Ein feinsinniges Debüt

Holon Trio – „Holon“

von Sabine Kaufmann

Feinsinnig
 
Holons Titel müssen sich nicht zwingend mit der Musik decken, die unter ihrem Namen zu hören ist. Allerdings ist Nr. 1 „Giving Up Is Wasted Time“ durchaus Programm, auch für den neugierigen Hörer. Es gilt nämlich, sich gegen kleine innere Widerstände durch dieses Debüt „durchzuhören“, das mehr bietet, als es zunächst scheint.
Povel Widestrand (piano), Mathias Højgaard Jensen (bass) und Lukas Akintaya (drums) zitieren im Booklet: „A holon is a part of a whole in itself. Ist tendency is to preserve ist entireness as well as ist nature within a larger unit.“ Damit beschreiben sie ihren musikalischen Kosmos. Jeder ein Teil des Ganzen, das Ganze als homogen geschlossene Einheit.
Das geschieht tatsächlich mit den zwölf um das englische Volkslied „Scarborough Fair“ gruppierten Eigenkompositionen der Band, wobei Pianist Povel Widestrand den Löwenanteil beisteuert. Man empfindet nämlich durch die sensible, ja beinahe vorsichtige Performance der drei Musiker die beschriebene Geschlossenheit als beruhigendes Element. Hier sollte man kein Stück aus dem Kontext lösen, sondern sich für das Ganze als meditative Einheit hören. Dann ist der Genuß perfekt. Ein schönes, feinsinniges Debüt, eine Empfehlung.
 
Holon Trio – „Holon“
© 2016 Holon Trio / Mons Records
Povel Widestrand (p) - Mathias Højgaard Jensen (b) - Lukas Akintaya (dr)
 
1. Giving Up Is Wasted Time - 2. 13:13 - 3. Brasilien-Deutschland 1:7 - 4. Morgondur - 5. Kathis Aktionismus - 6. In Spite Of Pain - 7. Scarborough Fair - 8. Redshift - 9. Looney - 10. No Girl - 11. People Like Us - 12. Scrambled - 13. Before Sunrise
Gesamtzeit: 1:07:44
 
Weitere Informationen:  www.monsrecords.de