Aktuelles aus der Kultur NRW

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

www.musenblaetter.de

Aktuelles aus der Kultur NRW

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt



Künstlerinnenpreis des Landes NRW 2008 für zeitgenössischen Tanz

Düsseldorf - Der mit 10.000 Euro dotierte Künstlerinnenpreis des Landes NRW wird in diesem Jahr an eine herausragende Choreografin in der Sparte Zeitgenössischer Tanz vergeben. Wie der für Frauenbelange zuständige Minister Armin Laschet und der Staatssekretär für Kultur, Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff am Mittwoch in Düsseldorf mitteilten, werde auch der mit 5.000 Euro dotierte Förderpreis an eine Nachwuchschoreografin gehen. NRW sei eines der führenden Tanzländer Deutschlands, betonte Grosse-Brockhoff.

"Unübersehbar wird unsere Tanzszene von Frauen geprägt: Von 78 freien Kompanien in Nordrhein-Westfalen werden 58 von Choreografinnen geleitet. Dennoch ist Pina Bausch die einzige künstlerische Leiterin eines bekannten Tanztheaters in NRW", so der Staatssekretär. Laschet wird die Preisverleihung am 28. August 2008 im Rah­en der Internationalen Tanzmesse NRW in Düsseldorf vornehmen. Der vom Frauenkulturbüro NRW organisierte Künstlerinnenpreis wird jährlich in einer anderen Kunstsparte vergeben. Bisher standen die Bereiche Multimedia/Neue Medien, Theaterliteratur, Komposition/Neue Musik, Keramikkunst, Filmregie, Literatur, Fotografie, Popularmusik, Bildhauerei/Installation, Kamera, Illustration und Theaterregie im Mittelpunkt.

www.frauenkulturbuero-nrw.de


Bewerbungsfrist zum Deutschen Klangkunst-Preis 2008 angelaufen

Köln/Marl - Zum vierten Mal vergeben das Kulturradio WDR 3, das Skulpturenmuseum Glaskasten in Marl und die Initiative Hören den Deutschen Klangkunst-Preisamt. Die Bewerbunsfrist um den mit insgesamt 20.000 dotierten Preis für 2008 läuft nach Angaben des Westdeutschen Rundfunks vom Montag bis zum 28. März. Die Auszeichnung fördert sowohl die Weiterentwicklung des jungen Kunstgenres als auch den Umgang mit der akustischen Umwelt und dem Hören insgesamt, hieß es. Teilnahmeberechtigt sind alle Künstler, die ihren ersten Wohnsitz in Deutschland haben und die nachweislich schon in der Vergangenheit Arbeiten im Bereich der Klangkunst erstellt haben.

Die Jury des Deutschen Klangkunst-Preises 2008 verleiht drei Haupt-Preise, einen Ehrenpreis für das künstlerische Gesamtwerk, einen Ehrenpreis für die Vermittlung und Förderung der Klangkunst sowie einen WDR 3-Produktionspreis für das Studio Akustische Kunst des Kölner Senders. Der deutsche Klangkunst-Preis wird seit 2002 alle zwei Jahre für künstlerische Arbeiten verliehen, die sich gezielt mit radiophoner und raumbezogener Klangkunst befassen. Die Preisträger werden am 15. Juni im Rathaus Marl geehrt.

Internet: www.klangkunstpreis.de

 

Schloßtheater Moers zeigt "Paulus" als Uraufführung

Moers - Unter dem Titel "Paulus" präsentiert das Schloßtheater Moers ab dem 10. April ein Theaterstück über den selbsternannten Völkerapostel Paulus von Tarsus, der die Nächstenliebe an die Stelle von Gesetzen setzte. Die Uraufführung an Deutschlands kleinstem Stadttheater läuft in der Regie von Intendant Ulrich Greb, teilte ein Sprecher der Bühne am Donnerstag mit. Die Wandlung des Völkerapostels, der als "Saulus" gesetzestreuer Pharisäer und Eiferer war, der die Christen brutal verfolgen ließ, ist bis heute sprichwörtlich, ebenso wie seine Bekehrung vor den Toren von Damaskus. Der zunächst grausame Christenverfolger fand schließlich um das Jahr 62 in Rom selbst den Märtyrertod. Papst Benedikt XVI. hat zum 2.000. Geburtstag des Völkerapostels das Paulusjahr ausgerufen.

Paulus´ berühmte Botschaft aus dem ersten Korintherbrief lautet: "Nun aber bleibt Glaube, Liebe, Hoffnung, diese drei: aber die Liebe ist die größte unter ihnen." Vom Eiferer für das Gesetz zum Eiferer für die Liebe wandelt sich Paulus nach Angaben der Theatermacher "als konfliktreiche und revolutionäre Figur zwischen Judentum und Christentum, zwischen den Ländern, Zeiten und Glaubensrichtungen". Die Inszenierung fragt auch danach, wer Paulus heute wäre und für welche Mission er womöglich kämpfen würde, hieß es in der Ankündigung weiter. Das Paulus-Projekt versteht sich als eine theatrale Auseinandersetzung mit der historischen, theologischen und politischen Bedeutung von Paulus auf Grundlage seiner historisch verbürgen Briefe.

Das Paulusjahr ist eine Initiative von Papst Benedikt XVI. zum 2000. Geburtstag des Völkerapostels aus Tarsus. Vom 28. Juni 2008 bis zum 29. Juni 2009 erwartet die Basilika St. Paul vor den Mauern, die im 4. Jahrhundert über dem Grab des Apostels errichtet wurde, Millionen Pilger aus aller Welt. 13 Bücher des Neuen Testaments tragen seinen Namen, sieben sollen mit Sicherheit von ihm selbst verfaßt worden sein. Paulus stand – wie die Kirche heute – vor der Herausforderung, das Evangelium in einer multikulturellen Gesellschaft zu verkünden. Er habe gezeigt, was die viel zitierte "Inkulturation" der christlichen Lehre bedeutet, hieß es im Zusammenhang mit dem Paulusjahr.

Internet: www.schlosstheater-moers.de


Apollo-Variete in Düsseldorf bietet bis Ende März Frühlings-Fantasien

Düsseldorf - Unter dem Titel "Traumhaft" Roncallis Apollo-Variete in Düsseldorf seit dem 8. Februar ein gut zweistündiges Programm mit zahlreichen Frühlings-Fantasien. Bis Ende März präsentiert der belgische Comedien und Modertor Jan van Dyke ein spritziges Potpouri, das vielleicht ein bißchen zu tanzlastig geraten ist. Van Dyke veranstaltet mit seinem etwas trotteligen Partner Frankie Boy mit wenigen Worten und umso mehr Gesten ein mittleres Chaos auf der Bühne, wenn er versucht, Geige zu spielen oder sich als in die Jahre gekommener Zauberer versucht, der daran erinnert, wie es wqar, als man vor 20 - 25 Jahren beim Geburtstag seiner Kinder den Spaßvogel geben wollte.
Hinreißend auch das Duo der Novruzov Brothers. Sie verzerren jedes Körperbild und werden zu einer verschmolzenen Einheit in Handeln. Gegenseitig wirbeln sich Oktay und Telman durch die Luft und um sich herum, wechseln sprunghaft in witzige Tanzeinlagen und vollführen Kraftakte, welche die Zuschauer mehr als überraschen. "Ahs" und "Ohs" schwirren durch den Raum, Atem wird angehalten und alle Augen richten sich auf die Bühne. Am Schlappseil präsentieren die beiden kleinen Männer mit Strohhut Spagate und Späße, um kurz darauf wieder artistische Höchstleistungen zu zeigen.
Außerdem im Programm: Jonglage, Partneraktrobatik, Cubeaktrobatik, Darbietungen im Luftring und - wie gesagt - viel Ballett. Wie immer ausdrucksstarke Farben und Formen, tolle Musik und überzeugende Choreographie.

www.apollo-variete.com

 

Ernosto Cardenal liest Gedichte in Düsseldorfer Johanneskirche

Düsseldorf - Der Befreiungstheologe und Dichter Ernesto Cardenal ist am 17. Februar mit einer Lesung in der evangelischen Johanneskirche in Düsseldorf zu Gast. Der gebürtige Nicaraguaner liest an dem Abend ab 18.00 Uhr Gedichte von Liebe, Mystik und Revolution, teilte ein Sprecher der Kirchengemeinde am Donnerstag mit. In der Lesung soll sich das poetische Schaffen Cardenals in seiner ganzen Vielschichtigkeit wieder spiegeln, sei politisches Denken und seine Mystik kämen ebenso zum Ausdruck, wie seine Begeisterung für die Revolution und seine Liebe zu Gott, hieß es in der Vorankündigung weiter. Begleitet wird der Dichter von der Gruppe "Grupo Sal", die mit ihrem Programm "canto a la vida" auch ihr 25jähriges Bühnenjubiläum feiert.