„Limes in Novaesium“

Ausstellung in Neuss zeigt das Leben an der Römischen Grenze

von Andreas Rehnolt/Red.


Neusser Museum erzählt vom „Limes in Novaesium“
 
Ausstellung zeigt seit Sonntag das Leben an der Römischen Grenze
 
Vor 2000 Jahren teilte ein Linie Europa in  zwei Gebiete: Der Limes zog sich von Schottland bis nach Afrika und markierte die Außengrenze des Römischen Reiches. In Niedergermanien begrenzten in regelmäßigen Abstand gesetzte Kastelle, Wachtürme und der Rhein das römische Herrschaftsgebiet.
Die Ausstellung läß einen Teil des großen europäischen Bauwerks wieder lebendig werden und fragt nach den Spuren des Limes am Niederrein und in Neuss.
 
Neuss – „Der Limes in Novaesium - Vom Leben an der Römischen Grenze“ ist der Titel einer Ausstellung, die seit Sonntag im Clemens Sels Museum im rheinischen Neuss zu sehen ist. Die Ausstellung läßt einen Teil des großen europäischen Bauwerks wieder lebendig werden und fragt nach den Spuren des Limes am Niederrhein und in Neuss, erklärte Museumsdirektorin Uta Husmeiner-Schirlitz zum Start der bis zum 25. September geplanten Schau. Die informiert nicht nur über die baulichen Relikte, sondern auch um die Frage, wie die Menschen in Novaesium mit dieser Grenze lebten. 
Das antike Neuss ist der älteste römische Militärstandort am Niederrhein. Bereits um das Jahr 30 v. Chr. wurde hier erstmals ein Militärlager angelegt. Während der fast 400 Jahre währenden Präsenz römischer Soldaten entstand hier eine zivilisatorische Infrastruktur mit Militärlagern, befestigten Straßen, Brücken und steinernen Gebäuden, wie sie danach erst wieder in der Neuzeit erreicht wurde. Beispielhaft hierfür steht etwa eine steinerne Brücke über die Erft von etwa vier Metern Breite im Stadtteil Grimlinghausen, die Teil der römischen Fernstraße von Köln nach Xanten war.


Limes-Turm - Foto © Winfried Braun / pixelio.de

Tatsächlich war der Limes nicht nur militärisches Bollwerk, sondern auch Zone kulturellen Austausches, denn Neuss beherbergte nicht nur Soldaten und die dafür nötige Infrastruktur. Im Bereich der heutigen Innenstadt lag schon damals eine Zivilsiedlung (vicus). Hier lebten rund 6.000 Soldaten und noch einmal mindestens ebenso viele Zivilisten. Die Stationierung Tausender römischer Soldaten mit ihren Familien führte zu einem regen Warenverkehr und zur Gründung zahlreicher Städte. Hier trafen sich Menschen aus der ganzen Welt.
Der Limes als Grenze war damals keine undurchlässige Mauer. Nur an wenigen Abschnitten war sie mit Wällen und Palisaden befestigt. In Niedergermanien begrenzten in regelmäßigem Abstand gesetzte Kastelle und Wachtürme und der Rhein das römische Herrschaftsgebiet.
Inzwischen sind der Obergermanisch-Rätische Limes in Süddeutschland sowie der Hadrians- und Antoniuswall in Großbritannien Teil des Weltkulturerbes. Für den Niedergermanischen Limes von Bad Breisig am Rhein bis zur niederländischen Nordseeküste wird aktuell ein Antrag auf die Eintragung als Weltkulturerbe vorbereitet.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis samstags von 11 bis 17 Uhr sowie sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
Kontakt: Clemens Sels Museum - Am Obertor - 41460 Neuss - Tel: 02131-904141
 
Redaktion: Frank Becker