Aktuelles aus der Kultur - heute: Ausstellungen

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker
Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 
Thema heute: Ausstellungen



Eko-Haus der japanischen Kultur zeigt Fotoausstellung „Tage zählen“
 
Düsseldorf - „Tage zählen - Onagawa - die verlorene Stadt“ ist der Titel einer Ausstellung, die seit Dienstag im Eko-Haus der japanischen Kultur in Düsseldorf zu sehen ist. Die bis zum 8. Februar geplante Schau zeigt Fotos von Tsutomu Koiwa aus den Jahren 1988-1991 und 2011. Die Dokumentation „Szenen aus Onagawa“ des Fotografen kam 1992 als Buch ohne großen Erfolg heraus. Kritiker fragten nach dem Sinn eines fotografischen Porträts einer Stadt, in der ein Atomkraftwerk stand, in dem es aber keinen Zwischenfall gegeben hatte, hieß es vor dem Start der Ausstellung.
20 Jahre später, am 11. März 2011, ist durch die zerstörerische Kraft des Meeres von Onagawa nichts mehr geblieben. Als der Fotograf im Herbst 2011 dorthin kam, waren die Bewohner der Stadt von der Katastrophensammelstelle bereits in provisorische Wohnungen gezogen. Der 1962 geborene Koiwa dokumentiert mit seiner fotografischen Sammlung das Leben der Menschen in Onagawa und zeigt die Zustände der Region nach dem verheerenden Tsunami vom März 2011.
 
Die Ausstellung ist bei freiem Eintritt dienstags bis sonntags von 13 bis 17 Uhr geöffnet.
Internet: www.eko-haus.de
 
 
Ausstellung in Moers zu „Diktatur und Demokratie im Zeitalter der Extreme“
 
Moers - „Diktatur und Demokratie im Zeitalter der Extreme“ ist der Titel einer Ausstellung, die am 13. Januar im Hanns-Dieter-Hüsch-Bildungszentrum im niederrheinischen Moers eröffnet wurde. Die bis zum 21. Februar geplante Schau erzählt nach Angaben der Veranstalter Europas das 20. Jahrhundert als dramatische Geschichte zwischen Freiheit und Tyrannei. 100 Jahre nach dem Beginn des Ersten und 70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs und lädt zu einer historischen Betrachtung ein.
Die Ausstellung wurde von der Volkshochschule und dem Neuen evangelischen Forum gemeinsam organisiert. 26 großformatige Plakate zeigen, wie die „Urkatastrophe“ des Ersten Weltkriegs mit ihrer Gewalterfahrung den Aufstieg der totalitären Bewegungen im 20. Jahrhundert begünstigte. Damit gerieten die neuen Demokratien, die nach dem Kriegsende 1918 um Stabilität ringen, bald in die Defensive. 
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 8 bis 12.30 Uhr und donnerstags von 14 bis 17 Uhr geöffnet.
 
 
Museum für angewandte Kunst in Köln zeigt die Ausstellung „System Design“
 
Köln - Unter dem Titel „System Design. Über 100 Jahre Chaos im Alltag“ zeigt das Museum für angewandte Kunst (MAKK) in Köln seit dem vergangenen Wochenende eine Ausstellung mit Entwürfen von über 80 internationalen Gestaltern. Wie das Museum mitteilte, versammelt die bis zum 7. Juni geplante Schau über 150 Entwürfe etwa von Werner Aisslinger, Mario Bellini, Marcel Breuer, Wim Crouwel, Richard Buckminster Fuller oder Marco Zanuso.
Die Digitalisierung des Lebens läßt Systeme immer mehr zu festen Bestandteilen des Alltags werden. Heute sind Systeme selbstverständlicher denn je, sie sind allgegenwärtig wie Smartphones oder W-LAN in der Systemgastronomie. Mit der Ausstellung spürt das Museum diesem Phänomen nach und stellt gleichzeitig Fragen nach dem Verhältnis von Chaos und Ordnung. Wo sind Systeme notwendig, um Ordnung zu erzeugen, und wo entsteht gerade durch Systeme wieder neues Chaos?
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr, jeden 1. Donnerstag/Monat von 11 bis 22 Uhr geöffnet.
 
 
In-Focus-Galerie Köln zeigt bislang unveröffentlichte Aufnahmen von Elliott Erwitt
 
Köln - Unter dem Titel „Kolor“ präsentiert die In-Focus-Galerie in Köln seit dem vergangenen Wochenende bislang unveröffentlichte Aufnahmen des US-amerikanischen Fotografen Elliott Erwitt. In der bis zum 25. März geplanten Schau wird eine vom Galeristen Burkhard Arnold und vom Fotografen Elliott Erwitt gemeinsam zusammengestellte Auswahl von 45 bedeutenden Farbarbeiten präsentiert. „Farbe ist beschreibend. Schwarz-Weiß ist interpretierend“, hatte der 1928 geborene Fotograf kürzlich erklärt.
Erwitt arbeitet nach Angaben der Galerie zweigleisig. Zum einen arbeitet er in der Auftragsfotografien und der Werbung vornehmlich in Farbe. Zum anderen widmet er sich in seiner Freizeit seinem Hobby, dem zwanglosen Umherstreifen mit seiner Leica-Kamera und der Schwarz-Weiß-Fotografie. Die so entstandenen Aufnahmen sind die, für die der heute noch tätige Erwitt am bekanntesten ist. Weltweit erstmalig werden nun die farbigen Arbeiten präsentiert. Die 45 ausgewählten Arbeiten der Ausstellung präsentieren die Essenz seines umfangreichen Archivs, von denen viele Arbeiten beinahe in Vergessenheit geraten wären.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 16 bis 19 Uhr sowie samstags von 11 bis 18 Uhr geöffent.
 
 
Ausstellung „Winterströmungen“ in Troisdorf zeigt geschnitzte Reliefs
 
Troisdorf - „Winterströmungen“ ist der Titel einer Ausstellung, die am vergangenen Sonntag im Fischereimuseum in Troisdorf-Bergheim eröffneet wurde. Die bis zum 15. März geplante Schau präsentiert geschnitzte Reliefs der Künstlerin Monika Bieber. In ihrem Langzeit-Kunstprojekt „Mit Blick auf den Rhein bei Bonn - Tag für Tag“ fertigt Bieber an unterschiedlichen Standorten und Strömungen auf Basis ihrer Beobachtungen, Arbeitsfotos, Skizzen und Dokumentationen unter anderem geschnitzte Strömungsreliefs. Bestimmte Momente wie etwa des strömenden Wassers, hält sie im Relief fest und bewahrt so einen Augenblick des Rheins, der Spree und anderer Gewässer.
Die Lasuren fertigt sie selbst mit Pigmenten. Sie bilden, feinschichtig aufgetragen, die Farbigkeit etwa eines Wasserkörpers. In der Ausstellung sind in Ahorn-Holz geschnitzte Reliefs der kalten Strömung, der Eisströmung und Winterströmung zu sehen. Wetter und Wind, Licht und Schatten, Wellentäler und Wellenberge, Bewegung und Geschwindigkeit, Luftraum und Unterwasserraum, Schwebestoffe, Untergründe und Standorte bestimmen die Farben und Formen der plastischen Gestalt der Strömungsreliefs der Künstlerin.
 
Die Ausstellung ist samstags von 14 bis 18 Uhr und sonntags von 12 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Schokoladenmuseum verlängert die Schau Dreikönigenschrein „in süßem Glanz“
 
Köln - Das Schokoladenmuseum in Köln verlängert wegen des großen Besucherinteresses sein aktuelles Ausstellungs-Highlight, den Dreikönigenschrein des Doms als Modell aus 300 Kilogramm Schokolade bis zum 11. Februar. Dies teilte ein Sprecher des Museums mit. Die „süße Interpretation“ des vermutlich vom Goldschmied Nikolaus von Verdun geschaffenen goldenen Schreins stammt von der Berliner Bildhauerin Sonja Alhäuser. Anlaß für den Bau des Modells im Maßstab 1:1 war das 850-jährige Jubiläum der Ankunft der Reliquien der Heiligen Drei Könige in Köln.
Die Arbeiten von Alhäuser entstehen oft aus Butter, Schokolade und anderen vergänglichen Materialien. Der süße Schrein verbindet nach Museumsangaben künstlerisch filigrane Goldschmiedearbeit mit exzellenter Konditorenkunst. Der Schokoladenschrein ist 1,10 Meter breit, 1,53 Meter hoch und 2,20 Meter lang. Imposante Schokoladeskulpturen schmücken die Fronten und Langseiten des Schokoladenschreins und nehmen inhaltlich Bezug auf das Original.
 
Das Schokoladenmuseum ist dienstags bis freitags von 10 bis 18 Uhr sowie samstags/sonntags von 11 bis 19 Uhr geöffnet.
 

Ausstellung „Sie riskierten ihr Leben“ in der Alten Synagoge Essen

Essen - "Sie riskierten ihr Leben" ist der Titel einer Ausstellung, die ab heute in der Alten Synagoge in Essen zu sehen ist. Die bis zum 15. Februar geplante Schau berichtet über Polen, die während des Holocausts Juden gerettet haben, so das Polnische Institut Düsseldorf vorab. Im Jahr 1963 entschied das israelische Parlament, Menschen, die während des Holocausts uneigennützig Juden retteten, mit dem Ehrentitel der „Gerechten unter den Völkern“ auszuzeichnen. Über die Vergabe des Ehrentitels entscheidet eine Kommission der Gedenkstätte zum Gedenken an die Märtyrer und Helden des Holocausts Yad Vashem in Jerusalem. Bis heute wurden 24.000 Personen aus 47 Ländern geehrt. Ein Viertel davon sind Polen, hieß es.
Die Schau hat das Ziel, den Betrachtern die polnischen „Gerechten unter den Völkern“ vorzustellen. Die Ausstellung basiert hauptsächlich auf Zeugnissen der Gerechten und der von Ihnen geretteten Personen und zeigt Gesichter, Geschichten und Motive der Retter. Sie zeigt zudem den historischen Kontext der deutschen Besatzung und veranschaulicht die Bedingungen der Rettung von Juden und den Umfang der von Polen geleisteten Hilfe. Im Namen der Nächstenliebe riskierten sie ihr Leben und das ihrer Familien. Dadurch konnten Tausende von Juden gerettet werden.
Konzipiert wurde die Schau vom Polnischen Institut Düsseldorf in Zusammenarbeit mit dem Museum der Geschichte der polnischen Juden und mit dem Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten der Republik Polen. 
 
Die Ausstellung ist bei freiem Eintritt dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet
 
Redaktion: Frank Becker