so beautiful

Die Schönheit der Frauen ohne #

Red./Bec.

Abe Frajndlich, Georgia Goodmann 1994 © Abe Frajndlich
so beautiful
 
Eine Fotoausstellung zeigt ohne # 
ganz einfach die Schönheit der Frauen


Ehret die Frauen, sie flechten und weben
Himmlische Rosen ins irdische Leben.
(Friedrich Schiller in „Würde der Frauen“)
 
„so beautiful“ führt den Betrachter bis zum 7. Juli 2018 auf eine Reise, um Meisterwerke der Fotografie von 1940 bis heute zu entdecken, die die Frauen bewundern und die Schönheit der Frauen abbilden wollen. Das erscheint angemessen, denn die Frauen sind die Krone der Schöpfung.
Das „Bewundern von Bäumen und Frauen“ im Gedicht des Schweizer Lyrikers Eugen Gomringer ist in Augen mancher Sexismus und soll deshalb durch das Übermalen des Gedichtes an einer deutschen Hochschule (es handelt sich um die Alice Salomon Hochschule in Berlin, Anm. d. Red.) aus der Öffentlichkeit getilgt werden. Ohne jeden Zweifel verdient sexuelle Gewalt Gehör, jedoch muß aufgepaßt werden, daß die Kunst im Rahmen der #MeToo Debatte nicht an Freiheit verliert.

Die Ausstellung „so beautiful“ nimmt sich die Freiheit gerade im Rahmen der #MeToo-Diskussion Schönheit und Ästhetik zu thematisieren und stellt sich gegen einen Trend in der aktuellen Fotografie das Alltägliche, das Banale und das Häßliche darzustellen.

Gerhard Richter (geb. 1932) einer der erfolgreichsten Künstler der Gegenwart sagte 2005:
„Es ist schwierig mit der Schönheit, wir sind uns nicht mehr einig, was darunter zu verstehen sein sollte. Sicher liegt es auch daran, daß der Begriff Schönheit so abgedroschen ist oder klingt. So wie »das Gute« und »das Wahre«. Aber das ändert nichts am Wert solcher idealen Eigenschaften und daran, daß die Menschen Schönheit brauchen. Für mich war Schönheit immer ein Kriterium für die Qualität von Kunstwerken, gleich welcher Art und aus welcher Zeit. [...] Ganz simpel ist Schönheit erst mal das Gegenteil von Zerstörung und Auflösung und Beschädigung, und damit ist sie schon mal untrennbar mit Form verbunden, ohne die nichts entstehen kann.“ (Spiegel Nr. 33, S. 128 - 132)


Marc Riboud, Homage a Kertesz, Anouk Grinberg, 1991 © Legcy Marc Riboud


Jeanloup Sieff, Ingird Paris 1966 © Legacy Jeanloup Sieff


Ein dominierender Schwerpunkt in der Sammlung der Galerie waren immer Frauenbilder; ob in humanistischen, modischen oder konzeptionellen Kontexten, ein Thema von Eleganz und Grazie vereint sie über Kulturen und Zeiträume hinweg. Ergänzend erzählen die Fotografien in dieser Ausstellung  vom Alltagsleben, von Moralvorstellungen, vom Wandel der Mode und vom Schönheitsideal einer Epoche.

Die Gruppenausstellung zeigt Werke berühmter Fotografen u.a.: Lillian Bassman, Ruth Bernhard, Edouard Boubat, Jean Philippe Charbonnier, Lucien Clergue, Frantisek Drtikol, Elliott Erwitt, Franco Fontana, Greg Gorman, René Groebli, FC Gundlach, Frank Horvat, William Klein, Helmut Newton, Marc Riboud, Willy Ronis, Jan Saudek, Jeanloup Sieff und Karin Székessy.


Willy Ronis, Akt  © Legacy Willy Ronis
 
In-Focus-Galerie 
Hauptstr. 114 - 50996 Köln - Tel: 0221 - 1330-341
Ausstellung vom 14. April - 7. Juli 2018
Öffnungszeiten: 14.04. - 18.05.2018: Di. + Mi. 16 – 19 Uhr, Do. + Fr. 15 – 19 Uhr, Sa. 11 – 16 Uhr
vom 19.05 - 7.07.2018 Do. + Fr. 15 – 19 Uhr und nach Vereinbarung

Weitere Informationen: www.infocusgalerie.com
 
Redaktion: Frank Becker