Wuppertal: SunDogs - Performance frei nach Franz Schuberts Winterreise

Am 17. April wird Franz Schubert á jour geführt

von Oliver Tettenborn

SunDogs

Eine Performance nach Schuberts Winterreise

Premiere: Donnerstag, 17. April 2008, 21.00 Uhr
Schauspielfoyer, Wuppertal


Regie: Markus Höller
Musikalische Leitung: Britta Elschner
Klangbildexperimente: RaumZeitPiraten (Tobias Daemgen, Moritz Ellerich)
Pop-Einrichtung, E-Gitarre und DJ: Jan-Philipp Teske
Videos für Monitoreinspielungen: Ming Ling Lok, Sebastian Salanta
Kostüme: Janina Grote

SunDogs, engl.: Nebensonnen.

Nebensonnen ist der Titel eines Liedes aus Franz Schuberts Liederzyklus Die Winterreise (entstanden 1827). In der Performance SunDogs wird die klassische Liedstruktur Schuberts aufgebrochen und in neue Bilder, Geräusche und Klänge übersetzt.

Rein äußerlich ist es eine einfache Geschichte: Ein Mann verläßt seine Geliebte, für das Warum gibt es nur vage subjektiv gefärbte Anhaltspunkte. Er irrt einsam durch die kalte Winterlandschaft. Seine Gedanken und Gefühle erstarren auf seinem selbstgewählten Weg in Schmerz wie die vereiste Natur. 

Franz Schuberts Winterreise ist einer der eigenwilligsten Liedzyklen der Romantik. Die durch


Franz Schubert
Schubert vertonten Gedichte von Wilhelm Müller muten vielfach modern an. Unter den bekannten romantischen Naturbildern wie z.B. dem Lindenbaum verbergen sich nahezu expressionistische Gefühls-Chiffren. Aus der Sperrigkeit der Texte und der daraus entstandenen Sprengkraft der Schubertschen Musik ergibt sich eine Ansatzstelle für die Klänge von Philipp Teske, die er mit seiner Gitarre und dem Turntable live aufführt.

Der Zuschauer folgt bei SunDogs dem Wanderer auf dem Weg in seine innere Einsamkeit durch moderne Bild- und Klangwelten, die sich mit der klassischen Liedkunst Schuberts gegenseitig durchdringen. Auf dieser Forschungsreise in die Innenwelt des Wanderers ist mehr und mehr zu erkennen, daß er Selbstgenuß im Liebeskummer findet. Die Pianistin und der Flügel sind seine Erinnerungen und sein Gefühl, an die er sich selbst kettet, um nicht loslassen zu müssen und lustvoll an seinem Weltschmerz leiden zu können. Es entsteht aus dem Liedzyklus ein Echtzeit- Raum- Klang- Bild-Experiment, in dem der Wanderer kreist und den Zuschauer mit hinein zieht.

Es spielen: Reinhold Schreyer-Morlock und Britta Elschner

In Kooperation mit dem Medienprojekt Wuppertal

Premiere im Schauspielhaus Wuppertal: 
Do 17. April 2008, 21 Uhr

Weitere Vorstellungen:
Mo.21.04.08 //21.00 Uhr
Di 29.04.08 // 21.00 Uhr

So 04.05.08 // 21.00 Uhr

Weitere Informationen unter: www.wuppertaler-buehnen.de