanten der deutschen Demokratie- und Freiheitsgeschichte lediglich auf seinen Tod am 9. November 1848 in Wien durch standrechtliche Erschießung als Märtyrer und Opfer zu reduzieren, wird seiner Person und bleibenden Leistung nicht gerecht", so die Aussteller weiter. Seine letzten Worte sind überliefert: "Ich sterbe für die Freiheit, möge das Vaterland meiner eingedenk sein."

Als Publizist und Organisator, als Redner und Politiker der Paulskirche war Blum Vordenker und Wegbereiter unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung. Seine Reden waren durchdrungen von dem Bekenntnis zu Frieden, Freiheit und Demokratie in Deutschland, hieß es im Vorfeld der Ausstellung. Blum wurde in Wien seiner Ideale wegen hingerichtet - und weil er bereit war, seine Visionen auch mit Waffengewalt zu verfechten. Sein Tod machte ihn zum Märtyrer der Revolution. Die Achtung vor seiner Person und seinen Idealen verband alle Demokraten des ersten deutschen Parlaments über die Fraktionsgrenzen hinweg. Blums Forderungen nach politischer Mitbestimmung der Bürger, für eine parlamentarische Verfassung, für den Rechtsstaat, die soziale Sicherheit und freien Zugang zur Bildung nahmen unsere heutige Gesellschaft gewissermaßen vorweg, hieß es in der Ankündigung weiter.

Öffnungszeiten: Mi-So: 10-17 Uhr, Di: 10-20 Uhr
Internet: www.museenkoeln.de

Redaktion: Frank Becker