Aktuelles aus der Kultur - heute: Ausstellungen

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker
Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 
Thema heute: Ausstellungen



Museum Ludwig in Köln präsentiert dokumentarische Fotografie um 1979
 
Köln - "Unbeugsam und ungebändigt" ist der Titel einer Ausstellung im Kölner Museum Ludwig, die dokumentarische Fotografie um 1979 präsentiert. In Zeit­en um­fassen­der ge­sellschaftlich­er Um­brüche wird die Fo­to­gra­fie zu einem wichti­gen Medi­um, hieß es zum Auftakt der bis zum 5. Oktober geplanten Schau. Als Ab­bild der Wirk­lichkeit be­sitzt die Fotografie eine un­mit­tel­bare Wirkung, die der Fo­tothe­o­retik­er Ro­land Barth­es in sein­er 1979 er­schiene­nen Schrift "Die helle Kammer" unge­bändigt nan­nte. Es sei dies­er di­rekte Re­al­itäts­bezug, "das Erwachen der un­beugsa­men Re­al­ität", der das Doku­men­tarische als kün­st­lerische Hal­tung in Um­bruch­szeit­en be­deut­sam mache, so die Aussteller weiter.
Das gilt zum Beispiel für die Jahre um 1979 – den Be­ginn der so­ge­nan­n­ten Krisen­jahrzeh­nte, deren Auswirkun­gen die weltweit­en ökonomischen und poli­tischen Ver­hält­nisse bis heute prä­gen. Die Kün­stler und Fo­to­grafen beobachteten und doku­men­tierten diesen globalen Wan­del über län­gere Zeiträume in der Regel dort, wo sie lebten. Zum Teil ent­s­tan­den große Fo­tokon­vo­lute. Da­her ste­ht in der Ausstel­lung nicht das Einzel­bild, son­dern vielmehr die Se­rie im Mit­telpunkt. Sie präsen­tiert Fo­to­se­rien von 13 Fo­to­grafen und Kün­stlern aus der Samm­lung des Mu­se­um Lud­wig, er­weit­ert um Lei­h­gaben. So sind unter anderem Arbeiten von Robert Adams, Derek Ben­nett, Joachim Brohm, David Gold­blatt, Can­di­da Höfer, Boris Mikhailov, Tho­mas Ruff und Raghu­bir Singh zu sehen.
 
Die Ausstellung ist di­en­s­tags bis son­n­tags von 10 bis 18 Uhr geöffnet, jeden ersten Donnerstag/Monat von 10 bis 22 Uhr.
 
 
Römisch-Germanisches Museum Köln zeigt "Römische Herrschaft am Rhein"
 
Köln - "14 AD - Römische Herrschaft am Rhein" ist der Titel einer Ausstellung, die im Römisch-Germanischen Museum in Köln zu sehen ist. Die bis zum 19. Oktober geplante Schau zeigt das zivile und militärische Leben in Köln und den benachbarten Siedlungen und Militärlagern der frühen Kaiserzeit. Anhand aktueller Ausgrabungsfunde aus Köln lassen sich viele Fragen zum Leben in der frühkaiserlichen Stadt neu stellen. Die Funde zeugen von der dynamischen Entwicklung Kölns als regionalem Machtzentrum an der Grenze des römischen Imperiums, hieß es zum Auftakt.
Die verheerende römische Niederlage im Teutoburger Wald, bei der im Jahre 9 nach Christus drei Legionen unter Führung des Feldherrn Varus aufgerieben wurden, gilt als eine der größten Katastrophen in der Geschichte des Römischen Reiches. Sie war zugleich eine der empfindlichsten militärischen Niederlagen in der Regierungszeit des Kaisers Augustus. In der Folge wurden große Teile der von Rom kontrollierten rechtsrheinischen Landschaften aufgegeben. Planungen zu einer germanischen Großprovinz Germania erhielten einen schweren Rückschlag. Doch Augustus gab seine Gedanken an eine Herrschaft rechts des Rheins nicht auf.
Der alternde Kaiser sandte Germanicus, den Adoptivsohn des Tiberius, mit zusätzlichen Truppen nach Germanien. Dessen Residenz lag im Herzen des antiken Köln, am Platz des späteren Statthalterpalastes. Hier wurden neue Offensiven in die Gebiete jenseits des Rheins geplant und angeordnet. Das oppidum Ubiorum, römischer Zentralort am Rhein war zugleich religiöser Mittelpunkt auf Provinzialer Ebene. Hier befand sich das überregionale Heiligtum für Roma und Augustus. Der Tod des Augustus 14 nach Christus markierte eine Zeitenwende. Unter seinem Adoptivsohn und Nachfolger Tiberius drohten Truppen entlang der Rheinfront mit einer offenen Rebellion. Die Loyalität des Germanicus gegenüber Rom verhinderte den Aufstand.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr, jeden 1. Donnerstag/Monat von 10 bis 22 Uhr geöffnet.
 
 
Bundeskunsthalle Bonn zeigt Kunst der Elfenbeinküste
 
Bonn - "Afrikanische Meister" ist der Titel einer Ausstellung in der Bonner Bundeskunsthalle, die derzeit Kunst der Elfenbeinküste präsentiert. 200 Jahre westafrikanische Kunst und rund 200 Meisterwerke von etwa 40 Bildhauern zeigt die bis zum 5. Oktober geplante Schau. Erstmals werden in einer Ausstellung individuelle afrikanische Künstlerpersönlichkeiten verschiedener Generationen aus sechs wichtigen Kunstregionen Westafrikas mit ihnen zugeschriebenen Werken vorgestellt.
Die Schau widerlegt nach Angaben der Aussteller die noch immer verbreitete Meinung, daß es in der afrikanischen Kunst kaum ästhetische Prinzipien und keine "wirklichen" Künstler gegeben habe, sondern lediglich "Stammeswerkstätten" mit anonymen Bildhauern. Zu entdecken sind die großen Meister der Guro, Baule, Dan, Senufo, Lobi sowie der Lagunenvölker. Besucher können ihre Werke – Skulpturen und Masken von eindringlicher Kraft und Schönheit - betrachten. Am Beispiel von drei zeitgenössischen ivorischen Künstlern werden zudem aktuelle westafrikanische Kunsttrends vorgestellt. Die Schau findet in Kooperation mit dem Museum Rietberg im schweizerischen Zürich statt.
 
Die Ausstellung ist dienstags und mittwochs von 10 bis 21 Uhr sowie donnerstags bis sonntags von 10 bis 19 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung im Museum Folkwang zeigt "Grafik zwischen Foto und Druck" 
 
Essen - "Von Warhol bis Richter" ist der Titel einer Ausstellung im Essener Museum Folkwang, die Grafik zwischen Foto und Druck präsentiert. In den 1960er Jahren fand in der Druckgrafik eine "mediale Revolution" statt, hieß es zum Auftakt der bis zum 28. September geplanten Schau. Erstmals entstanden grafische Blätter, deren Motive ganz wesentlich auf Fotografien zurückgehen, so die Aussteller. Bei der Überführung in eine Druckgrafik erfahren die Fotos zwar eine Umarbeitung und Interpretation, doch für den Betrachter bleibe die Ableitung des Motivs vom fotografischen Bild immer erkennbar.
Die Ausstellung zeigt erstmals umfassend den Bestand an fotobasierter Druckgrafik der 1960er und 1970er Jahre aus der Grafischen Sammlung des Museum Folkwang. Zu sehen sind rund 80 Arbeiten, darunter so berühmte Werke wie die Serien "Electric Chairs" und "Marilyn Monroe" von Andy Warhol aus den Jahren 1964 und 1971. Roy Lichtenstein ist unter anderem mit der selten gezeigten Folge "Ten Landscapes" vertreten. Von Gerhard Richter werden grafische Blätter aus der Zeit von 1968 bis 1972 gezeigt. Im Zusammenspiel mit Werken von Robert Rauschenberg, James Rosenquist, Mel Ramos oder Wolf Vostell bietet die Schau einen repräsentativen Überblick über den stilistischen und inhaltlichen Facettenreichtum der fotobasierten Druckgrafik jener Jahre.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr sowie freitags von 10 bis 22 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung "Knüller - Falter - Reisser IV" im Kunstmuseum Villa Zanders
 
Bergisch Gladbach - "Knüller - Falter - Reisser IV" ist der Titel einer Ausstellung, die im Kunstmuseum Villa Zanders in Bergisch Gladbach zu sehen ist. Die bis zum 12. Oktober geplante Schau präsentiert Schenkungen und Neuerwerbungen, die seit 2011 in die Sammlung "Kunst aus Papier" des Museums gelangt sind, hieß es am Donnerstag bei der Präsentation. So werden unter anderem Arbeiten von Douglas Allsop, Erwin Heerich, Simon Schubert oder Jenny Holzer gezeigt. Die seit den 1980er Jahren aufgebaute Sammlung umfasst inzwischen rund 400 Exponate.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis samstags von 14 bis 18 Uhr, donnerstags von 14 bis 20 Uhr sowie sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Kulturbahnhof Eller zeigt Werke der Bildhauerin Jaana Caspary
 
Düsseldorf - Der Kulturbahnhof Eller in Düsseldorf zeigt in der Reihe Sommeratelier Werke der Bildhauerin Jaana Caspary. Die 1988 in Wuppertal geborene Künstlerin studierte bis Februar dieses Jahres an der renommierten Kunstakademie Düsseldorf bei dem Bildhauer Didier Vermeiren. Die Plastiken der Künstlerin greifen reduzierte Formen aus der Umwelt auf. Auf der Oberfläche ihrer Objekte sind oft Fotografien montiert, die aus natürlichem oder gefertigtem Material aufgenommen wurden, hieß es vor dem Start der bis zum 23. August geplanten Schau.
Diese Verbindung von Fotografie und Formenvolumen lassen eine erweiterte Sichtweise zu, die ein neues Zusammenspiel von Natürlichkeit und Künstlichkeit imaginieren. Oberflächenstruktur und raumgreifendes Volumen reizen einerseits zur nahen Betrachtung, andererseits dazu, die Plastik im Zusammenspiel mit dem umgebenden Raum wahrzunehmen. Ihre Abschlußarbeit an der Kunstakademie war ein in einen großen Torbogen eingefügtes Relief aus floralen und organischen weißen Gipsformen. Das Tormotiv ist nach Angaben der Aussteller auch eine Reminiszenz an das berühmte Höllentor des französischen Bildhauers und Zeichners Auguste Rodin. Im Kulturbahnhof wird Caspary ein neues Werk entwickeln. 
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 15 bis 19 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung mit Fragmenttexten von Angelika Janz
 
Oelde-Stromberg - Das Museum für Westfälische Literatur in Oelde-Stromberg zeigt eine Ausstellung mit Fragmenttexten der Künstlerin Angelika Janz. Die 1952 in Düsseldorf geborene Janz arbeitet nach Angaben des Museums seit Jahrzehnten auf dem Feld der Literatur und dem der Bildkunst und fast ebenso lange überschreitet sie die Grenzen der beiden Künste. Sie schreibt Gedichte und erzählende Prosa, Essays und Hörspiele, sie malt und zeichnet und tritt als Performerin auf.
Nach Jahren des Experimentierens erfand sie eine neue Gattung zwischen Text und Bild: Fragmenttexte. Sie entstehen, indem die Künstlerin aus einem gedruckten Text einen Streifen herausschneidet und diesen mit Schreibmaschine, Stempel oder Handschrift an den Rändern ergänzt, sodaß ein völlig neuer eigener Text entsteht. Dabei gilt für die Autorin und Künstlerin, daß Bild und Text sich nicht einfach illustrieren, sondern sich gegenseitig erweitern, hieß es im Vorfeld der bis zum 14. September geplanten Schau. Die Ausstellung präsentiert eine Auswahl von Fragmenttexten, Collagen, Zeichnungen und Papierschnitte aus über 4 Jahrzehnten. 
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 14 bis 18 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
Redaktion: Frank Becker