Aktuelles aus der Kultur NRW

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Bildunterschrift

Aktuelles aus der Kultur NRW

Für die Musenblätter zusammengestellt

von Andreas Rehnolt



Am 5. Juni startet der Deutsche Musikwettbewerb in Bonn

Rund 150 Solisten und Ensembles werden zu dem begehrten Forum für Nachwuchsmusiker erwartet

Bonn - Vom 5. bis 14. Juni spielt die Zukunftsmusik im wahrsten Sinne des Wortes in Bonn. Die Beethovenstadt ist Austragungsort des diesjährigen Deutschen Musikwettbewerbs. Nach Angaben des Deutschen Musikrates wird der deutschlandweite Wettbewerb um professionelle Nachwuchsmusiker in zwölf Kategorien stattfinden. Rund 150 Solisten und Ensembles werden zu dem begehrtesten Forum für Nachwuchsmusiker in Deutschland erwartet. Zu hören sind Klavier, Harfe und Holzblasinstrumente, Orgel und Gitarre sowie Klavierquartett und Ensemble in freier Besetzung. Die Künstler haben bis zu vier Wettbewerbsdurchgänge zu absolvieren, hieß es im Vorfeld der Veranstaltung.

Nach erfolgreichem und aus Sicht der 40-köpfigen Jury überzeugendem Abschluß der ersten drei Wertungen werden die Hoffnungsträger des Deutschen Musikwettbewerbs im Orchesterfinale und Abschlußkonzert begleitet vom Staatsorchester Rheinische Philharmonie aus Koblenz in Kooperation mit dem Beethoven Orchester Bonn unter der Leitung von Daniel Raiskin. Höhepunkt des diesjährigen Deutschen Musikwettbewerbs ist der 14. Juni, an dem um 11.00 Uhr das feierliche Konzert der frisch gebackenen Preisträger samt Preisverleihung im Großen Saal der Bonner Beethovenhalle stattfindet.

Seit über 30 Jahren steht der vom Deutschen Musikrat ausgeschriebene Preis des Deutschen Musikwettbewerbs für die kontinuierliche Förderung musikalischer Spitzentalente. Der erfolgreiche Abschluss des Wettbewerbs bildet für die Preisträger und Stipendiaten zugleich den Ausgangspunkt für attraktive und langfristig angelegte Förderprogramme des Deutschen Musikrates. Der Deutsche Musikwettbewerb wird vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie der Bundesstadt Bonn unterstützt.


Köln erhält am Samstag einen Kardinal-Höffner-Platz

Köln - Köln bekommt am Samstag offiziell einen nach dem 1987 verstorbenen Kardinal Joseph Höffner benannten Kardinal-Höffner-Platz. Wie ein Sprecher der Stadt am Donnerstag mitteilte, wird der bisher unbenannte Platz vor dem Hauptportal des Kölner Doms unterhalb der Domplatte um 15.00 Uhr im Beisein von Oberbürgermeister Fritz Schramma und dem Kölner Erznischof, Joachim Kardinal Meisner feierlich eingeweiht. "Höffner war ein bedeutender Kirchenmann, der seine Spuren nicht nur in Köln hinterlassen hat. Durch den nach ihm benannten Platz werden Besucher in Köln auf Höffners Wirken hingewiesen und angeregt, sich mit seinem Leben zu beschäftigen," betonte Schramma im Vorfeld.

Der amtierende Kölner Erzbischof erklärte, sein Amtsvorgänger sei "kein Superstar" gewesen. Als Bauernsohn aus dem Westerwald sei er vielmehr ein Christ, Priester und Bischof gewesen, "der mit beiden Beinen in der Wirklichkeit dieser Welt stand, aber seine Lebensorientierung im Himmel suchte". Höffner wurde am 24. Dezember 1906 als erstes von sieben Kindern in Horhausen im Westerwald geboren. Von 1926 bis 1934 studierte er an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom und wurde dort 1932 zum Priester geweiht. Bis zu seinem 34. Lebensjahr erwarb Höffner vier Doktortitel, 1945 folgte seine Habilitation. Danach arbeitete er als Professor in Trier und Freiburg. Von 1951 bis 1962 lehrte er als Professor der von ihm begründeten Christlichen Sozialwissenschaften in Münster. 1962 wurde er Bischof von Münster. Von 1969 bis 1987 war Höffner Erzbischof von Köln und daben jahrelang Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz.

 

Maurizio Cattelan arbeitet in der Synagoge Stommeln

Bei dem diesjährigen Sommerprojekt steht ab kommenden Sonntag der Tod im Mittelpunkt


Stommeln/Köln
- Der italienische Künstler Maurizio Cattelan wird ab Sonntag die Synagoge Stommeln im Nordwesten Kölns mit einer ortsspezifischen Installation bespielen. In der bis zum 10. August laufenden Sommerausstellung wird nach Angaben der Stadt Pulheim vom Donnerstag eine zweiteilige Arbeit über die Macht des Todes zu sehen sein. Wie die Veranstalter weiter mitteilten, will Cattelan sowohl in der Synagoge als auch in der alten Kirche in Stommeln die Grenzen der Religion aufzeigen und zudem die Unmöglichkeit zur Befreiung herausstellen.

In Cattelans neueren Arbeiten gehe es oft um den Endpunkt menschlicher Existenz, um Schuld und Hoffnung, aber auch um die Stärke und Verletzlichkeit des Menschen, hieß es vor dem Start der Ausstellung. Für die Synagoge Stommeln haben schon viele Künstler gearbeitet, darunter Richard Serra, Rosemarie Trockel und Santiago Sierra. Die Arbeit für das Projekt Synagoge Stommeln hat Cattelan eigens für den außergewöhnlichen Kunst-Raum konzipiert. Die skulpturalen Bilderfindungen seien figurale Szenarien ähnlich einem Tableau Vivant, die den Betrachter mit einer Vielfalt von Deutungsmöglichkeiten konfrontierten, hieß es vor Beginn der Schau.

Die Bremer Stadtmusikanten, zum Skelett erstarrt, die Hände eines Schulkindes an seinem Pult festgenagelt, der Papst von einem Meteoriten niedergestreckt, eine stille Reihe lebloser Marmorkörper – Cattelans scheinbar respektlose Kompositionen oszillieren nach Angaben der Veranstalter zwischen absurder Komik und existenzieller Tragik. Das Lachen über die gestrauchelten, hängenden oder gequälten Wesen sei jedoch stets mit Mitleid mit den menschlichen Wesen gepaart, die dem Untergang geweiht sind. Denn der Künstler sei "ein ebenso virtuoser wie perfider Geschichtenerzähler", der den Betrachter mit der Hoffnung auf ein Happy End zurück lasse wie auch mit der Furcht, dass das Unheil bereits seine Schatten voraus wirft.

Eines der am häufigsten wiederkehrenden Motive in Cattelans Werk ist der Tod – die menschliche Existenz scheint durch dauerhafte Bedrohung aus dem Gleichgewicht geraten zu sein. Für Stommeln hat der Künstler eine zweiteilige Arbeit entwickelt, in der Religion und Geschichte verzweifelt gegen die überlegene Macht des Todes ankämpfen. Cattelans neue Arbeiten umfassen die Natur innerhalb und außerhalb des Gebäudes und nehmen die Betrachter mit auf eine imaginäre Reise bis an den Endpunkt menschlicher Existenz. Die Arbeit des Künstlers für die Synagoge Stommeln steht in der Tradition des 1991 begonnen Ausstellungsprojektes, in dem sich international renommierte Künstler auf sehr individuelle Weise mit den spezifischen räumlichen und inhaltlich-historischen Gegebenheiten des Ortes auseinandersetzen. Cattelan wurde 1960 in Padua geboren. Seit den 90er Jahren widmeten ihm zahlreiche Museen für Gegenwartskunst Einzelausstellungen.


Festival rund um die schwarze Bohne in Bad Laasphe


Bad Laasphe
- Rund 6,4 Kilogramm Kaffee trinkt jeder Deutsche durchschnittlich im Jahr. Grund genug für die Stadt Bad Laasphe im Wittgensteiner Land, für die Freunde der schwarzen Bohne am 21. und 22. Juli ein Kaffeehausfestival zu veranstalten und besondere Spezialitäten zu kredenzen. So ist der "Kopi Tongkonan Toraja" aus Indonesien mit einer Jahresernte von nur 1.500 Kilogramm der teuerste Kaffee der Welt, erklärte ein Sprecher der Veranstalter am Donnerstag. Neben Kulinarischem erwartet die Besucher des Festivals zudem rund um das Haus des Gastes und auf dem Wilhelmsplatz der Stadt Caféhausmusik aus Wien, Paris und Berlin sowie typische Klänge aus den Herkunftsländern der Kaffeebohne. Zudem gibt es Ausstellungen, etwa zu Kaffeemühlen und Sammeltassen. In Seminaren und Vorträgen erfahren Liebhaber der schwarzen Bohne außerdem Details zu Geschichte, Kultivierung und Anbau, Ernteverfahren und diversen Qualitätsmerkmalen des Kaffees.

Internet: www.kaffeehausfestival.de