NRW-Kulturstaatssekretät fordert mehr private Initiativen für Museen

Grosse-Brockhoff nimmt aber auch den Staat in die Pflicht

von Andreas Rehnolt

Foto: Ministerium

Grosse-Brockhoff fordert mehr private Initiativen für Museen

NRW-Kulturstaatssekretär will verstärkt noch nicht etablierte Kunst fördern

Düsseldorf.  Nordrhein-Westfalens Kulturstaatssekretär Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff hält mehr private Initiativen für Museen an Rhein und Ruhr für notwendig. Gleichzeitig räumte er vor dem Freundeskreis des Düsseldorfer Hetjensmuseums ein, dass es dabei auch Konfliktpotential zwischen privater Förderung und Unterstützung aus öffentlicher Hand geben könnte. "Wir müssen aufpassen, daß da keine Abhängigkeiten entstehen und daß Spielregeln eingehalten werden", betonte der CDU-Politiker. Zwar dürfe sich die öffentliche Hand nicht aus der Kulturförderung zurückziehen, eine Neuverteilung der finanziellen Lasten sei aber wichtig, so Grosse-Brockhoff.

Der Kulturstaatssekretär sprach sich dafür aus, daß die öffentliche Hand verstärkt noch nicht etablierte Kunst fördern solle und auch Künstler, die Skandale machen. Da es in diesem Bereich der Kultur noch keine privaten Sponsoren und Förderer gebe, müsse die öffentliche Hand dafür sorgen, daß die Künstler das machen könnten. "Der Staat kann keine Kultur machen. Er kann sie nur schützen und fördern, indem er die Voraussetzungen schafft, daß Kultur entstehen kann", so Grosse-Brockhoff weiter. Aufgabe staatlicher Kulturpolitik sei es zudem, sich um Erhalt und Ausweitung der Museums-Bestände und der kulturellen Traditionen zu kümmern.

Nach Einschätzung des CDU-Kulturexperten leben wir momentan in einer Zeit, "in der wir mehr denn je auch volkswirtschaftlich von der Erstellung und Verbreitung ideeller Produkte, Zeichen, Bilder und Töne leben". Nicht zuletzt daher sei die Gesellschaft auf Orte wie Museen angewiesen, die Kunst- und Kulturgüter präsentieren und zur kulturellen Bildung beitragen. Dies sei auch als Gegengewicht zu der ständig wachsenden täglichen Informationsflut der Medien und ihrem "vielen Mist" notwendig, so Grosse-Brockhoff. Schön wäre es nach seinen Worten, wenn der seit 50 Jahren bestehende Freundeskreis des Düsseldorfer Hetjens-Museums es schaffen könnte, daß alle Schulkinder in Düsseldorf während der Grundschulzeit einmal in das Museum kommen würden. Bei einem solchen Modellversuch wolle er gerne mitwirken, versprach der Staatssekretär.