Aktuelles aus der Kultur NRW - heute: Ausstellungen

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

www.musenblaetter.de

Aktuelles aus der Kultur NRW

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt

Thema heute: Ausstellungen


Grafschafter Museum im Moerser Schloss wird hundert Jahre

Moers - Unter dem Titel "Moers 1908 - 100 Jahre Grafschafter Museum" feiert das Museum in der niederrheinischen Stadt seit Sonntag seinen runden Geburtstag. Neben Vorträgen und Konzerten gibt es bis zum 8. Juni in der Jubläumsausstellung Objekte wie etwa den Grabstein einer römischen Kurtisane, typische Gegenstände der bäuerlichen Alltagskultur und Gerätschaften des Bergbaus zu sehen, teilte Diana Finkele vom Museum zum Auftakt der Schau mit. Seit dem Mittelalter war das Moerser Schloß Zentrum der lange Zeit selbständigen Grafschaft Moers, heute beherbergt die ehemalige Wasserburg das Museum, das am 29. Juni 1908 eröffnet wurde. Zum Tag des Denkmals am 14. September wird es im Grafschafter Museum zudem ein Schloßfest mit mehrsprachigen musikalischen Schloßrundgängen, Aufführungen, Aktionen und Ständen geben, hieß es bei der Ausstellungseröffnung weiter.

Öffnungszeiten: Di - Fr: 9-18 Uhr, Sa/So: 11-18 Uhr
Internet: www.moers.de


Industriemuseum Dortmund zeigt "Gesichter des Ruhrgebiets"

Dortmund
- Unter dem Titel "Gesichter des Ruhrgebiets" zeigt das Industriemuseum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe seit Sonntag auf der Zeche Zollern in Dortmund die schwarzen Männer vom Pütt. Bis zum 15. Juni sind in der Alten Werkstatt zehn großformatige Arbeiten des Lippstädter Künstlers Udo Tschorn zu sehen. Tschorn ist durch großformatige Siebdrucke bekannt geworden, ein Verfahren, das viele Künstler der amerikanischen Pop Art nutzten. Der Künstler hat diese Technik
mit Mitteln der freien Malerei kombiniert . Heute hängen seine Arbeiten in den Chefetagen großer Konzerne, aber auch im Düsseldorfer Landtag, hieß es zum Ausstellungsstart.

Er portraitierte für die Schau in Dortmund Bergleute aus dem Ruhrgebiet, deren Rücken bei der Arbeit krumm geworden sind. In der aktuellen Serie ging er nah an die Menschen heran: Als Grundlage dienten Tschorn Gesichter aus Gruppenfotos der 1960er bis 90er Jahre. Es sind Gesichter von jungen und alten, deutschen und ausländischen Kumpels, die er fotografisch nachbearbeitet und verfremdet hat. "Tschorns schwarze Männer spiegeln die Wirkungen der Arbeitswelt in ihren Gesichtern und lassen unter der Schicht aus Kohlenstaub manches von der Schwere der Arbeit erahnen", betonte Museumsleiterin Ulrike Gilhaus bei der Eröffnung.

Öffnungszeiten: Di-So: 10-18 Uhr
Internet: www.lwl.org


Ausstellung "Erzähl' mir was vom Tod" beendet

Solingen - Nach zehn Wochen Öffnungszeit ist am Sonntag die Ausstellung "Erzähl' mir was vom Tod" im Deutschen Klingenmuseum in Solingen zu Ende gegangen. Die vom Kindermuseum in Berlin in Kooperation mit den Franckeschen Stiftungen Halle konzipierte Schau wurde erstmals in NRW gezeigt. Wegen des starken Besucherandrangs war in den vergangenen Wochen für Gruppen sogar der "museumsheilige" Montag zum Besuchertag. Auch Freitags vormittags, wo das Klingenmuseum eigentlich geschlossen bleibt, wurden die Pforten für angemeldete Gruppen geöffnet. Mehr als über die hohe Zahl der Besucher aus ganz NRW freute sich das Museum nach eigenen Angaben über die große positive Resonanz bei Kindern und Erwachsenen.

Die Ausstellung, die den Tod mit seinen Facetten "Zeit", "Vergänglichkeit", "Alter" und "Erinnerung" spielerisch und anschaulich thematisierte, zeigte, wie Menschen in verschiedenen Kulturen und Zeiten mit dem Tod umgingen oder ihn heute in ihr Leben einbinden. Auf die Frage in der Ausstellung, was nach dem Tod kommt, gab es viele schriftlich im Museum hinterlassene Antworten. "Wenn ich sterbe, werde ich Schaum auf dem Meer", "Nach dem Tod steht man wieder auf", "Nach dem Tod hat man kleine Schule mehr", "Der Tod ist das Ende des Lebens", "Ich spiele mit Jesus playstation" oder "Oma Anna ist da. Ich glaube, ich finde sie wieder", hieß es auf weißen Zetteln, die Kinder und Erwachsene im "Paradiesgarten" der Schau geschrieben und an die Bäume gehängt hatten.


Ausstellung "Haus und Himmel" im Museum Kurhaus Kleve

Kleve - "Haus und Himmel" lautet der Titel einer Ausstellung im Museum Kurhaus Kleve, die seit Sonntag Kunstwerke von David Rabinowitch, Dirk Skreber, Peter Piller und Brad Lochoreit präsentiert. Museumsleiter Roland Mönig stellte zur Eröffnung der bis zum 1. Juni zu sehenden Schau auch ein neues Werk des englischen Künstlers David Thorpe vor. Thorpe, der 1972 in London geboren wurde und dort lebt und arbeitet, zählt zu den bemerkenswertesten jungen Künstlerpersönlichkeiten Englands, hieß es zum Start der Ausstellung. In den letzten Jahren hat er durch zahlreiche Ausstellungen breite Anerkennung gefunden. Sein Werk ist in internationalen Sammlungen vertreten. Das Museum Kurhaus Kleve hat David Thorpe auch seine erste museale Einzelausstellung in Deutschland ausgerichtet, die noch bis zum 12. Mai zu sehen ist. Die neue, für das Museum Kurhaus Kleve realisierte Arbeit wird nach Angaben von Mönig die erste in einer deutschen Museumssammlung sein.

Öffnungszeiten: Di-So: 11-17 Uhr
Internet: www.museumkurhaus.de