Aktuelles aus der Kultur

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 





Ehren-Tegtmeier für Olli Dittrich und Jürgen von der Lippe
 
Herne - Comedian Olli Dittrich erhält den diesjährigen Tegtmeier-Ehrenpreis der Stadt Herne. Dittrich wurde vor allem durch seine Kunstfigur „Dittsche“ im WDR-Fernsehen bekannt. Der „Jürgen von Manger Lebenspreis“ geht in diesem Jahr an den TV-Moderator Jürgen von der Lippe. Dies teilte ein Sprecher der Stadt Herne mit. 
Verliehen werden die Preise in Form einer Tegtmeier-Bronzekappe am Finalabend des Nachwuchs-Wettbewerbs „Tegtmeiers Erben“ am 21. November, im Kulturzentrum der Stadt.
Ausgezeichnet mit dem Ehrenpreis wurden seit 1997 die Künstler Helge Schneider‚ die Missfits, Piet Klocke, Hape Kerkeling, Georg Schramm, Horst Schroth, ‚Doktor’ Ludger Stratmann, Urban Priol sowie Wilfried Schmickler. Der Preis erinnert an den 1994 verstorbenen Schauspieler, literarischen Kabarettisten und Komiker Jürgen von Manger, der mit seiner Bühnenfigur berühmt wurde. 
 
 
Vereinigte Bühnen Krefeld/Mönchengladbach begehen 65 Jahre Theaterehe
 
Krefeld/Mönchengladbach - Die Vereinigten Bühnen Krefeld/Mönchengladbach feiern 65 Jahre Theaterehe. Am 19. April 1950 wurde der Vertrag zur ältesten Theaterehe in Deutschland unterschrieben. Als sich vor sechseinhalb Jahrzehnten die beiden Nachbarstädte auf der Bühne das Ja-Wort gaben, lag schon ein zähes Ringen hinter ihnen, so ein Sprecher der Theater. Beide Städte stimmten damals jeweils mit nur einer Stimme Mehrheit für das Projekt zur Fusion. Viele Kritiker prognostizierten der „Ehe“ keine lange Dauer.
Doch sie irrten sich. Seit nunmehr 65 Jahren hebt sich der Vorhang des Fusionstheaters. „In diesen Jahren hat es Höhen und Tiefen gegeben“, sagte zum 60. Jubiläum der damalige Krefelder Oberbürgermeister Gregor Kathstede. Trotzdem habe die Zusammenarbeit beider Städte und Theater in Deutschland Modellcharakter. Immerhin beweisen beide Bühnen, daß sie zusammenarbeiten können. In Theaterkreisen auch in anderen finanzgebeutelten Regionen Deutschlands wird deshalb auch gerne vom „Erfolgsmodell“ gesprochen.
Für beide Kommunen am Niederrhein ist das Gemeinschaftstheater mit zwei Häusern auch ein gewichtiger Werbefaktor. Das Drei-Sparten-Haus zieht zu seinen Produktionen auch Publikum aus anderen NRW-Städten an. Kürzlich erklärten Kathstede und sein Mönchengladbacher Amtskolle Norbert Bude, daß sie vom Aufsichtsrat den Auftrag erhalten hätten, Gespräche zu einer Verlängerung des Vertrags um „fünf Jahre plus“ vorzubereiten. Mit dem Bekenntnis zum weiteren Bestandserhalt des Gemeinschaftstheaters einher geht auch die Vertragsverlängerung des amtierenden Generalintendanten Michael Grosse, der jüngst seinen Vertrag bis 2020 verlängert hat.
 
 
 
Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen mit Preis für Kunstvereine ausgezeichnet
 
Köln/Düsseldorf - Der Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen in Düsseldorf ist in Köln mit dem mit 8.000 Euro dotierten Preis für Kunstvereine ausgezeichnet worden. Die Preisvergabe erfolgte auf der Internationalen Kunstmesse Art Cologne. Der Preis wird von der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Kunstvereine und der Kunstmesse verliehen. Eine Würdigung wurde dem Förderkreis Schloß Plüschow für seine Arbeit ausgesprochen. Mit seiner mehr als 180-jährigen Tradition gehört der 1829 gegründete Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen zu den ältesten in Deutschland. Seither in Auseinandersetzung mit der Kunst der jeweiligen Zeit, stehe er heute für die kritische Auseinandersetzung mit künstlerischen und gesellschaftlichen Prozessen, hieß es bei der Preisverleihung.
In der Ausstellungs- wie Vermittlungstätigkeit des Kunstvereins wird immer wieder die Frage nach dem grundsätzlichen Zustandekommen und der Wirkungsweise von Kunst im sozialen und kulturellen Kontext gestellt und versteht sich auch als Gegenentwurf zur Kommerzialisierung des risikoscheu gewordenen Kunstbetriebs, hieß es weiter. Ihre besondere Wertschätzung sprach die Jury auch dem Kunstverein Förderkreis Schloss Plüschow aus. Abseits von urbanen Kunstzentren fördere der Verein als eine der ersten Gründungen nach der Wiedervereinigung Deutschlands das Verständnis zeitgenössischer Kunst aus der eigenen Region heraus und wirke mit der konsequenten Arbeit, etwa durch ein eigenes Stipendienprogramm, weit über diesen lokalen Rahmen hinaus.
 
 
 
Über 23.000 Besucher kamen zur Nacht der Museen in Düsseldorf
 
Düsseldorf - Die diesjährige Nacht der Museen in Düsseldorf hat am Samstagabend nach Veranstalterangaben über 23.000 Besucher angelockt. Mehr als 35 Museen, Galerien und weitere Kultureinrichtungen hatten zwischen 19 Uhr und 2 Uhr in der Nacht zum Sonntag ein buntes Programm mit Ausstellungen, Führungen, Theater, Film, Musik und Literatur bereit gestellt. Besonders viele Besucher kamen zur aktuellen Ausstellung zum fotografischen Werk des Filmemachers Wim Wenders. Auch die Ausstellung in der Kunstsammlung NRW K20 mit Arbeiten des berühmten Nagelkünstlers Günther Uecker waren gut besucht. Es war bereits die 15. Nacht der Museen in der NRW-Landeshauptstadt.
 
 
Lyrikertreffen Münster zeigt Spielformen der Dichtkunst
 
Münster - Das Thema Porträt steht im Mittelpunkt des 19. Lyrikertreffens Münster, das vom 8. bis 10. Mai stattfindet. Nach Angaben der Veranstalter nähert sich das Festival in Lesungen, Ausstellungen sowie Filmdokumentationen einflußreichen sowie noch unbekannten Schriftstellern. An die preisgekrönte DDR-Autorin Helga M. Novak erinnert Silke Scheuermann. Sie liest aus den Liebesgedichten der unangepaßten Schriftstellerin, deren Herausgeberin sie ist. Joachim Satorius stellt den in Deutschland bislang wenig beachteten US-Klassiker Wallace Stevens vor. Der Pulitzer-Preisträger war von einer humanistischen und nahezu religiösen Aufgabe der Dichtung überzeugt.
Vor dem Lyrikertreffen widmet sich das Festival Poetry 2015 der Übersetzung von Lyrik in andere Künste. Dazu zählen Filmdokumentationen über die legendären Hamlet-Proben des Dramatikers Heiner Müller und eine Lesung lyrischer Porträts in verschiedenen stilistischen Spielarten im Stadtmuseum.
 
 
 
Vitali Klitschko bekommt Konrad-Adenauer-Preis der Stadt Köln
 
Köln - Der Oberbürgermeister der Stadt Kiew, Vitali Klitschko, erhält den diesjährigen Konrad-Adenauer-Preis der Stadt Köln. Nach Angaben der Stadt will man Klitschko damit für sein politisches Wirken auf kommunaler, nationaler und europäischer Ebene würdigen. Der Preis wird am kommenden Donnerstag in der Domstadt verliehen. Die Laudatio spricht der Leipziger Oberbürgermeister Burkhard Jung, zudem wird eine Videobotschaft des Präsidenten des Europäischen Parlaments Martin Schulz eingespielt.
Alle zwei Jahre würdigt die Stadt Köln verdiente Persönlichkeiten. Ganz im Sinne des Namensgebers geht es dabei um innovative und mutige Lösungen für mehr Lebensqualität in Großstädten, um europäische Integration sowie Stärkung der kommunalen Selbstverwaltung in Europa. Klitschko ist der sechste Preisträger
 
 
Ruhrfestspiele verschenken freie Plätze für Gäste der Kulturloge Ruhr
 
Recklinghausen - Solidarität durch Kohle für Hamburger Theater markierte den Beginn der Ruhrfestspiele nach dem 2. Weltkrieg - Solidarität praktizieren die Ruhrfestspiele aktuell mit kostenfreien Eintrittskarten für Gäste der Kulturloge Ruhr. Wie bereits im Vorjahr ermöglichen die Ruhrfestspiele vom 1. Mai bis zum 14. Juni 2015 den Gästen der Kulturloge Ruhr freien Eintritt zu internationaler Theatervielfalt.
Festspielleiter Frank Hoffmann freut sich besonders, daß auf diesem Wege auch Menschen zu den Ruhrfestspielen kommen können, denen die finanziellen Mittel für reguläre Eintrittskarten fehlen. „Kulturelle Teilhabe ist ein Menschenrecht, fördert Kreativität und gesellschaftliche Integration. Wir sind froh, mit insgesamt 1.247 kostenfreien Eintrittskarten für 153 Veranstaltungen Gästen der Kulturloge Ruhr spannende Theaterabende schenken zu können“, so Hoffmann.
Seit dem Kulturhauptstadtjahr Ruhr.2010 setzt sich die Kulturloge Ruhr aktiv dafür ein, Menschen mit geringem Einkommen den Zugang zur kulturellen Teilhabe im ganzen Ruhrgebiet zu ermöglichen. Fast 100 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Essen und 13 weiteren Orten organisieren Woche für Woche per Telefon die Vermittlung von nicht verkauften Eintrittskarten, die Veranstalter kostenfrei zur Verfügung stellen, an aktuell über 2.000 registrierte Kulturgäste. Im Jahr 2015 feiert die Kulturloge Ruhr ihren fünften Geburtstag und freut sich sehr über das großzügige „Geburtstagsgeschenk“ der Ruhrfestspiele.
Alois Banneyer, Theaterpädagoge der Ruhrfestspiele, begrüßt zudem, daß die Kulturloge Ruhr auch Familien mit Kindern und Jugendlichen offen steht. „Gerade Kinder und Jugendliche entdecken manchmal im Theater ganz neue Perspektiven für ihr Leben. Viele gewinnen Freude daran, an Schul- oder Freizeitaufführungen mitzuwirken und so ihr Selbstbewusstsein zu stärken. Dies möchten wir ausdrücklich fördern“, so Banneyer. 
 
 
Redaktion: Frank Becker