Aktuelles aus der Kultur - heute: Ausstellungen

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 
Thema heute: Ausstellungen



Ausstellung mit Erd-Bildern von Michaele von Dewitz
 
Düsseldorf - Das evangelische Paul-Gerhardt-Haus in Düsseldorf zeigt unter dem Titel „Aber Du kennst mich nicht“ Erd-Bilder der Künstlerin Michaele von Dewitz. Wie der Kirchenkreis Düsseldorf mitteilte, nutzt die Kölner Künstlerin Erde aus den verschiedensten Regionen der Welt als ihr Malmaterial. Damit komponiere sie Farbflächen reliefartig und rissig, hieß es vor dem Start der bis  zum 19. April geplanten Schau. Von Dewitz hatte in den 1960er Jahren bei dem Maler und Informel-Künstler Karl Otto Goetz an der renommierten Düsseldorfer Kunstakademie studiert.
Von ihren zahlreichen Reisen durch Europa, Asien und Afrika brachte sie Erdmaterial mit, das sie in ihren Bildern verarbeitete. „Erde ist göttlich, geeint mit Gott. Gott nahm die Erde und schuf daraus den Menschen. In ihren Sedimentierungen bildet sich die Geschichte der Menschen ab“, meinte die Künstlerin vor der Ausstellung. Sechs ihrer großformatigen Bilder beschäftigen sich mit der Passion, der Auferstehung und der Geschichte Jesu. Gegenständliches ist dabei nach Angaben der Aussteller nur schwer zu erkennen. Zu sehen sind die Arbeiten im Altar- und im Kirchenraum des Paul-Gerhardt-Hauses.
 
Die Ausstellung ist dienstags und donnerstags von 10 bis 12 Uhr, donnerstags noch von 15 bis 17 Uhr sowie nach Vereinbarung geöffnet.
Kontakt: Paul-Gerhardt-Haus - Heerdter Landstrasse 30 - 40591 Düsseldorf - Tel: 0211-502291
 
 
Kloster Kamp zeigt Kruzifix-Objekte von Alfred Grimm
 
Kamp Lintfort - Unter dem Titel „Kreuzgenossen“ zeigt das Zentrum des Klosters Kamp in Kamp Lintfort eine Ausstellung mit Kruzifix-Objekten von Alfred Grimm. Nach Angaben des Zentrums währt die Auseinandersetzung des Künstlers mit der Figur Jesu seit vielen Jahren. Der Beuys-Schüler Grimm ist in seiner niederrheinischen Heimat und weit darüber hinaus vor allem durch seine ausdrucksstarke Auseinandersetzung mit der Gegenwartsgesellschaft bekannt geworden, hieß es in der Ankündigung der bis zum 7. Juni geplanten Schau.
Die Spannbreite von Grimms Arbeiten reicht von Malerei und Zeichnung über provozierende Aktionen und Plastiken im öffentlichen Raum bis zu Objektfenstern in Kirchen, eine ungewöhnliche Variation der dort sonst vorzufindenden Glasfenster. Das Geistliche und Kulturelle Zentrum Kloster Kamp ist somit der passende Ort für eine Werkschau des Künstlers Alfred Grimm, bei der die Person und Lehre Jesu aus der Perspektive des 21. Jahrhunderts im Mittelpunkt stehen. Im Gewölbekeller des Klosters werden neben einer Auswahl aus über 70 Kruzifix-Objekten auch mehrere ganz aktuelle Werke präsentiert.
Die Ausstellung ist werktags und sonntags von 11 bis 17 Uhr sowie samstags von 14 bis 17 Uhr geöffnet.
 
Kontakt: Kloster Kamp - Abteiplatz - 47475 Kamp-Lintfort - Tel: 02842 -  927540
 
 
Arp Museum zeigt ab Samstag die Ausstellung „Zweiklang“
 
Remagen - „Zweiklang“ ist der Titel einer Ausstellung, die im Arp Museum Bahnhof Rolandseck in Remagen zu sehen ist. Die bis Ende Januar nächsten Jahres geplante Schau präsentiert Arbeiten von Sophie Taeuber und Hans Arp aus der Sammlung des Hauses. 1915 lernen sich beide in Zürich kennen und standen von da an zeitlebens in engem künstlerischen Austausch und wurden schließlich ein Liebespaar, hieß es vor dem Start der Ausstellung. Es entwickelt sich ein vielfältiges Miteinander, bei dem beide ganz verschiedene Wege der Abstraktion beschritten.
Arp gehörte zu den Pionieren der organischen Abstraktion. Seine fließende Formensprache schöpft er aus der Natur. Das facettenreiche Werk Sophie Taeubers beruhte dagegen auf den Ausdrucksmitteln der geometrischen Abstraktion. Ziel ihres Schaffens war es, Kunst und Alltag miteinander zu verbinden und die traditionelle Trennung von angewandter und freier Kunst aufzuheben. Wiederholt flossen die beiden unterschiedlichen Ansätze in gemeinsamen sogenannten Duo-Arbeiten zusammen.
Ein besonderer Aspekt, der erstmalig im Fokus einer Ausstellung steht, ist die Reflektion der Kunst Sophie Taeubers in Arps poetischen Texten, in denen seine Weggefährtin, die für ihn „leuchtende Himmel in dieses Leben niederschweben“ ließ, oftmals gewürdigt wird. So sagte Arp einmal über die Arbeiten seiner Partnerin: „Viele Bilder Sophies sind verkleidete Blumen.“
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
Kontakt:  Arp Museum Bahnhof Rolandseck - Hans-Arp-Allee 1 - 53424 Remagen - Tel: 02228-9425-0
 
 
Ausstellung „Terra Incognita“ ab Samstag in Düsseldorf
 
Düsseldorf - “Terra Incognita - Wahrnehmung der Landschaft in der Gegenwart“ ist der Titel einer Ausstellung, die in den Räumlichkeiten von KIT (Kunst im Tunnel) in Düsseldorf zu sehen ist. Die bis zum 14. Juni geplante Schau beschäftigt sich mit dem Landschaftsbild und der aktuellen Tendenz junger Künstler, sich dem Thema Landschaft möglichst präzise aber auch subjektiv zu widmen, hieß es vor dem Start. „Terra Incognita“ bezeichnete in der historischen Kartographie Orte, die noch nicht entdeckt worden waren, aber deren Existenz vermutet wurde.
Seit der Erfindung der Fotografie galt das neue, handliche Medium für Entdecker und Pioniere im 19. Jahrhundert als notwendiges „Dokumentationsgerät“, das die bisher unentdeckten und exotischen Landstriche realitätsnah festhielt. Vor allem aber war dieses leicht zu reproduzierende Foto ein gewaltiger Multiplikator von Wissen. Innerhalb von Sekunden der Betrachtung waren Eindrücke, Emotionen und Situationen vermittelbar und prägten damit ein Wissen über fremde Landschaften, daß sich vornehmlich aus Bildern zusammensetzte. Heute ist jeder noch so entfernte Punkt der Erde jedem Menschen real oder auch digital zugänglich und das Foto dient mehr denn je der schnellen Information und Aussage. 
Die im KIT ausstellenden Künstler zeigen Werke, die auf diese Entwicklung reagieren und eine spezifische Sensibilität des Sehens herausfordern. Die Fotografie dient hier als Ausgangspunkt, als Werkzeug, als Teil der künstlerischen Arbeit. Zu sehen sind Arbeiten aus gefundenem Material, Videoinstallationen und klassische Fotografien. In allen Werken ist der respektvolle Umgang mit der Übergewalt der Natur spürbar. Sie vermitteln eine geschärfte Wahrnehmung in einer Zeit, in der Realitäten oft konstruiert und sogar überkonstruiert werden. Dem Betrachter bieten sie mögliche Antworten auf die entscheidende Frage, in welchem Verhältnis Umwelt und Mensch im 21. Jahrhundert zueinander stehen. Präsentiert werden Arbeiten von Jocelyn Catterson, Daniel Gustav Cramer, Alex Grein, Talisa Lallai, Jim Mangan, Lukas Marxt, Daniel Piaggio Strandlund und Birde Vanheerswynghels.
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
Kontakt: KIT - Mannesmannufer 1 b - 40213 Düsseldorf - Tel: 0211- 52099598
 
 
Cubus Kunsthalle in Duisburg zeigt Werke des Künstlers Udo Scheel
 
Duisburg - Die Cubus Kunsthalle in Duisburg zeigt ab dem 21. März eine Ausstellung mit neuen, großformatigen Arbeiten des Künstlers Udo Scheel. Der 1940 in Wismar geborene Scheel wurde vom Informel beeinflusst, hieß es in der Ankündigung der bis zum 3. Mai geplanten Schau. Der Künstler war als Gründungsleiter, Prorektor und Rektor wesentlich an der Entwicklung der Kunstakademie Münster beteiligt. Inspiriert wurde Scheel neben dem Informel auch von figürlicher Malerei. Seine Bilder widerstehen nach Angaben der Aussteller klaren Einordnungen in Strömungen oder Schulen.
 
Die Ausstellung ist mittwochs bis sonntags von 14 bis 18 Uhr geöffnet.
Kontakt: Cubus Kunsthalle Duisburg - Friedrich-Wilhelm-Str. 64 (im Kantpark) - 47051 Duisburg - Tel: 0203-26236
 
 
Stiftung Kultur zeigt Bilder von August Sander zum Westerwald
 
Köln - Unter dem Titel „Westerwald - Porträts und Landschaften“ zeigt die Stiftung Kultur in Köln Bilder des Fotografen August Sander. Unmittelbar nachdem Sander (1876-1964) im Jahr 1910 sein Atelier in Köln-Lindenthal gegründet hatte, zog es ihn immer wieder in den nahe gelegenen Westerwald, hieß es bei der Vorstellung der bis zum 9. August geplanten Schau. Dort fotografierte er über vier Jahrzehnte viele Familien, nahm bemerkenswerte Gruppen- und Einzelporträts auf oder dokumentierte charakteristische Landschaftsansichten.
Mit den ausgestellten Werken vermittelt sich ein Einblick in einen speziellen Teil des August Sander Archivs, der in die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur zunächst als „Bauernarchiv“ bezeichnet einging und insgesamt etwa 2.500 Negative umfaßt. Die vorgestellten Photographien wurden auf Basis von Sanders Originalnegativplatten zwischen 1991 und 2014 als analoge Neuabzüge erstellt. In der gezeigten technischen Ausführung erhalten Sanders Bilder eine Neuinterpretation, die sich an der originalen Qualität seiner Vergrößerungen orientiert.
 
Die Ausstellung ist täglich außer mittwochs von 14 bis 19 Uhr geöffnet. Montags ist der Eintritt kostenlos.
Kontakt: Stiftung Kultur - Im Mediapark 7 - 50670 Köln - Tel: 0221-888 95 300
 
 
Museum für Kunst und Kultur in Münster zeigt Grüffelo & Co
 
Münster - Unter dem Titel „Sag, was ist das für ein Tier?“ zeigt das Museum für Kunst und Kultur in Münster die extrem erfolgreiche Kinderbuchfigur des „Grüffelo“ von Axel Scheffler. Auch die anderen Figuren des Autors und Zeichners wie etwa „Räuber Ratte“ oder die Helden aus dem Buch „Die Vogelscheuchenhochzeit“ sind in Münster zu entdecken, hieß es vor der bis zum 9. August geplanten Schau.
Die Werke Schefflers werden mit wichtigen Arbeiten von Freunden und Vorbildern in den kulturhistorischen Kontext der Kinderbuchillustration eingebettet. Dabei drehen sich die ausgewählten Exponate der anderen Künstler ebenfalls um verschiedene Wesen, die zum Teil wie „Shrek!“ von William Steig Weltruhm erlangt haben. So auch „Karlchen“ von Rotraut Susanne Berner und die Biester und Fabelwesen von Tomi Ungerer. Konzipiert ist die Ausstellung für Familien mit Kindern ab 2 Jahren. Neben einer interaktiven Zone in Kinderhöhe kommen dabei auch die Erwachsenen in den Genuss von rund 150 Original-Zeichnungen.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Kontakt: Museum für Kunst und Kultur - Domplatz 10 - 48143 Münster - Tel: 0251 5907-01
 
 
Ausstellung „Entlang Europa“ mit Fotografien von Martin Rosswog in Köln
 
Köln - “Entlang Europa“ ist der Titel einer Ausstellung, die seit Freitag in der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur in Köln zu sehen ist. Die bis zum 9. August geplante Schau zeigt ein photographisches Langzeitprojekt des Künstlers Martin Rosswog, das seit den 1980er Jahren bis in die Gegenwart mit großem, persönlichem Einsatz in vielen Ländern und Regionen Europas entstanden ist.
Im Fokus steht dabei sowohl eine detailgenaue Beschreibung von ländlichen Wohn- und Lebensräumen wie begleitend dazu die individuell repräsentative Darstellung von Menschen, die in den von Rosswog aufgesuchten Orten und Häusern leben. Die Bilder machen zeigen unter anderem eine durch fortschreitende Modernität und Globalisierung im Wandel befindliche Welt, die mehr und mehr von neuen Entwicklungen beeinträchtigt verschwinden wird.
Die Aufnahmen entstanden in osteuropäischen Ländern wie in Belarus (Weißrussland), Bulgarien, Rumänien, aber auch in Estland und Finnland. Zudem arbeitete der 1950 geborene Fotograf für sein Projekt in Irland, Schottland, Deutschland, Spanien und Portugal. Rosswog hat an der renommierten Kunstakademie Düsseldorf bei Bernd Becher studiert.
 
Die Ausstellung ist täglich außer Mittwoch von 14 bis 19 Uhr geöffnet.
Kontakt: Stiftung Kultur - Im Mediapark 7 - 50670 Köln - Tel: 0221-88895105
 
 
Suermondt-Ludwig-Museum zeigt die Ausstellung „Sammlerglück“
 
Aachen - Das Suermondt-Ludwig-Museum in Aachen zeigt derzeit die Ausstellung „Sammlerglück“. Die traditionelle Frühjahrs-Schau präsentiert insgesamt rund 100 Meisterwerke aus der Sammlung Marks-Thomée, darunter Rogier van der Weydens „Geburt Christi mit Stifterin“ oder Tilman Riemenschneiders „Marientod“. Der  sauerländische Landrat und Kunstsammler Fritz Thomée (1862-1944) trug in vier Jahrzehnten Sammeltätigkeit eine Kollektion von etwa 900 höchst exquisiten Werken zusammen.
Die Ausstellung zeigt Gemälde, Skulpturen, Arbeiten auf Papier und kunstgewerblichen Gegenstände aus der Antike bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts mit einem Schwerpunkt auf der Kunst des Mittelalters und der Renaissance. Im Anschluss geht die Ausstellung in das Berliner Bode-Museum. Die Sammlung zählt zu einer der bedeutendsten bürgerlichen Privatsammlungen Deutschlands. Aufgebaut und zusammengetragen wurde sie bereits im Kaiserreich und in der Weimarer Republik.
Die Sammlung enthält nach Angaben des Museums neben herausragenden Werken der Malerei und Bildhauerei auch noch eine reiche Sammlung hochrangiger Objekte des Kunstgewerbes. Die Ausstellung ist bis zum 21. Juni geplant. Der vermögende Thomée trug seine Sammlung im westfälischen Altena zusammen.
 
Die Ausstellung ist dienstags, donnerstags und freitags von 12 bis 18 Uhr, mittwochs von 12 bis 20 Uhr sowie samstags/sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
Kontakt: Suermondt-Ludwig-Museum - Wilhelmstraße 18 - 52070 Aachen - Tel: 0241 - 47980-40
 
 
Museum Abteiberg in Mönchengladbach zeigt Arbeiten von Sigmar Polke
 
Mönchengladbach - Unter dem Titel „Annäherung an Venedig - Filme und Trabanten der Biennale 1986“ präsentiert das Museum Abteiberg in Mönchengladbach seit Sonntag Filme des Künstlers Sigmar Polke. Die bis zum 5. Juli geplante Schau findet in Kooperation mit der im Kölner Museum Ludwig präsentierten Ausstellung „Alibis. Sigmar Polke 1963 – 2010“ statt. Das Museum Abteiberg zeigt erstmalig bisher ungesehene Filme von Polke, die in den Jahren 1984 bis 1986 entstanden sind.
In experimentell skizzenhaften, mehrfach belichteten 16mm-Aufnahmen filmte Polke damals den von ihm gestalteten Deutschen Pavillon für die 42. Biennale Venedig im Jahr 1986. Er hielt darin die Vorbereitungs- und Arbeitsprozesse, die Eröffnung und Preisverleihung im Sommer 1986 sowie zahlreiche Motive und Dinge am Rande fest, die wie ein großer Fundus für neue Inspirationen wirken. Anders als Polkes Filme der 1960er und 70er Jahre ist dessen permanent filmisches Sehen und Arbeiten in den 80er Jahren weitgehend unbekannt gewesen und stellt sich jetzt als eine neu zu entdeckende Referenz seiner malerischen Arbeit dar.
Ergänzend zu einer Großprojektion dieser Filme werden auch mehrere originale Objekte und Materialien aus dem Deutschen Pavillon gezeigt, der  damals den Goldenen Löwen erhielt. Kurator war Dierk Stemmler, der ehemalige Direktor des Museums Abteiberg. Nach der Biennale kamen neben dem großen Zyklus der 6 Kunststoffsiegel-Bilder zwei weitere in den Besitz der Mönchengladbacher Sammlung. 
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 11 bis 17 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
Kontakt: Museum Abteiberg - Abteistraße 27 - 41061 Mönchengladbach - Tel: 02161-252631
 
 
Ausstellung über europäische Künstlerpapiere von Dürer bis Richter in Düren
 
Düren - Unter dem Titel „Paper is part of the picture“ (Papier ist ein Teil des Bildes) zeigt das Leopold-Hoesch-Museum in Düren seit Sonntag europäische Künstlerpapiere von Albrecht Dürer bis Gerhard Richter. Die Kunstgeschichte habe sich bei den graphischen Künsten bisher vor allem für die Inhalte, die Materialsicherung sowie stilistische Zuordnung und für die Techniken interessiert, hieß es zum Auftakt der bis zum 31. Mai geplanten Schau.Das Papier hingegen, auf dem die Zeichnungen und Druckgraphiken sich befinden, wurde meist nicht als untersuchungswürdig angesehen, da es nur als Träger und nicht als Teil der Darstellung galt.
Dabei ist Papier nicht nur im Hinblick auf die gewählten graphischen Techniken wichtig, sondern auch in seiner Materialität für die ästhetische Wirkung der Darstellung maßgeblich und spiele damit bei der Genese eines graphischen Werks eine zentrale Rolle, so die Aussteller. Gezeigt wird eine Auswahl an Meisterblättern aus 600 Jahren Kunstgeschichte wie etwa von Rembrandt van Rijn, Francisco de Goya bis Joseph Beuys und Andy Warhol. Vorgestellt werden auch die Produktionsstätten europäischer Künstlerpapiere wie Hahnemühle, Papierfabrik Renker, Zerkall, Canson und andere.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr sowie donnerstags von 10 bis 19 Uhr geöffnet.
Kontakt: Leopold-Hoesch-Museum - Hoeschplatz 1 - 52349 Düren - Tel: 02421-252561
 
 
Ausstellung zum Werk des Künstlers Heinz Bergkemper im Stadtmuseum Beckum
 
Beckum - „Bronzen“ ist der Titel einer Ausstellung im Stadtmuseum Beckum, die seit Sonntag im Stadtmuseum Beckum zu sehen ist. Die bis zum 3. Mai geplante Schau zeigt Arbeiten des Künstlers Heinz Bergkemper (1925 - 2001). Der Bildhauer wäre in diesem Jahr 90 Jahre alt geworden. Er zählt nach Angaben der Aussteller zu den herausragendsten Bildhauern der Region und fand seine Themen im Bereich der menschlichen Existenz, sowohl in der Freiheit des Menschen als auch in seiner Eingebundenheit in die jeweiligen Lebensumstände.  
Antike mythologische wie auch altchristliche Geschehnisse schilderte Bergkemper in eindrucksvoller Form, aber stets in stiller, zurückhaltender Manier. Auch Tragik durchzieht viele seiner Werke, doch nicht im negativen Sinne, sondern in einer fast stoisch zu nennenden Ruhe seiner Protagonisten. Neben schicksalhaft ertragenem Leiden, für die seine eindrucksvollen Kruzifixe beispielhaft stehen, überwiegt Harmonie und Poesie in den Werken des Künstlers. Dafür stehen die Flötenspieler, die Grazien und die Tänzerinnen, die auf die positiven Facetten der menschlichen Existenz verweisen.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags und sonntags von 9.30 bis 12.30 und von 15 bis 17 Uhr sowie samstags von 15 bis 17 Uhr geöffnet.
Internet: www.beckum.de
Kontakt: Stadtmuseum Beckum - Markt 1 - 59269 Beckum - Tel. 02521/29264
 
 
Ausstellung mit Werken von Albert Weis in Goch zu sehen
 
Goch - Das Museum im niederrheinischen Goch zeigt seit Sonntag bis zum 17. Mai eine Ausstellung zum Werk des 1969 in Passau geborenen Künstlers Albert Weis. Der in Berlin lebende Künstler erfährt seine Inspiration in dem ihn und uns umgebenden urbanen Raum. Instinktiv spürt er Proportionen und Maßverhältnisse auf und setzt diese in eigenen skulpturalen Werken um. Bei seinen Streifzügen durch die bundesdeutschen Städte reagiert Weis besonders gern auf die Architektur und den Stadtraum der Nachkriegsmoderne.
Die Diskrepanz zwischen der Sehnsucht nach einer funktionierenden, auf den Menschen ausgerichteten Architektur auf der einen und dem Scheitern einer solchen Utopie auf der anderen Seite prägen den kritischen und gleichsam sensiblen Blick des Künstlers auf unsere gebaute und geformte Umwelt, so die Aussteller. Ausgangspunkt für die Schau  sind seine jüngsten Arbeiten, in denen er mit Aluminium Klebeband Wandfläche abklebt.
So als arbeite er mit einem breiten Pinsel, überklebt Weis Wandpartien und läßt so viel freie Wand stehen, daß der Eingriff deutlich sichtbar bleibt. Dieser Eingriff akzentuiert und versteckt gleichermaßen, legt architektonische Situationen offen in dem er sie verdeckt. Der Künstler reagiert und antwortet nach Museumsangaben auf architektonische Gegebenheiten. Er deckt Maßverhältnisse auf, macht sie sichtbar und physisch erlebbar und wirkt so wie ein „Spiegel der Verhältnisse“. Seine Materialien sind Metall oder Kunststoff, ebenso aber Neonlichtröhren sowie Videos.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 10 bis 17 Uhr sowie samstags/sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
Kontakt: Museum Goch - Kastellstraße 9 - 47574 Goch - Tel: 02823-97080
 
 
Ausstellung über Johann Albert Sawinsky in Troisdorf eröffnet
 
Troisdorf - Im Museum für Stadt- und Industriegeschichte Troisdorf ist am Sonntag eine Ausstellung zur Geschichte von Johann Albert Sawinsky eröffnet worden. Der am 28. Dezember 1884 in Siegburg geborene Sawinsky zog wenig später mit seinen Eltern nach Troisdorf, wo er als junger Mann eine Vexier- und Spielwarenfabrik gründete. Vexierspiele - also Gedulds-, Rätsel- und Knobelspiele - waren in dieser Zeit sehr beliebt. In herausragender Qualität und in eigens für seine Produktion entwickelten Maschinen fabrizierte Sawinsky zerlegbare Möbel und komplette Zimmerinventare aus Holz in Miniaturform für Puppenstuben.
Auch Zauberkugeln und Teufelsknoten als dreidimensionale komplizierte Puzzles, die auch als Lehrmittel eingesetzt wurden, gehörten zum Repertoire seiner Fabrik. Seine Ideen und Entwicklungen wurden patentiert, seine Produkte erzielten zum Teil in der ganzen Welt Erfolge, die bis in die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg anhielten. In den Nachkriegsjahren kam es zu wirtschaftlichen Schwierigkeiten, einem Firmenumzug und schließlich zur Schließung des Unternehmens. Die Erben von Sawinsky stellten einen großen Teil des Nachlasses dem Museum zur Verfügung, wo die Exponate nun erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 11 bis 17 Uhr sowie samstags/sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Kontakt: Museum für Stadt- und Industriegeschichte - Burgallee 1 - 53840 Troisdorf - Tel: 02241-900-456
 
Redaktion: Frank Becker