Aktuelles aus der Kultur

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker
Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 




Neuer Berliner Kunstverein erhält diesjährigen Preis für Kunstvereine
 
Die mit 8.000 Euro dotierte Auszeichnung wird von der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Kunstvereine und der Kunstmesse Art-Cologne vergeben
 
Köln/Berlin/Dortmund - Der Neue Berliner Kunstverein erhält den diesjährigen, mit 8.000 Euro dotierten Preis für Kunstvereine. Die Auszeichnung, die seit 2006 in Kooperation der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Kunstvereine (ADKV) und der Kölner Kunstmesse Art-Cologne vergeben wird, wird am 22. April während der Messe in der Domstadt verliehen, hieß es in einer Mitteilung der ADKV. Ausdrücklich würdigte die Jury auch den Hartware Medien-Kunst-Verein in Dortmund.
Als einer der vergleichsweise jüngeren Kunstvereine in Deutschland fördert der Neue Berliner Kunstverein seit über 40 Jahren zeitgenössische Kunst im regionalen und internationalen Kontext. Er versteht sich als ein öffentlicher Ort der kritischen Auseinandersetzung und Diskussion, an dem Künstler und Bürger miteinander in Dialog treten. Mit seinem Programm richtet sich der Verein gegen die Vorstellung, Kultur sei ein Konsumartikel. Vielmehr versteht der Verein Kunst als einen existentiellen Teil des Lebens. Mit mehr als 4.000 Werken des 20. und 21. Jahrhunderts und 11.000 Entleihungen im Jahr gilt der Neue Berliner Kunstverein als größte Artothek Deutschlands.
Eine besondere Anerkennung sprach die Jury dem Hartware MedienKunstVerein (HMKV) in Dortmund aus. Der HMKV besitze eine weithin einmalige Widmung als Plattform für Produktion, Präsentation und Vermittlung nicht nur zeitgenössischer, sondern vor allem experimenteller Medienkunst, hieß es in der Mitteilung. Insgesamt waren in diesem Jahr 17 Kunstvereine für den Preis nominiert. 
 
 
 
Bund Deutscher Amateurtheater fördert zwei Projekte im Ruhrgebiet
 
Essen/Castrop-Rauxel - Zwei Theaterprojekte im Ruhrgebiet gehören zu den deutschlandweit sieben Gewinnern der „amarena Innovationsförderung 2013“ des Bundes Deutscher Amateurtheater. Mit der Anschubfinanzierung will die Studio-Bühne Essen ihr Theaterprojekt „Ich bin ein amüsanter Clown für einen Nachmittag“ realisieren, das das Tagebuch der Anne Frank in zeitgenössische Bühnensprache umsetzt.
Außerdem gefördert wird das Vorhaben „Prometheus, ein winterliches Theater-Feuer-Spektakel“ der Griechischen Gemeinde Castrop-Rauxel. Der Bund Deutscher Amateurtheater unterstützt im Rahmen der „amarena Innovationsförderung“ ausgewählte Projekte mit insgesamt 25.000 Euro. Bezuschusst werden zeitlich befristete Theater- und Tanzprojekte, die neue Praxis- und Aktionsformen im Amateurtheater erproben.
 
 
Benefiz-Konzert für Erwerb eines Barock-Gemäldes
 
Kleve - Das Museum Kurhaus Kleve am Niederrhein veranstaltet am 17. April im Joseph Beuys-Westflügel des Hauses ein ungewöhnliches Konzert. Nach Angaben des Museums vom Montag handelt es sich um ein Benefiz-Konzert zugunsten des Erwerbs eines Barock-Gemäldes. Das Bild mit dem Titel "DieSchwanenburg vom Kermisdahl aus gesehen" stammt von dem niederländischen Maler Frans de Hulst und entstand um das Jahr 1650. Das Trio Jean Paul bringt Werke von Haydn, Rihm und Dvorak zu Gehör.
Der Künstler schuf das atmosphärische Capriccio mit der Klever Schwanenburg vor einer weiten, an die Waal erinnernden Flusslandschaft im Vorder- und linken Bildhintergrund. Das Ölgemälde, das eine ungewöhnliche Kombination aus realen und fiktiven Architekturelementen zeigt, geht auf Skizzen des Jan van Goyen aus dem selben Zeitraum zurück. Dem Freundeskreis der Klever Museen bietet sich nun die einmalige Gelegenheit, das für Kleve bedeutende Bild für die Museumssammlung sichern zu können. Auch Online-Spenden zum Ankauf des Bildes sind nach Museumsangaben möglich.
 
 
 
Schauspiel-Preis an Kristof van Bowen vergeben
 
Mülheim-Ruhr - Der mit 7.500 Euro dotierte Gordana-Kosanovic-Schauspielerpreis ist in Mülheim an der Ruhr an den belgischen Schauspieler Kristof van Boven vergeben worden. Die Auszeichnung wird seit dem Jahre 1987 vom Verein zur Förderung des Theaters an der Ruhr in Mülheim vergeben. Der 32 Jahre alte van Boven arbeitete seit dem Jahre 2004 fest mit dem Regisseur Johan Simons zusammen und war zunächst Mitglied von dessen Ensemble am NT Gent. Mit Beginn der Intendanz von Johan Simons an den Münchner Kammerspielen in der Spielzeit 2010/11 wechselte auch der Mime nach München.
Die Theaterzuschauer in NRW mögen den Preisträger erstmals in Johan Simons‘ Breitwand-Merlin in der Maschinenhalle Gladbeck-Zweckel während der Ruhrtriennale 2007 wahrgenommen haben. Van Boven spielte damals, so das  Online-Theatermagazin „Theater-Pur“, Artus-Sohn Mordred als einen komplexbeladenen gefallenen Engel. Unvergeßlich wird der Schauspieler aber für alle Besucher des Gastspiels der Münchner Kammerspiele beim „Stücke“-Festival in Mülheim/Ruhr 2011 bleiben.
In Elfriede Jelineks „Winterreise“ gelang ihm nach Angaben des Theatermagazins „eines der dichtesten, atmosphärisch packendsten Portraits“ des langen Abends, so erschütternd wie karikierend – für seine Darstellung des Entführungsopfers Natascha Kampusch wurde er bei der Kritikerumfrage der Zeitschrift „Theater heute“ zum Nachwuchsschauspieler des Jahres gewählt. Die Jury für die Vergabe des Preises bezeichnete den 32jährigen bei der Preisvergabe als einen der staunenswertesten Schauspieler seiner Generation.
 
 
Wuppertal bietet Stadtrundgang auf den Spuren des Films "Pina" an
 
Wuppertal - Die Stadt Wuppertal bietet am 25. April erstmals einen Stadtrundgang an, der sich auf den erfolgreichen Film "Pina" bezieht. Nachdem der Kinofilm von Wim Wenders mit entsprechender Erläuterung gezeigt wurde, werden das Tanztheater sowie die Arbeit der 2009 verstorbenen Choreografin Pina Bausch vorgestellt, hieß es in einer Mitteilung der bergischen Metropole. Bei einem anschließenden Stadtrundgang werden dann die Filmschauplätze des Films präsentiert. Der Stadtrundgang findet im Rahmen des Projekts „Senioren und Freizeit“ statt.
 
Die Teilnahme kostet 10 Euro - Kaffee und Kuchen sind in dem Preis eingeschlossen. Interessenten sollten sich telefonisch unter der Nummer 0202 - 563 2427 anmelden.
 
 
Duisburger Rat stimmt Empfehlungen für Erhalt der Opernehe mit Düsseldorf zu
 
Duisburg/Düsseldorf - Der Duisburger Stadtrat hat in seiner Sitzung am vergangenen Montag für eine Fortführung der Opernehe mit Düsseldorf gestimmt. Zur Abstimmung stand eine Empfehlung des Aufsichtsrates und der Gesellschafterversammlung der Deutschen Oper am Rhein, die eine Fortführung der Gemeinschaft ab 2014 für zunächst drei Jahre bis 2017 vorsieht. Duisburg beteiligt sich dann pro Spielzeit mit einem reduzierten Zuschuß von maximal 9,5 Millionen Euro.
Das hat zur Folge, daß die Zahl der Vorstellungen in Duisburg reduziert wird. Der Düsseldorfer Zuschuß soll von aktuell 24,3 Millionen auf 26,3 Millionen Euro in der Spielzeit 2016/17 steigen, hieß es am Dienstag in einer Mitteilung der Stadt Duisburg. Im April muß nun noch der Düsseldorfer Stadtrat dem Fortbestand der seit Jahrzehnten erfolgreichen Opernehe zustimmen.
 
 
Marienstatue aus Christlichem Hospitz in Bochum gestohlen
 
Bochum - Unbekannte Täter haben in Bochum am Tag der offenen Tür eine Marientatue aus der Kapelle im Hospiz St. Hildegard entwendet. Nach Angaben der Caritas kamen am vergangenen Wochenende etwa 850 Besucher in die Einrichtung, um auf dem Flohmarkt nach alten Schätzen zu suchen. Am Samstagabend hätten Mitarbeiter plötzlich festgestellt, daß die Muttergottes aus der Kapelle nicht mehr da sei, so eine ehrenamtliche Mitarbeiterin.
Die hölzerne Statue habe keinen nennenswerten materiellen Wert. „Aber ideell ist sie für uns von großer Bedeutung, weil ein ehemaliger Mitarbeiter uns die Madonna mit dem schon großen Jesuskind auf dem Arm vor vielen Jahren gestiftet hat“, so die Ehrenamtlerin weiter. Johannes Kevenhörster vom Hospitz appellierte an den oder die Täter, die Statue zurückzugeben, gerne auch anonym. Kevenhörster betonte: „Es geht uns nicht um den materiellen Wert, sondern um die Bedeutung, die die Statue für uns und die Caritas in Bochum besitzt.“.
 
 
Tobias Przybilla erhält den Internationalen Bergischen Kunstpreis
 
Solingen/Düsseldorf - Der mit 3.500 Euro dotierte Internationale Bergische Kunstpreis der National-Bank AG geht in diesem Jahr an den in Düsseldorf lebenden Künstler Tobias Przybilla. Der 1982 geborene Künstler hat an den Kunstakademien in Kassel und Düsseldorf studiert und war in Düsseldorf Meisterschüler bei Katharina Fritsch. Der Preis wird nach Angaben des Kunstmuseums Solingen am 7. Juni verliehen. Zusätzlich erhält der Preisträger im kommenden Herbst die Möglichkeit, das prämierte Werk in der National-Bank in Wuppertal zu zeigen.
 
 
Museum für Archäologie in Herne feiert 10. Geburtstag
 
Herne/Münster - Unter dem Motto „Archäologie total!“ feiert das Museum für Archäologie des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe in Herne am 6. und 7. April seinen 10. Geburtstag. Seit der Eröffnung konnte das Haus nach Angaben der Kulturdezernentin des Verbandes, Barbara Rüschoff-Thale rund 800.000 Besucher zu seinen zahlreichen Ausstellungen begrüßen. Museumsleiter Josef Mühlenbrock kündigte für den bevorstehenden Sommer eine simulierte Ausgrabung zum Mitmachen auf dem Außengelände des Museums an.
Im „Grabungscamp“ können sich dann Kinder und Erwachsene selbst als Archäologen versuchen. „Sie vermessen das Gelände, legen idealtypische Befunde und Funde aus Westfalen frei, bergen, dokumentieren und interpretieren ihre Entdeckungen“, so Mühlenbrock. Im kommenden Jahr zeigt das Haus eine Vietnam-Ausstellung mit dem Titel „Schätze des aufsteigenden Drachen“ Archäologie des Kaiserreichs Vietnam und damit die bislang umfangreichste Schau zur Kultur Vietnams in Deutschland.
 
Redaktion: Frank Becker