Organisiertes Verbrechen in Rußland

Rußland nutzt Kriminelle als Schatten-Armee

von Ulli Tückmantel

Foto © Anna Schwartz
Organisiertes Verbrechen in Rußland
Rußland nutzt Kriminelle als Schatten-Armee
 
Von Ulli Tückmantel
 
 
„Europäische Staaten und Institutionen müssen die Russlandbasierte
Organisierte Kriminalität (RBOC) sowohl als Kriminalitäts-
wie auch als Sicherheitsproblem begreifen.“
Mark Galeotti, britischer Historiker
 
Daß Präsident Wladimir Putin in seinem hybriden Krieg gegen den Westen Hunderte Millionen Dollar für Desinformation ausgibt, ist bekannt. Nun warnt ein Report, wie der Kreml das Organisierte Verbrechen als Schatten-Armee einsetzt.
 
London. Sie machen die Besorgungen und Aufträge, bei denen der Kreml keine Fingerabdrücke hinterlassen will. Sie besorgen Schwarzgeld für geheime Operationen, sie ermorden Menschen, schmuggeln Waffen und führen Cyber-Attacken aus. Russische Syndikate der Organisierten Kriminalität sind ein tödliches Instrument eines hochkriminellen Staates – das ist, zusammengefaßt in drei Sätzen, der Kern eines Reports für die Staats- und Regierungschefs der EU.
Autor der Studie ist Mark Galeotti, britischer Historiker und Experte der New York University für internationale Kriminalität und russische Sicherheitspolitik. Galeotti ist zugleich Vorsitzender des paneuropäischen Think-Tanks European Council on Foreign Relations (ECFR), das den Report nun publiziert hat. „Europäische Staaten und Institutionen müssen die Rußland-basierte Organisierte Kriminalität (RBOC) sowohl als Kriminalitäts- wie auch als Sicherheitsproblem begreifen“, verlangt Galeotti.
Der Kampf gegen sie müsse vor allem die Ziele ihrer Angriffe schützen. Dazu sei nicht nur der Austausch zwischen Polizei- und Sicherheitsdiensten nötig, sondern vor allem die Einsicht, daß „politisches und ökonomisches Kapital für diesen Kampf aufgebracht werden müssen“. Die Rußland-basierte Organisierte Kriminalität sei heute für rund ein Drittel allen Heroins auf europäischen Straßen, eine signifikante Masse des außereuropäischen Menschenhandels und die Mehrheit illegaler Waffenimporte verantwortlich, so Galeotti.
 

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Der Kommentar erschien am 30. April 2017 online in der Westdeutschen Zeitung.
Übernahme des Textes mit freundlicher Erlaubnis des Autors.