Aktuelles aus der Kultur - heute: Ausstellungen

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 
Thema heute: Ausstellungen


Schloß Moyland zeigt ab 24. März die Ausstellung "Kunst.Bewegt.03"
 
Bedburg-Hau - Aus seinem eigenen Plakatbestand präsentiert das Museum Schloß Moyland in Bedburg-Hau ab dem 24. März Künstlerplakate. Die Exponate stammen nach Angaben des Museums unter anderem von Joseph Beuys, Joseph Fassbender, HAP Grieshaber, Horst Janssen und Nam June Paik. Die Ausstellung mit dem Titel "Kunst.bewegt.03 - Achtung Kunst!" spürt mit Plakaten zu Ausstellungen und Aktionen von Joseph Beuys dem öffentlichen Bild des Künstlers nach, wie es durch das Werbemedium Plakat vermittelt wurde.
Mit auffälliger Motiv- und Farbgestaltung, Textbotschaften und Slogans werben Plakate für Kunst und sind selbst Kunstwerke. Franz Joseph van der Grinten, der gemeinsam mit seinem Bruder Hans die Privatsammlung aufgebaut hat, aus der das Museum Schloß Moyland hervorgegangen ist, gestaltete auch selbst Plakate. Mit ihnen wurden die Kunstausstellungen im Haus van der Grinten in Kranenburg angekündigt. Den großformatigen Linolschnitten ist in der bis September terminierten Schau ein eigener Raum gewidmet. 
Porträt, Name und Motiv sind in den ausgestellten Plakaten zu Markenzeichen stilisiert. Sie dienten dem Künstler zur Verbreitung seiner künstlerischen Ideen im Sinne der Sozialen Plastik. Begleitend zum Schwerpunktthema sind Gebrauchsgrafik, Werbegrafik und Buchkunst um 1900 ausgestellt. Schon in jener Zeit machten originale Druckgrafiken, die oftmals Kunstzeitschriften wie "Pan" oder "Jugend" beigeheftet waren, Ideen, Künstler und Werke bekannt.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 11 bis 18 Uhr und samstags/sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Internet: www.moyland.de
 
 
Skulpturenpark Waldfrieden zeigt Arbeiten von Jan Fabre
 
Wuppertal - Der Skulpturenpark Waldfrieden in Wuppertal zeigt ab dem 22. März Werke des Künstlers Jan Fabre. Der Titel der bis zum 2. Juni terminierten Ausstellung lautet nach Angaben einer Sprecherin des Parks "Chalcosoma. Small bronzes 2006-2012". Das Werk von Fabre umfaßt außer Werken der Bildenden Kunst auch Installationen, Filme, Performances und Bühnenproduktionen. Der 1958 geborene belgische Maler, Dramatiker und Regisseur und Choreograf hat sich durch seine spartenübergreifende Produktivität den Ruf eines künstlerischen Multitalentes erworben, hieß es.
Dennoch gehören Zeichnungen und Skulpturen zu den grundlegenden Arbeiten innerhalb von Fabres Werk und zu den frühesten Manifestationen seiner künstlerischen Suche. Eine zwischen 2006 und 2012 entstandene Gruppe von 22 Bronzeskulpturen, die der Skulpturenpark Waldfrieden nun präsentiert, bietet einen einzigartigen Überblick über das Themen- und Motivspektrum von Fabres Kunst.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Kunstmuseum Bonn zeigt neue Schenkungen und Ankäufe für die Grafische Sammlung

Bonn - Im Kunstmuseum Bonn ist seit dem vergangenen Mittwoch (13.3.) eine Ausstellung zu sehen, die neue Schenkungen und Ankäufe für die Grafische Sammlung des Hauses präsentiert. Die bis zum 9. Juni terminierte Schau zeigt eine Auswahl von Papier-Arbeiten, die in den vergangenen Jahren neu in den Besitz des Museums kamen. Die Grafik nimmt mir rund 5.000 Arbeiten den umfangreichsten Teil der Sammlung des Kunstmuseums ein.
Bei den bislang noch gezeigten Exponaten handelt es sich zumeist um Zeichnungen aus dem Bereich der jüngeren Kunst. Die Zeichnung hat seit den 1990er Jahren eine Wiederentdeckung erlebt und wird vom Kunstmuseum seit der Ausstellungsreihe "Zeichnung heute" (1997 – 2007) auch systematisch verfolgt. Der Bogen der nun weitgehend erstmals gezeigten Arbeiten spannt sich von großformatigen Arbeiten von Anna Amadio und Jan Albers über kleinere Blätter von Thomas Müller, Thomas Rentmeister, Daniel Roth und Heiner Blumenthal, bis hin zu Collagen von Jan Wawrzyniak und objektartigen Arrangements von Claudia Busching.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr, mittwochs von 11 bis 21 Uhr geöffnet.
 
 
Museum der Badekultur zeigt "Das Mikwen-Projekt"
 
Schau über die Wiederbelebung des archaischen Gebots der rituellen Reinigung für jüdische Frauen
 
Zülpich - "Das Mikwen-Projekt" lautet der Titel einer Ausstellung, die seit dem vergangenen Freitag (15.3.) in den Römerthermen Zülpich – Museum der Badekultur zu sehen ist. Die bis zum 30. Juni terminierte Schau zeigt Fotografien von Janice Rubin sowie Texte von Leah Lax. In 38 Fotos und Interviews beleuchten Rubin und Lax aus dem texanischen Houston, wie jüdische Frauen heute das archaische Gebot der rituellen Reinigung in einer Mikwe für sich wiederbeleben.
Die Ausstellung zeigt, wie Frauen körperliche und emotionale Veränderungen durch das Eintauchen in der Mikwe symbolisch vollziehen. Der Mikwenbesuch führt die Frau nicht nur von einem, den religiösen Gesetzen nach, "unreinen" in einen "reinen" Zustand. Das Ritualbad ist in der modernen Interpretation vielmehr ein spirituelles Erlebnis, ein intimer Moment, der ganz vielschichtige Übergänge im Leben einer Frau markiert. Ergänzt wird die Schau durch Zitate von Frauen aus Europa, den USA und Israel, die das Ritual der Mikwe aus ihren Blickwinkeln sehen und bewerten.
Die Mikwe (wörtlich übersetzt: Wasseransammlung) ist ein jüdisches Tauchbad, das der rituellen Reinigung von Körper und Geist dient. Die Bestimmungen zur Nutzung der Mikwe finden sich im Mischna-Traktat Mikwaot und gehen auf biblische Vorstellungen zu Reinheit und Unreinheit zurück. Für Frauen wird der Besuch des Ritualbades sieben Tage nach Abklingen ihrer Menstruation erst mit der Entstehung des Talmuds im 2. Jahrhundert unserer Zeit zur Pflicht.
Mit dem aufkommenden Reformjudentum änderte sich diese Sicht im 19. und 20. Jahrhundert. Das liberale Judentum sieht den Besuch der Mikwe aufgrund des fehlenden biblischen Gebots als nicht verpflichtend an, sondern als eine persönliche Entscheidung, die jede Frau selbst treffen darf. Die Ausstellung ist bereits die zweite, die sich mit dem Thema Baden als rituelle Reinigung im Judentum befasst.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 10 bis 17 Uhr und samstags/sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
Internet: www.roemerthermen-zuelpich.de


Lehmbruck-Museum Duisburg zeigt Werke von Tony Cragg und Karin Sander

Duisburg - Das Wilhelm Lehmbruck-Museum in Duisburg eröffnet am kommenden Donnerstag zwei neue Ausstellungen. Bis zum 23. Juni zeigt das Haus die Schau  "Karin Sander: Visitors on Display". Bis zum 25. August ist die Ausstellung "Tony Cragg" zu sehen. Mit beiden Schauen präsentiere man zwei renommierte Bildhauer mit ganz unterschiedlichen Arbeitsweisen, hieß es in der Ankündigung weiter.

Die 1957 in Bensberg geborene Künstlerin Karin Sander arbeitet sowohl mit einem 3D-Bodyscanner als auch mit 3D-Druckern bereits seit 1996. Ihr Fokus liegt auf der Wiedergabe von Personen, den Museumsbesuchern. Im Lehmbruck-Museum und der K20 Kunstsammlung in Düsseldorf hat sie die Besucher mittels eines 3D-Bodyscanners vermessen und dann Schicht für Schicht als originalgetreue Miniaturfiguren wieder ausgedruckt. Nun stellt das Lehmbruck-Museum die so entstandenen Replikate - 981 Personen und 3 Hunde - zum ersten Mal gemeinsam aus.

Der 1949 in Liverpool geborene Tony Cragg ist seit einigen Jahren Rektor der Düsseldorfer Kunstakademie und zählt weltweit zu den wichtigsten Gegenwarts-Bildhauern. Mit fünf Güssen und einer installativen Arbeit zeigt das Museum nun die erste Einzelpräsentation mit Werken des britischen Bildhauers seit fünf Jahren. Dabei reicht die Spanne von der politischen "Flag", die dem Frühwerk zuzurechnen ist, bis zu den aktuellen, amorphen und teilweise tonnenschweren Bronze- und Stahlskulpturen wie "Der Läufer", "Gegossene Blicke" oder "Gemischte Gefühle", so das Museum weiter.


Die Ausstellungen sind mittwochs, freitags und samstags von 12 bis 18 Uhr, donnerstags von 12 bis 22 Uhr und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.


Redaktion: Frank Becker