Ausstellung "Schichtwechsel" präsentiert Kohlenkrise im Revier

Zum Ende einer Industrie-Kultur

von Andreas Rehnolt

Ausstellung "Schichtwechsel" präsentiert Kohlenkrise im Revier

 


Dortmund
- 50 Jahre nach den ersten Feierschichten für Bergleute im Ruhrgebiet präsentiert die Zelle Zollern in Dortmund seit dem 20. Januar mit einer Ausstellung den Beginn und Verlauf der Kohlenkrise. Im September 1958 schloß mit der Zeche Lieselotte in Bochum das erste von insgesamt 62 Bergwerken im Revier. Bis zum 6. April ist im Industriemuseum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe nun die Ausstellung "Schichtwechsel. Die Kohlenkrise an der Ruhr 1958 -1969" zu sehen. Sie will an Anfänge, Ursachen, Verlauf und Lösungsstrategien bis zur Konsolidierung durch die Gründung der Ruhrkohle AG erinnern und zudem zeigen, wie unterschiedlich Menschen diese Krise gemeistert haben, so Museumschefin Ulrike Gilhaus am Freitag bei der Vorstellung der Schau.


Schichtwechsel - Ausstellungs-Foto: LWL

Zu den Exponaten zählen neben Dokumenten und Fotos original Protestschilder aus den 1960er Jahren, die Kluft mit dem Kohlenstaub von der letzten Schicht eines Bergmanns sowie - als Zeichen für den Strukturwandel - ein seltener Caravan der Kadett A-Reihe, die ab 1962 im neu errichteten Bochumer Opel-Werk gebaut wurde. Kohleimporte aus Übersee, vor allem aber Erdöl, dessen Preis schlagartig um weit über die Hälfte fiel, machten der heimischen Kohle schon bald so starke Konkurrenz, daß schon 1958 riesige Halden in den Himmel ragten. Was folgte, waren zunächst unbezahlte Feierschichten, dann kam die Kohlen- und später die Strukturkrise, die das ganze Ruhrgebiet erschütterte und die bis heute nachwirkt, so Gilhaus.

Öffnungszeiten: Di-So: 10.00-17.00 Uhr.

Internet: www.lwl.org