Niemand mehr...

von Bea von Hoff

Foto © Michael K. Trout

Niemand mehr...
 
Bin ich froh, daß du endlich weg bist,
ich trink auf dich ´ne ganze Flasche Sekt
feiere deinen Abschied mit 30 Kippen
und keiner fragt mich: na, wird dir nicht schlecht?!
Bin ich froh, daß du endlich weg bist
Ich eß  jetzt alle Hasen vom letzten Osterfest.
Zähl´ genüßlich die Kalorien, und hör dich flüstern:
Du wirst zu fett!
 
Niemand mehr, der beargwöhnt, was ich sag und was ich mach,
niemand mehr, der mir zuraunt: Bitte leiser!  wenn ich lach,
niemand mehr, der mich in SEINE Schranken weist,
niemand mehr, der mich mit Eifersucht umkreist...
Niemand mehr, der genau weiß, was ich brauch´ und was mir fehlt,
niemand mehr, der mit Leidenschaft genau das Falsche für mich wählt,
niemand mehr, der alle and`ren, aber MICH nicht sieht,
niemand mehr, der vor meiner Liebe flieht...
 
Wie konnte das so lange schlecht gehn?
Warum hab ich mich klein gemacht?
War über Jahre dein flacher Schatten,
hab´ nur an dich und für dich  gedacht!
Ab jetzt werd ich mein Licht genießen,
vermodre nicht im grauen  Untergrund,
ich will vor Glück und Lust zerfließen,
die Welt ist schön, die Welt ist bunt!
 
Niemand mehr, der beleidigt in die Ecke kriecht,
niemand mehr, der voll Selbstmitleid durchs Leben siecht,
niemand mehr, der mich bremst und der mich hemmt,
der in mir nur Konkurrenz erkennt!
Niemand mehr, der aus meinen Worten Fallen für mich baut,
der weder mir, noch allen andren, erst recht sich selbst nicht traut,
niemand mehr, der in mir nur das Böse sucht,
und wenn er´s nicht prompt entdeckt, auch noch auf mich flucht!
 
 
Bea von Hoff