Neues aus der Kultur NRW - heute: Ausstellungen

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

www.musenblaetter.de

Aktuelles aus der Kultur NRW

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt

Thema heute: Ausstellungen


Freilichtmuseum Kommern feiert im August 50. Geburtstag

Mechernich - Deutschlands zweitgrößtes Freilichtmuseum Kommern in Mechernich in der Eifel wird 50 Jahre alt. Den runden Geburtstag will das Museum am 16. und 17. August mit einem Festwochenende feiern und sich dabei seiner Entstehungsdekade, den Goldenen Fünfzigern widmen, wie Michael Faber vom Museum mitteilte. Auf dem Programm stehen etwa eine kabarettistische Wirtschaftswunder-Revue, eine Rock’n’Roll-Show, ein Hula-Hoop-Lehrgang und ein Zeit-Labyrinth, das Ereignisse des Jahres 1958 im Rheinland, in Deutschland und in der Welt thematisiert. Ein Automobilsalon mit Corso, ein kleiner Campingplatz und eine Rheinpreußen-Tankstelle sollen an die zunehmende Mobilisierung der Deutschen in dieser Zeit erinnern.

Daß das Wirtschaftswunder nicht alle erreichte, dokumentiert nach Veranstalterangaben ein Lumpensammler, der als Zeitzeuge mit seiner Karre durchs Museum ziehen wird. Auch kulinarisch will das Rheinische Freilichtmuseum im Zeichen der fünfziger Jahre stehen, hieß es in der Vorankündigung weiter. Mit "Russenei", "Toast Hawaii" und zeitgenössischer Milchbar soll für das leibliche Wohl der Besucher gesorgt sein. Besucher, die 1958 geboren sind, erhalten gegen
Vorlage eines gültigen Personalausweises während des Wochenendes freien Eintritt.


Foto-Ausstellung in Dortmund zeigt Arbeitswelten von gestern

Dortmund - Unter dem Titel "Phoenix in die Asche" zeigt die Deutsche Arbeitsschutz-Akademie (DASA) in Dortmund vom 12. Oktober bis zum 11. Januar nächsten Jahres Arbeitswelten von gestern. Nach Angaben der Akademie werden in der Fotoausstellung sowohl stillgelegte Industrieanlagen als auch agrarische Landschaften präsentiert, die sich selbst überlassen bleiben. Die insgesamt rund 50 Fotografien stammen von Uwe Wölcke. Ihnen gemeinsam seien der Zerfall und die Vergänglichkeit, hieß es in der Vorankündigung weiter. Maschinen und Gebäudeteile harren dem Verfall oder der Zerstörung durch die Abrißbirne. Die Bilder sind digital bearbeitet und aus ihrem Zusammenhang gelöst. Sie erzeugen Distanz und verdeutlichen gleichzeitig nach Angaben der Aussteller symbolhaft Fragmente unserer schnelllebigen Zeit.

Uwe Wölcke benutzt visuelle Manipulationsmechanismen und digitale Collagetechniken, um den Bildern einen unwirklichen Charakter zu geben. Dabei hebt er bestimmte Bereiche hervor, mal rein formal, mal inhaltlich. So legt der Fotograf eine sozialkritische Lesart nahe, die eine rein ästhetische ergänzt. Die Fotografien stammen aus dem Ruhrgebiet, vielen Ländern Europas und den Vereinigten Staaten von Amerika. Alle Aufnahmen sind nach Angaben der Akademie während der letzten zehn Jahre entstanden. Die Landschaften thematisieren zurückgelassene Industrie und bilden nun bizarre Formen. Manche Arbeiten stilisieren Architektur zu sozialen Metaphern. Menschen sind nie zu sehen.
"Die Auswahl erfolgt nach dem zu erwartenden Chaos des Niedergangs. Randzonen von Industriegeländen und die Übergangsbereiche zur Natur mit kleinen Hinweisen auf frühere industrielle Aktivitäten sind für meine Zwecke besonders geeignet", sagte Wölcke im Vorfeld der Ausstellung. Der Fotograf ist gebürtiger Leipziger und lebt heute in Schwerte.

Internet: dasa-dortmund.de


Ausstellung "Himmlisch-Herrlich-Höfisch" ab September in Düsseldorf

Düsseldorf - Unter dem Titel ""Himmlisch–Herrlich–Höfisch" erinnert das Museum Kunstpalast in Düsseldorf vom 20. September bis zum 11. Januar nächsten Jahres an den barocken Kurfürsten Jan Wellem und seine Sammelleidenschaft flämischer Barockmalerei. Insgesamt sollen in der Schau zwischen 120 und 150 Exponate präsentiert werden, berichtete Kuratorin Bettina Baumgärtel. Im Zentrum der Ausstellung aus Anlaß des 350. Geburtstages des Kurfürsten Johann Wilhelm von der Pfalz steht das monumentale Gemälde "Die Himmelfahrt Mariae" von Peter Paul Rubens. Hochkarätige Leihgaben aus internationalen Sammlungen, die in engem Bezug zu diesem Bild stehen, sollen laut Baumgärtel die Entstehungsgeschichte des Gemäldes veranschaulichen und zum Verständnis der Bilderwelt von Rubens beitragen.

Das großformatige Bild wurde im Jahre 1712 von Brüssel auf dem Rhein nach Düsseldorf gebracht und stellt heute die bedeutendste Hinterlassenschaft der legendären Gemäldegalerie des Kurfürsten in Düsseldorf dar. Für die Stadt war es laut Baumgärtel ein großer Verlust, als wegen der Evakuierung vor französischen Kanonenkugeln und im Zuge der Erbfolge schließlich im Jahre 1806 der Großteil dieser Galerie mit rund 760 Gemälden in Münchens Pinakothek Einzug hielt. Das Bild "Die Himmelfahrt Mariae" hat nach Angaben der Kuratorin eine aufregende Geschichte. "Es hat Feuer, Bombardements und Übermalungen durch Akademiekünstler überlebt und wäre in den Kriegswirren fast untergegangen."

Für die Ausstellung werden unter anderem auch zahlreiche Kunstwerke aus dem italienischen Florenz nach Düsseldorf gebracht. Darunter sind mehrere Porträts von Jan Wellem und der damaligen Kurfürstin, Selbstbildnisse der damaligen Hofmaler sowie diverse Schmückstücke, die diese gesammelt hatte. In der Schau wird zudem nach den Worten von Baumgärtel die zentrale Rolle sichtbar, die Rubens für Jan Wellem und die Bilderwelt der Katholischen Reform hatte. Besonders Erlebnis für die Besucher wird nach Angaben der Aussteller außerdem eine virtuelle 3D- Rekonstruktion sein, die das Altarbild "Himmelfahrt Mariae" in ihren wieder entdeckten, originalen Prunkrahmen und in den ehemaligen Kirchenraum versetzt.

Öffnungszeiten: Di-So. 11-18 Uhr
Internet: www.museum-kunst-palast.de


Sonderausstellung "Pflanzenwelten" in Münster verlängert

Münster - Wegen des großen Besucherinteresses hat das Münsteraner Museum für Naturkunde des Landschaftsverbandes Westfalen Lippe die Ausstellung "Pflanzenwelten" bis zum 19. Oktober verlängert. Seit Eröffnung im Mai letzten Jahres haben über 96.000 Besucher die Schau über "Menschen, Pflanzen, Geschichten" bereits gesehen. Rund 1.000 Objekte, darunter echte Blumen, getrocknete Gräser und nachgebaute Bäume sind zu sehen, teilte ein Sprecher des Museums am Mittwoch mit. Mit Rosen lassen sich Herzen erobern, liebliche Veilchen wandern ins Poesiealbum, Gänseblümchen zeugen von kindlicher Unschuld und Vergissmeinnicht erinnern noch lange auch an verflossene Liebe - Pflanzen haben eine ganz besondere Bedeutung für die Menschen, so die Ausstellungsmacher weiter.

Öffnungszeiten: Di-Sa: 9-18 Uhr
Internet: www.lwl-naturkundemuseum-muenster.de

Redaktion: Frank Becker