Schon 5.000 Besucher bei Ausstellung "Sonderzüge in den Tod"

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von Andreas Rehnolt

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Schon 5.000 Besucher bei Ausstellung "Sonderzüge in den Tod"

Die bis Mitte Juni laufende Präsentation zeigt die Deportationen mit Zügen der Deutschen Reichsbahn in der Nazi-Zeit


Münster - Schon 5.000 Besucher haben im Münsteraner Hauptbahnhof die Ausstellung "Sonderzüge in den Tod" gesehen, mit der die Deutsche Bahn AG an das Schicksal Zigtausender Deportierter, erinnert, die während der NS-Zeit von der Deutschen Reichsbahn in Ghettos, Konzentrations- oder Vernichtungslager transportiert wurden. Die Ausstellung wurde am 18. Mai eröffnet und ist nach Angaben der Veranstalter vom Montag noch bis zum 15. Juni zu sehen. Sie ist um eine regionale Präsentation erweitert und umfaßt zudem ein umfangreiches Begleitprogramm mit Sonderveranstaltungen, Vorträgen und Kooperationsprojekten. Nach Münster wird die Schau zunächst vom 23. Juni bis zum 6. Juli in Köln zu sehen sein.

Viele der westfälischen Juden wurden während des Krieges ins Baltikum deportiert, dort ins Ghetto Riga gepfercht, zur Zwangsarbeit herangezogen, ausgebeutet und ermordet. An ihren Leidensweg, an die Opfer und Überlebenden erinnert die Ausstellung. Nach Angaben der Bahn zeigt die Ausstellung Einzelschicksale von Kindern, Frauen und Männern, die von ihren Heimatorten in den Tod transportiert wurden. Überlebende schildern in Interviews die grauenvollen Zustände in den Zügen. Die "fahrplanmäßige und betriebliche Durchführung dieser Transporte durch die Reichsbahn" wird anhand von zahlreichenn Dokumenten und Grafiken dargestellt.

Die Präsentation wurde in Kooperation mit dem Centrum Judaicum und dem Deutschen Technikmuseum in Berlin erarbeitet. Die Fotos und Biografien der aus Frankreich deportierten jüdischen Kinder haben Serge und Beate Klarsfeld für die Wanderausstellung recherchiert und zusammengestellt.

Internet: www.db.de/geschichte oder www.muenster.de/stadt/villa-ten-hompel/index.html