Wolfgang Hermesheimer und Stefan Schmatz präsentieren:

"Traumwelten - Bilder zum Werk Karl Mays"

von Frank Becker

Opulentes für den Weihnachtstisch

Der Karl-May-Verlag Bamberg präsentiert die ersten zwei Bände einer Gesamtübersicht
über die Illustrationen zu Karl Mays Werk


         


Wolfgang Hermesheimer/Stefan Schmatz
Traumwelten - Bilder zum Werk Karl Mays I
© 2004 Karl-May-Verlag Bamberg
480 Seiten, über 400 farbige und s/w Abbildungen
Format 17 x 17,5 cm
ISBN 978-3-7802-0166-9
39,90 €   69,40 sFr


 
Wolfgang Hermesheimer/Stefan Schmatz
Traumwelten - Bilder zum Werk Karl Mays II
© 2007 Karl-May-Verlag Bamberg
368 Seiten, über 300 farbige und s/w Abbildungen
Format 17 x 17,5 cm
ISBN 978-3-7802-0167-6
39,90 €   69,40 sFr

Kopf-Reisen

Welcher Knabe wäre nicht mit Karl May in den Wilden Westen und den Sudan, durchs Wilde Kurdistan und über die Kordilleren gereist? Mit dem Blauroten Methusalem nach China oder zu den Zobeljägern ins ferne Rußland – kein Problem. Die Reise findet im Kopf statt, die Bilder und Szenen zeichnet und baut sich der Leser, ob nun jung oder alt, immer noch selbst. Die Sprache Karl Mays macht es möglich, sich tief in seinen Erzählungen und Romanen wiederzufinden, die Augen zu schließen und Hatatitla oder Rih zu sehen, die Silberbüchse, den Henrystutzen oder die phantastischen Kostüme in Orient und Okzident, natürlich sich eine genaue Vorstellung von den unendlich vielen Charakteren zu machen, die der Autor entwickelt hat und mit ihm die weite Welt zu sehen. Man kann zu den Verfilmungen der Romane stehen wie man will, die Musik Martin Böttchers jedenfalls hat genau das umgesetzt, was uns Karl May mit seinen Texten ins Herz legte.

Die meisten Leser der mittlerweile 87 Bücher aus dem Bamberger Karl May Verlag haben als Denk-Anstoß sicher nur die einprägsamen Titelillustrationen gehabt – aber mehr brauchte man eigentlich auch gar nicht, um sich hineinzulesen und die reale Welt um sich herum zu vergessen. Doch immer schon hat es auch illustrierte Buch-, Broschüren und Zeitschriften-Ausgaben gegeben, die teils von hervorragenden Illustratoren gestaltet worden sind. Es ist so parallel zu Karl Mays literarischem Schaffen ein reicher Schatz an Illustrationen entstanden, dessen Aufarbeitung, Ordnung und Publizierung sich Wolfgang Hermesheimer und Stefan Schmatz für den Karl May Verlag zur Aufgabe gemacht haben.
Die zunächst auf zwei Bände angelegte Edition „Traumwelten - Bilder zum Werk Karl Mays“ sprengte aufgrund der tatsächlichen Fülle und der Gewissenhaftigkeit der Kuratoren schon bald den gesteckten Rahmen. So viel interessantes und spannendes internationales Material konnten Stefan Schmatz und Wolfgang Hermesheimer mit Hilfe von Sammlern und Archiven zusammentragen, daß ein dritter Band unausweichlich wurde. Der erste Band, 2004 erschienen, erfaßt den Zeitraum von den Anfängen bis 1912. Mit dem nun 2007 fertiggestellten Band 2 wird die Zeit 1913 – 1930 abgedeckt – und natürlich ist klar, daß das nicht das Ende sein konnte, wenn auch viele der Illustrationen weiter verwendet worden sind. Der bereits für das Frühjahr 2008 angekündigte Band 3 wird sich den Künstlern widmen, die bis in die Gegenwart an der bildlichen Darstellung der Geschichten Karl Mays arbeiten.

Unter Sammlern sind die Bände aus dem Verlag Fehsenfeld besonders beliebt, sicher nicht zuletzt wegen der ausgefallenen und ausgesprochen schönen Umschlag- und Text-Illustrationen von u.a. Willy Moralt, Sascha Schneider, Adolf Wald und Fritz Bergen. Doch angesichts der Fülle der in den beiden bis jetzt vorliegenden Bänden in erstklassiger Qualität wiedergegebenen Bilder wird deutlich, daß sich auch andere hervorragende Künstler intim mit dem Werk Karl Mays auseinandergesetzt haben. Ich nenne hier nur einige Namen: Der Tscheche Zdenĕk Burian (1905-1981) z.B. hat Bilder und Zeichnungen von Rang eines Frederic Remington für tschechische Ausgaben der Romane Mays geschaffen. Der berühmte Marinemaler Claus Bergen (1885 – 1964), Sohn des oben erwähnten Fritz Bergen gehört wie auch Willy Moralt (1884 – 1947) und der Schwede Carl Lindeberg (1876 – 1961) zu den interessantesten Illustratoren, deren Arbeiten durchaus auch Anerkennung in der „seriösen“ Kunstwelt gefunden haben.
„Traumwelten“ (Band 1 + 2) bieten zu den Abbildungen bestens recherchierte und belegte bibliographischen Angaben, genaue Beschreibungen der Sujets und sehr verdienstvoll Textauszüge, die mit dem Roman selbst bekannt machen. Wer also den einen oder anderen davon noch nicht gelesen hat, bekommt zum Bild auch gleich ein Geschmacksmuster von Karl Mays Literatur. Die beiden Bände – ich freue mich schon auf den dritten! – sind eine Fundgrube, in der zu schmökern und zu stöbern lockt. Für Leser und Sammler eine lohnende Anschaffung und ein phantastisches Geschenk für große und kleine Buben.

Weitere Informationen unter: www.karl-may.de