Aktuelles aus der Kultur

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 




125. Geburtstag des Schriftstellers B. Traven
 
Köln - Der Schriftsteller mit dem Pseudonym B. Traven wäre am 3. Mai 125 Jahre alt geworden. In seinem Testament gab er selbst den 3. Mai 1890 als Geburtsdatum an. Der Westdeutsche Rundfunk erinnerte am Sonntag in seiner Reihe Zeitzeichen an den Autor.
B. Traven gilt als das größte literarische Rätsel des vergangenen Jahrhunderts. Niemand wußte, wer sich hinter dem Pseudonym verbarg.
Seine Romane, darunter „Das Totenschiff“ und „Der Schatz der Sierra Madre“ oder „Die Baumwollpflücker“ erreichten eine Gesamtauflage von über 30 Millionen Exemplaren in mehr als 24 Sprachen. Die Werke wurden zudem vielfach verfilmt. B. Traven selbst hatte immer zu seinem Pseudonym gestanden. Eines seiner berühmtesten Zitate ist: „Wenn der Mensch in seinen Werken nicht zu erkennen ist, dann ist entweder der Mensch nichts wert oder seine Werke sind nichts wert.“
Vor einigen Jahren hatte eine Ausstellung in Düsseldorf versucht, das Geheimnis um den „mystery man“ zu enthüllen. Bis zu seinem Abschied aus Europa arbeitete der gelernte Maschinenschlosser als Gewerkschaftssekretär, Schauspieler, Künstleragent, Schriftsteller, Verleger und revolutionärer Journalist. Ein Individualist und Vagabund, Kämpfer, aber auch Querulant. Unter seinem ersten Pseudonym „Ret Marut“ war B. Traven von 1912 bis 1915 am Schauspielhaus Düsseldorf als Ensemblemitglied engagiert. Er starb 1969 in Mexiko.
 
 
Deutsche Filmfestspiele vom 14. bis 17. Mai in Dortmund
 
Dortmund - Die inzwischen 73. Deutschen Filmfestspiele finden vom 14. bis 17. Mai in Dortmund statt. Nach Angaben des Filmklubs Dortmund sind die Deutschen Filmfestspiele in jedem Jahr der Höhepunkt unter den Festivals der nichtkommerziellen Filmemacher Deutschlands. Die Filme und AV-Shows mussten sich vorher mehrfach auf regionalen, landesweiten und Bundesfilmfestivals qualifizieren. Die Nominierungshürde zu den Deutschen Filmfestspielen schaffen jährlich etwa 50 Beiträge.
Umso größer ist das Publikumsinteresse, diese Werke zu sehen und daraus für das eigene Film- und Foto-Schaffen lehrreiche Anregungen mitzunehmen. Außerdem treffen sich in jedem Jahr hunderte Kreative in dieser Spitzenveranstaltung im Netzwerk des Bundesverbandes Deutscher Film-Autoren auch als Multiplikatoren in den regionalen Klubs. Einzelheiten zum diesjährigen Programm wollen die Veranstalter am (kommenden) Montag mitteilen. Dann wird zudem auch der Filmpreis „Obelisk 2015“ vorgestellt, der bei den Filmfestspielen vergeben wird.
 
 
ComedyArts Festival Moers startet am 27. August
 
Moers - Das diesjährige Internationale ComedyArts Festival Moers will ein Zeichen gegen Intoleranz und Rassismus setzen. Von daher gebe sich das vom 27. bis zum 30. August stattfindende Festival noch internationaler und interkultureller als sonst, hieß es in einer Mitteilung der Veranstalter. Vier Tage lang treffen Rebellen mit doppelter Staatsbürgerschaft auf eine Ruhrpott-Diva mit italienischem Charme, ein deutscher Kabarettist auf einen Schweizer Comedy-Stuntman.
Zum Festivalauftakt gibt's eine Konzert-Party. Die Amsterdam Klezmer Band verbindet Ska, Gipsy, Hip Hop und jüdische Volksmusik, hieß es in der Ankündigung des Festivals weiter. Am zweiten Festivaltag navigiert Hagen Rether in seinem ständig aktualisierten Programm „Liebe“ sich und das Publikum durch das Zeitgeschehen. Der Freitagabend des Festivals steht unter dem Motto „ComedyArts interkulturell“.
Mit dabei sind unter anderem Rebell Comedy, ein Kollektiv von StandUp-Comedians mit marokkanischen, iranischen, türkischen und schweizer Wurzeln, La Signora und der Herner Nachtschnittchen-Mann Helmut Sanftenschneider. Am Samstag steht u.a. das spanische Comedy-Theater Yllana auf der Bühne, das das Festival in den vergangenen Jahren schon mehrmals beehrt hat. Erstmals vergibt das ComedyArts in diesem Jahr den „Alten Hut“, einen Preis für gestandene Bühnenprofis über 45 Jahre.
 
Kontakt: Internationales ComedyArts Festival Moers - Holger Ehrich - Telefon: 02841/169-2574
 
 
Ruhrtriennale startet Lesereise „The Rest is Noise“ durch sechs Ruhrgebietstheater

Oberhausen - Das diesjährige Kulturfestival Ruhrtriennale geht auf Lesereise. Ab dem 5. November macht das Festival nach eigenen Angaben in sechs Theatern der Region - Schauspiel Dortmund, Schauspiel Essen, Schauspielhaus Bochum, Schloßtheater Moers, Theater an der Ruhr sowie Theater Oberhausen - Station. Die erste Zusammenarbeit der sechs Häuser seit der Kulturhauptstadt RUHR.2010 sei gleichzeitig die erste Kooperation in dieser Form mit der Ruhrtriennale, hieß es.
Ruhrtriennale-Intendant Johan Simons erarbeitet mit seinem Dramaturgenteam sechs Lese-Etappen von „The Rest is Noise“. Der Bestseller des amerikanischen Musikkritikers Alex Ross führt in das Labyrinth der Musik und ihrer Verbindungen zu den sozialen und politischen Umstürzen des 20. Jahrhunderts. Die Lesungen finden bis April 2016 einmal im Monat in einem der beteiligten Theater statt. Mit dabei sind die jeweiligen Schauspielensembles.

Informationen: www.ruhrtriennale.de
 
 
Land NRW sagt halbe Million Euro für Planung eines Pina-Bausch-Zentrums zu
 
Rat der Stadt Wuppertal muss den Eigenanteil in Höhe von 500.000 Euro noch genehmigen
 
Wuppertal/Düsseldorf - Das Land Nordrhein-Westfalen übernimmt 500.000 Euro der Kosten für die Planung eines Pina-Bausch-Zentrums im ehemaligen Schauspielhaus in Wuppertal-Elberfeld. Die Zusage von NRW-Kulturministerin Ute Schäfer (SPD) ging nun bei der Stadt ein. Ende des vergangenen Jahres hatte bereits der Bund mitgeteilt, eine Million Euro bereitzustellen. Die Planungskosten werden auf insgesamt zwei Millionen Euro festgelegt. Den nun noch fehlenden städtischen Eigenanteil von einer halben Million soll der Rat der Stadt in seiner nächsten Sitzung am 11. Mai genehmigen.
„Durch die gemeinsame Initiative von Stadt, Land und Bund wird die Planungsgrundlage für die Realisierung dieses national und international bedeutenden Vorhabens geschaffen“, erklärte Ministerin Schäfer. „Die Zukunft der Tanzkunst vor dem Hintergrund der künstlerischen Idee von Pina Bausch hat für mich hohe Priorität“, so die Ministerin weiter. Große Freude bei Wuppertals Oberbürgermeister Peter Jung: „Das ist ein großer Schritt, das Erbe und die Vision unserer großen Künstlerin und Ehrenbürgerin Pina Bausch in die Zukunft zu tragen.“
Stadtdirektor Johannes Slawig fügte hinzu: „Die Landeszusage ist der nächste große Erfolg nach dem ersten Durchbruch auf Bundesebene. Das Pina-Bausch-Zentrum ist ein herausragendes Projekt und eines der 13 Schlüsselprojekte innerhalb des Strategieprozesses ‚Wuppertal 2025‘.“ Daß es für die Planung nun Mittel aus Berlin und Düsseldorf gebe, zeige, daß es sich um ein „nationales Kulturerbe“ handele. Pina Bausch stehe im gleichen Rang wie etwa Joseph Beuys, so Slawig weiter.
Mit dem Geld kann die Stadt jetzt – einen positiven Ratsbeschluß vorausgesetzt – in die Planungsphase einsteigen. Das heißt, das bisherige Konzept würde inhaltlich aktualisiert und konkretisiert. Investitions- und Folgekosten können kalkuliert und das bauliche Konzept in einen Bauplan übertragen werden. Wie Kulturdezernent Matthias Nocke betonte, soll es bereits während des Planungsprozesses eine breit angelegte Beteiligung aller Bürger geben. Schließlich soll das Pina Bausch Zentrum nicht nur Heimat für das Tanztheater und die Stiftung Pina Bausch werden, sondern ein Ort der Begegnung und des Austauschs. Als Ziel für den Planungsabschluss steht der Sommer 2016. 
 
 
Wagners „Ring der Nibelungen“ wird in Minden aufgeführt
 
Minden - Das Stadttheater im westfälischen Minden wagt sich an Richard Wagners vierteiligen Opernzyklus „Ring der Nibelungen“. Nach Angaben eines Stadtsprechers wird am 9. September zum Auftakt die Premiere von „Rheingold“ stattfinden. Die weiteren Teile des umfangreichen Werkes sollen dann in den kommenden drei Jahren ebenfalls ihren Weg auf die Bühne finden. 2016 soll den Angaben zufolge die „Walküre“ gespielt werden, 2017 dann „Siegfried“ und 2018 die „Götterdämmerung“.
2019 schließlich will das Theater in der Weserstadt dann den gesamten „Ring“ zur Aufführung bringen. Die Produktion ist ein Gemeinschaftsprojekt des Richard-Wagner-Verbandes Minden, der Nordwestdeutschen Philharmonie und des Stadttheaters Minden. Verantwortlich für die Inszenierung ist der Zürcher Regisseur Gerd Heinz.
 
 
Düsseldorfer Literaturtage vom 8. bis 21. Juni
 
Düsseldorf - Die diesjährigen Düsseldorfer Literaturtage finden unter dem Motto und Heine-Zitat „Ein neues Lied, ein besseres Lied“ vom 8. bis 21. Juni statt. Nach Angaben der Veranstalter gibt es erneut Lesungen, Diskussionen und Ausstellungen. Zudem besteht vom 11. bis 14. Juni beim Bücherbummel auf der Königsallee die Möglichkeit, an den Ständen der Buchhandlungen, Verlage und Kulturinstitutionen zu stöbern, in den Lesezelten Literatur live zu erleben sowie  Autorinnen und Autoren zu treffen. Der Bücherbummel findet findet zum 29. Mal statt. Den Auftakt der Literaturtage bildet wie in jedem Jahr die Verleihung des Düsseldorfer Literaturpreises der Stadtsparkasse. Am 8. Juni wird Michael Köhlmeier für seinen Roman „Zwei Herren am Strand“ ausgezeichnet. 
 
 
Theaterfestival Impulse präsentiert „Gesellschaftsspiele“ in Mülheim
 
Mülheim/Ruhr - Unter dem Motto "Gesellschaftsspiele" präsentiert das Impulse Theater Festival zum mittlerweile 25. Mal herausragende freie Produktionen aus dem deutschsprachigen Raum. Erstmals konzentriert sich das Festival dabei auf eine Stadt, hieß es in einer Ankündigung. Der Ringlokschuppen Ruhr in Mülheim an der Ruhr wird vom 11. bis 20. Juni zentraler Spielort, während die Impulse-Partner Forum-Freies-Theater (FFT) Düsseldorf und studiobühneköln als assoziierte Festivalorte fungieren, bevor sie in den Folgejahren alternierend die Zentrumsrolle übernehmen.
Neben der Vorstellung von neun Arbeiten der deutschsprachigen Szene werden erstmals auch drei nicht-deutsche Künstler Projekte entwickeln. Im Zentrum steht dabei die Frage nach gesellschaftlicher Wirksamkeit von Theater in lokalen Kontexten. Unter anderem öffnet in Mülheim die vom kurdischen Künstler Ahmet Öğüt initiierte „Silent University“. Das Impulse Theater Festival wird veranstaltet vom NRW Kultursekretariat in Kooperation mit dem Ringlokschuppen Ruhr sowie den Städten Düsseldorf, Köln und Mülheim.
 
 
 
Ausstellung "Siegen für den Führer" im NS-Dokumentationszentrum Köln
 
Köln - Unter dem Titel „Siegen für den Führer“ präsentiert das NS-Dokumentationszentrum Köln seit dem 22. Mai eine Ausstellung über den Kölner Sport in der NS-Zeit. Sport war für die weltanschaulichen Grundlagen des Nationalsozialismus in mehrfacher Hinsicht von besonderer Bedeutung, so die Aussteller vor der bis zum 4. Oktober geplanten Schau. Leibesübungen und körperliche Ertüchtigung seien die Grundpfeiler des nationalsozialistischen Erziehungsprogramms, vor allem im Hinblick auf die „Wehrhaftigkeit“ und das spätere Soldatentum gewesen, hieß es in einer Ankündigung der Ausstellung. Der gesunde und sportlich trainierte Körper wirkte zudem im Rahmen der Rassenlehre als Auslesekriterium.
Aufbauend auf den vorhandenen Strukturen und Inhalten einer etablierten Turn- und Sportbewegung, die sich in Köln seit dem 19. Jahrhundert entwickelt hatte und in den Zwanziger Jahren eine Blütezeit erlebte, wurden Sport und Leibesübungen nach 1933 systematisch in den Machtapparat der Nationalsozialisten integriert. Die Veränderungen im Vereins- und Verbandswesen, die Auswirkungen auf die jüdische, konfessionelle und Arbeiter-Sportbewegung sowie die Entwicklung in Betrieben, Schulen und Parteiorganisationen werden in der Ausstellung thematisiert werden.
Im Rahmen der propagandistischen Bestrebungen der Nationalsozialisten spielten vor allem die Olympischen Spiele 1936 eine Rolle. Wie aber entfaltete sich deren Wirkung auf der lokalen Ebene? Wie verhielten sich Kölner Spitzensportler und welche Resonanz erhielten internationale Wettkämpfe in Köln? In der Ausstellung wird erstmals die Sportentwicklung einer deutschen Großstadt während der NS-Zeit präsentiert.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 10 bis 18 Uhr sowie samstags/sonntags von 11 bis 18 Uhr und jeden ersten Donnerstag/Monat von 11 bis 22 Uhr geöffnet.
Internet: www.nsdok.de
 
Redaktion: Frank Becker