Erinnerungen und Mahnungen

Ausstellungen in Hagen und Unna zufen zur sozialen und politischen Verantwortung auf

von Andreas Rehnolt

www.musenblaetter.de

Aktuelles aus der Kultur NRW

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt

Thema heute: Ausstellungen zur sozialen Kultur


Erstmals Biografie-Festival in Nordrhein-Westfalen

Unna - Das westfälische Unna ist vom 28. März bis 10. April Schauplatz des Biografie-Festivals "Biographica", das erstmals in NRW stattfindet. Bei dem Festival geht es um Lebensgeschichten, Dokumentation und Erinnern, teilte ein Sprecher am Mittwoch mit. Im Mittelpunkt des Programms mit Lesungen, Workshops und Vorträgen steht der Wert des autobiografischen Arbeitens. Zum Auftakt wird die Wanderausstellung "Erinnerungskisten" in der Galerie Buhre eröffnet. Für die bis zum 18. April laufende Schau haben ältere Menschen aus sieben europäischen Ländern unter künstlerischer Anleitung ausrangierte Munitionsboxen mit Fotos, Erinnerungsstücken und kleinen Inszenierungen gestaltet.
Eine ganz persönliche Sicht auf Biografie stellt Katrin Himmler, Großnichte des früheren SS-Reichsführers Heinrich Himmler am 30. März vor. Die Politologin liest aus ihrem Buch "Die Gebrüder Himmler - Eine deutsche Familiengeschichte". Ihr Buch widerlegt nach Angaben der Festival-Veranstalter am Beispiel der Familie Himmler die Legende vom unpolitischen "Mitläufertum" und regt damit zum Nachdenken über politische Verantwortung in der heutigen Zeit an.

Internet: http://www.biografica.de

 

Ausstellung im Hagener Freilichtmuseum zeigt Kinderarbeit

Hagen - Das Freilichtmuseum Hagen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe widmet sich ab dem 13. April dem Thema Kinderarbeit einst und jetzt. Wie die Kulturdezernentin des Verbandes, Barbara Rüschoff-Thale am Mittwoch in Münster mitteilte, wurde die Schau unter dem Titel "Abseits der Fabriken - Kinderarbeit in Westfalen im 19. Jahrhundert" mit dem Museum für Industriekultur in Osnabrück und dem Kinderhilfswerk terre des hommes erarbeitet. Die Ausstellung zeigt im historischen Teil, wie es bis vor hundert Jahren noch in Westfalen zuging. Im zweiten Teil berichtet sie von der Kinderarbeit heute in den Schwellenländern, so Museumsleiter Uwe Beckmann in der Vorankündigung. Bei den monatlichen Junior-Führungen und Workshops zum Thema Kinderarbeit lernen kleine Besucher des Freilichtmuseums spielerisch, wie die Arbeitswelt von Altersgenossen aussah und in vielen Ländern sogar heute noch aussieht.

Internet: www.lwl-freilichtmuseum-hagen.de