„Weil ihre Musik nach wie vor lebt“

„Janis“ – Lena Vogt nähert sich Janis Joplin

von Frank Becker

Janis Joplin 1970

Lena Vogt - Foto © Frank Becker
„Weil ihre Musik
nach wie vor lebt“
 
„Janis“ – Lena Vogt nähert sich Janis Joplin
 
Es ist zur dem Publikum gefälligen Übung des Theaters am Engelsgarten der Wuppertaler Bühnen geworden, Schauspieler, die neu zum Ensemble stoßen, sich mit einer „Visitenkarte“ vorstellen zu lassen. So auch Lena Vogt (30), der für ihren Start von Regisseur Maik Priebe und dem musikalischen Betreuer Stefan Leibold eine Hommage an Janis Joplin als Uraufführung eines Stücks von Mark Payn angetragen wurde.

Janis Joplin (1943-1970), die Frühvollendete, eine durch Monterey 1967 und das musikalisch-gesellschaftliche Erdbeben Woodstock nachhaltig ans Licht getretene Rock-Legende aus dem legendären „27-Club“, war nach nur wenige Jahre währender, kometenhafter Karriere an Alkohol- und Drogenmißbrauch (Southern Comfort, Methedrin, letztlich einer Überdosis Heroin), gestorben. Eine gewaltige Sängerin und exzessiv lebende junge Frau war sie, mit einem zarten, verletzlichen Vögelchen in sich. Ein Mädchen, dessen Herz im Widerspruch zu ihrem Ausbruch aus der Bürgerlichkeit in seiner texanischen Heimat geblieben war. Ihr nun und ihrem Schrei nach Liebe will Lena Vogt mit ihrem Abend am 9. September nahe kommen – sie weder spielen, notabene, noch sie in irgendeiner Form interpretieren. Ein Stück ohne Rolle sei es, betonen Maik Priebe und Lena Vogt, ein Blick durch ein Prisma. Ein Theaterabend mit homogenem Durchfluß sei zu erwarten, kein Konzert (wie auch, ist Janis Joplin doch so unkopierbar wie Timi Yuro oder Amy Winehouse), kein 70er Jahre Revival, kein Rollenspiel. Aber was anstelle dessen?
Musik jedoch gebe es reichlich, betont Stefan Leibold, dem in den zurückliegenden Jahren einige hervorragende Liederabende an den Wuppertaler Bühnen zu verdanken gewesen sind. Wie allerdings die zierliche Schauspielerin Lena Vogt ohne die fraglos vom Publikum erwartete Stimmgewalt Janis Joplins ihr in eigener Interpretation vermitteln will, blieb auch bei Nachfrage offen, das Konzept kryptisch. Einen kleinen Vorgeschmack versprechen das Theaterfest und die Gala am 3. September um 19.00 Uhr im Opernhaus.
 
Premiere: 9. September, 19.30 im Theater am Engelsgarten