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So klingt Brasilien!
Jetzt kann der Sommer kommen - und mit ihm die Sehnsucht nach der Ferne. Monatelang haben wir hierzulande die Sonne entbehrt, die Leichtigkeit und das Licht. Da kommen die beiden neuen Alben von Maria Rita und Gilberto Gil, die Warner Music Brasil aktuell in die Plattenläden gebracht hat, gerade recht. Sprühende Lebensfreude, Sonne und Rhythmus bringen Brasilen ins Haus, wo bis vor wenigen Tagen noch der Aprilregen an die Scheiben geprasselt ist. Maria Ritas "samba meu" unter dem Motto "Felicidade - Fé - Amor - Respeito - Paz" könnte in ihrer Heimat zum Album der Saison werden, denn zugleich näher dran an den populären Rhythmen Brasiliens und dem jazzigen Erbe ihrer berühmten Mutter Elis Regina kann man kaum sein. Eine fröhliche Stimme, die mit einer Mischung aus samtener Sanftheit und angerauhter Erotik unter die Haut geht, eine Musik, die zum Tanzen einlädt und bei geschlossenen Augen einen tiefblauen Himmel über unserer Phantasie aufspannt, sind Garanten dafür. Auch bei der Auswahl hat man auf die besten Pferde gesetzt und der Zieleinlauf zeigt:14 Pferde am Start, 14 mal Platz eins. Ob das geht, wird der Skeptiker fragen. Geht! Brasiliens Bossa Nova-Legende Gilberto Gil, ein Künstler, der die Musik seiner brasilianischen Heimat zu ihren Wurzeln zurück verfolgt und aus der Adaption von afrikanischen Elementen, Rock, Pop und Jazz ein sensationelles Erfolgs-Konzept entwickelt hat, das ihm Weltruhm und höchste Anerkennung im eigen Land eingebracht hat, tritt diesmal mit Freunden vor das Mikrophon. "duetos" begrüßt Caetano Veloso, Sebastian, Chico Buarque, João Donato, Marisa Monte, Milton Nascimento, Rita Lee und viele andere namhafte Stars der brasilianischen Musikszene zu genreüberschreitendem Tun. Samba und Bossa, Reggae, Jazz und Funk vereinen sich ohne notwendiges Konzept zu einem bunten, höchst unterhaltsamen, abwechslungsreichen Album in allen Farben Brasiliens, zusammengestellt aus erfolgreichen Alben vergangener Jahre - unter dem Strich ein repräsentativer Querschnitt eines guten Vierteljahrhunderts. Sie wollen ein hautnahes musikalisches Bild Brasiliens? Diese beiden Alben vermitteln es. Zu empfehlen. |
Jazz
08.05.08
