Schimi wird 70

Ein offenes Wort

von Jürgen Kasten

Jürgen Kasten
Schimi wird 70 –
Herzlichen Glückwunsch


Der WDR bringt zu diesem Anlaß eine DVD-Box mit 14 Filmen der TV-Kultfigur Schimanski heraus. Zur Rezension will er sie nicht herausrücken. Wozu auch?
Schimanski braucht nicht besprochen zu werden. Man kennt ihn.

Seit 1981 hatte er bereits den charismatischen Ruhrpottkommissar Horst Schimanski in den beliebten Tatortfolgen gegeben. Damals noch mit dem unvergessenen Eberhard Feik als sein Partner Thanner. Auch von Anfang an dabei „Hänschen“  (Chiem van Houweninge) als holländische Dauerleihgabe für die Duisburger Kripo.

1991 verließ dieses Tatortteam den TV-Bildschirm, auf dem Schimi 1997 als „Privatermittler Schimanski“ zurückkehrte. Van Houweninge ist nach wie vor dabei.
Am Sonntag lief die angeblich letzte Folge: „Schicht im Schacht“. „Das Alter merkt man George dabei kaum an“, schrieb eine Zeitschrift.
Das stimmt. Götz George, und von ihm ist hier die Rede, spielt alle Rollen mit geballter physischer und psychischer Kraft. Seine herausragende Schauspielkunst  ist unvergleichlich. George lebt in den von ihm gespielten Figuren, er ist der „Totmacher“ oder der „Sandmann“ und er ist „Schimanski“.
Doch Götz George wird heute, am 23. Juli 70 Jahre alt, und wenn in der jetzigen letzten Folge mehrfach damit kokettiert wurde, daß Schimi sich als Polizeirentner aus den Ermittlungen heraushalten soll, so hat der Drehbuchschreiber das nicht als running Gag eingefügt, sondern als Aufforderung, der ich mich nur anschließen kann.
Götz George ist nicht mehr Schimanski. Laßt ihn nun endlich seinen wohlverdienten Ruhestand genießen und laßt George seinem Alter entsprechende Figuren spielen. Das kann er wie kein zweiter. In den nächsten Tagen wird er das wieder in der ARD unter Beweis stellen.
Ich hoffe noch auf viele Filme mit ihm.

Herzlichen Glückwunsch, Götz George.