Holding Hands

Mulgrew Miller and Wingspan – „The Sequel“

von Frank Becker

Holding Hands
 
Der aus dem Süden der USA stammende Jazz-Pianist Mulgrew Miller (1955-2013) gehörte sicher zu den Besten seines Fachs. Zunächst Sideman von Johnny Griffin, dann 1981 bis 1983 Mitglied des Woody Shaw Quintetts bekam er durch seine Mitgliedschaft von 1983 bis 1986 in Art Blakeys Jazz Messengers den Ritterschlag. Deutlich vom Spiel Oscar Petersons beeinflußt, gründete der als „Neo-Hardbopper“ eingeordnete Miller ab Mitte der 80er Jahre eigene Ensembles, u.a. mit Richie Goods (b) und Karriem Riggins (dr) sowie wechselnden Sidemen. Die 2002 für das Album „The Sequel“ eingespielten Stücke sind bis auf „Dreamsville“ und „It Never Entered My Mind“ eigene Kompositionen, die belegen, auch welch hervorragender Komponist er neben seinem Ausnahme-Talent als Pianist war.

Von unerhörter Brillanz und nur gelegentlich ganz leicht unterkühlt zeigt das Album Miller von einer sehr lyrischen Seite, das beinahe verträumte „Holding Hands“  ist ein zauberhaftes Beispiel dafür. Hier korrespondieren Duane Eubanks (tp), Richie Goods (b), Steve Nelson (vib) und Steve Wilson (ss) leicht wie Wölkchen miteinander, getragen vom ebenso federleichten Anschlag Millers. „Dreamsville“ von Henry Mancini u.a. wird unter Millers Händen und durch Steve Wilsons Sopransaxophon zur Delikatesse, das epische „Just A Notion“ gibt allen Raum für Features und das Salsa-tanzbare „Samba D´blue“ zeigt die beinahe altmodisch anmutende, rollende Latin-Seite Millers und seines Ensembles Wingspan. Ein Vergnügen.
 
Mulgrew Miller and Wingspan – „The Sequel“
© + (P) 2004 MAXJAZZ
Mulgrew Miller (p) – Steve Nelson (vib) – Steve Wilson (as, ss) – Duane Eubanks (tp) – Richie Goods (b) – Karriem Riggins (dr)
 
Titel:
1. Go East Young Man - 2. The Sequel - 3. Elation - 4. Holding Hands - 5. Know Wonder - 6. Dreamsville - 7. Spectrum - 8. It Never Entered My Mind - 9. Just A Notion - 10. Samba D'blue
Gesamt:  1:06:08
 
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