Aktuelles aus der Kultur

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 




Europäische Schrebergarten-Forscher trafen sich in Dortmund
 
Dortmund - Das Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung veranstaltete in der vergangenen Woche einen Kongreß in Dortmund, zu dem insgesamt 60 europäische Schrebergarten-Forscher erwartet wurden. Bei der dreitägigen englischsprachigen Veranstaltung ging es darum, wie traditionelle Kleingartenanlagen in Zukunft aussehen könnten und darum, wie sich der gesellschaftliche Wandel auf den Schrebergartenverein auswirkt.
So entdecken zunehmend auch junge Menschen und Migranten die traditionellen Vereine mit ihren zumeist kleinen Gartenparzellen, die nach wie vor auch zum Anbau von eigenem Obst und Gemüse genutzt werden. Weiteres wichtiges Forschungsthema ist die Bedeutung der Kleingartensiedlungen für die Stadt, zum Beispiel als Freizeitraum und ökologische Fläche. Zum Abschluß des Kongresses führte dann ein "field trip" (sogar die urdeutschen Laubenpieper sind sprachlich infiziert, Anm. d. Red.) die Wissenschaftler zum Dortmunder Gartenverein Gildenpark und zur Gartenanlage "Alte Körne". Die Forscher wollen im Rahmen der Initiative "Urban Allotment Gardens in European Cities" in den kommenden vier Jahren urbane Kleingärten in Europa untersuchen.
 
Internet: www.ils-forschung.de - Ansprechpartner: Tanja Ernst - 0231-9051131
 
 
Neue Stücke von Jelinek und Kroetz bei diesjährigen Mülheimer Theatertagen
 
Insgesamt nominierte die Auswahl-Jury acht aktuelle Stücke für den Wettbewerb um den Mülheimer Dramatikerpreis 2013
 
Mülheim/Ruhr - Elfriede Jelineks Stück "FaustIn and out" in der Version des Schauspielhauses Zürich und das Stück "Du hast gewackelt. Requiem für ein liebes Kind" von Franz Xaver Kroetz in der Fassung des Münchner Residenztheaters zählen zu den nominierten Stücken für die diesjährigen Mülheimer Theatertage. Die fünfköpfige Auswahljury für das Forum deutschsprachiger Gegenwartsdramatik stellte in der vergangenen Woche insgesamt acht aktuelle Stücke vor, die für den Mülheimer Dramatikerpreis nominiert wurden.
Nach den Worten von Jury-Sprecher Jürgen Berger zählt auch Katja Brunners Stück "Von den Beinen zu kurz" in der Version des Schauspiels Hannover zu den ausgewählten Stücken. Zudem werden in Mülheim/Ruhr "Ich wünsch mir eins" von Azar Mortazavi in der Fassung des Theaters Osnabrück, "Wir lieben und wissen nichts" von Moritz Rinke in der Inszenierung vom Konzert Theater Bern und "Muttersprache Mameloschn" von Marianna Salzmann in der Fassung vom Deutschen Theater Berlin zu sehen sein. Weiterhin nominierte die Jury "Tod und Wiederauferstehung der Welt meiner Eltern in mir" von Nis-Momme Stockmann in der Fassung des Schauspiels Hannover und das Stück "X-Freunde" von Felicia Zeller in der Version des Schauspiels Frankfurt/Main.
Die diesjährigen Mülheimer Theatertage finden vom 11. bis zum 31. Mai statt. Bewertet werden die neuen Stücke – nicht die Inszenierungen. Eine Jury vergibt den mit 15.000 Euro dotierten Mülheimer Dramatikerpreis. Eingerahmt wird das Festival von einem Fest, einer internationalen Übersetzerwerkstatt, den mit 10.000 Euro dotierten "Kinderstücken", einem Symposium, Publikumsgesprächen und einem undotierten Publikumspreis.
Um den Mülheimer Kinderstücke-Preis 2013 konkurrieren fünf Autoren. Die Jury nominierte "Die Geschichte vom Löwen, der nicht bis 3 zählen konnte" von Martin Baltscheit, "Nach Toronto! oder Meine Mutter heiratet deinen Vater" von Heike Falkenberg, "Wunder des Alltags" von Peter Licht, "Nina und Paul" von Thilo Reffert und "30 im roten Kleid" von Heino N. Schade. Die Kinder-Stücke 2013 laufen in Mülheim vom 13. bis zum 17. Mai. 
 
Seit 1976 finden jeweils im Mai/Juni die Mülheimer Theatertage "Stücke" statt. Sieben bis acht Stücke in der wirksamsten Aufführung - meist der Uraufführung - werden jährlich in Mülheim an der Ruhr gezeigt. Die Theatertage sind in ihrer Konzeption noch immer einzigartig. Im vergangenen Jahr wurde Peter Handkes Stück "Immer noch Sturm" mit dem Mülheimer Dramatikerpreis ausgezeichnet.
 


Opernehe zwischen Düsseldorf und Duisburg wird fortgesetzt
 
Empfehlung des Aufsichtsrates und der Gesellschafterversammlung der Deutschen Oper am Rhein
 
Düsseldorf/Duisburg - Die wegen finanzieller Schwierigkeiten der Stadt Duisburg gefährdete Opernehe mit der Rheinoper Düsseldorf wird fortgesetzt. Die Gesellschafterversammlung und der Aufsichtsrat der Deutschen Oper am Rhein empfehlen nach Angaben der Oper vom Samstag beiden Städten, die seit Jahrzehnten bestehende erfolgreiche Opernehe bis 2017 fortzusetzen. Darauf habe sich der Aufsichtsrat der Deutschen Oper am Rhein in seiner Sitzung am Freitagabend geeinigt, hieß es.
Die Vorgaben des Haushaltssanierungsplanes der Stadt Duisburg, also die dauerhafte Absenkung des Zuschusses ab der Spielzeit 2014/15 um 1 Million Euro auf dann 9,5 Millionen Euro würden erfüllt. Die Reduzierung des Zuschusses soll in den nächsten Jahren insbesondere durch Einnahmesteigerungen der Deutschen Oper am Rhein aufgefangen werden. Die in diesem Zeitraum zu erwartenden Tarif- und Sachkostensteigerungen werden in den nächsten Jahren zu 72 Prozent durch die Stadt Düsseldorf aufgefangen.
Der Zuschuß der Stadt Düsseldorf in Höhe von derzeit 24,3 Millionen Euro steigt damit auf 26,3 Millionen Euro in der Spielzeit 2016/2017. Um das finanzielle Ungleichgewicht auszugleichen, wird die Anzahl der Vorstellungen in Duisburg von derzeit 100 auf etwa 70 bis 80 Vorstellungen pro Jahr reduziert, während es in Düsseldorf bei der bisherigen Aufführungszahl von 180 bleibt. Duisburg wird nach der Mitteilung im Rahmen seiner Möglichkeiten prüfen, sich in Zukunft wieder an den Kostensteigerungen zu beteiligen. Zudem sollen Kostensenkungspotentiale von der Geschäftsführung unter externer Begleitung geprüft werden.
Dafür wird das Gutachten von der Unternehmensberatung Actori in den kommenden Wochen ausgewertet. Die daraus abzuleitenden Maßnahmen sollen in der für Juni dieses Jahres angesetzten Aufsichtsratssitzung der Deutschen Oper am Rhein beschlossen werden. Details werden in den Kulturausschüssen beider Städte in den nächsten Wochen ausgearbeitet. Die Kulturausschüsse beider Städte werden am 12. beziehungsweise 21. März die Empfehlung des Aufsichtsrates beraten.
Die endgültige Entscheidung treffen der Duisburger Stadtrat am 18. März und der Düsseldorfer Stadtrat am 18. April. "Dies ist ein Befreiungsschlag und ein wichtiges Signal für die Kulturlandschaft beider Städte. Wir freuen uns, daß diese seit Jahrzehnten erfolgreiche Kooperation fortgeführt wird", betonten die Oberbürgermeister der beiden beteiligten Städte, Sören Link für Duisburg und Dirk Elbers  für Düsseldorf.
 

Bund fördert Ankauf der Werke von Günther Uecker
 
13 bedeutende Werke des Düsseldorfer Künstlers für das Staatliche Museum Schwerin
 
Schwerin/Düsseldorf - Mit einer Förderung aus dem Haushalt des Kulturstaatsministers wird das Staatliche Museum Schwerin in Mecklenburg-Vorpommern bei dem Ankauf von dreizehn bedeutenden Werken des Düsseldorfer Künstlers Günther Uecker unterstützt. Wie die Internet-Plattform Kulturportal-Deutschland am Samstag mitteilte, stellt Kulturstaatsminister Bernd Neumann für den Ankauf 830.000 Euro zur Verfügung.
"Damit wird es möglich, das Schaffen Günther Ueckers als einen der bedeutendsten deutschen Künstler auch in seiner Heimat Mecklenburg-Vorpommern zu präsentieren. Durch den Erwerb der dreizehn Arbeiten erhält das Staatliche Museum Schwerin die einmalige Gelegenheit, mit den Werken von Günther Uecker eine hochkarätige Dauerausstellung der Moderne zu präsentieren," betonte Neumann.
Der 82 Jahre alte Uecker gehört zu den international renommiertesten deutschen Künstlern der Gegenwart. Als Maler und Objektkünstler wurde er weltweit vor allem mit seinen reliefartigen Nagelbildern bekannt. Bei der Neuerwerbung durch das Staatliche Museum Schwerin handelt es sich um 13 Werke aus der Sammlung Drautzburg. Neben dem finanziellen Engagement des Bundes und Eigenmitteln des Museums konnten mit der Ostdeutschen Sparkassenstiftung und der Sparkasse Mecklenburg-Schwerin zwei weitere Geldgeber für den Ankauf gewonnen werden, hieß es in der Mitteilung weiter.
 
 
In NRW gibt es inzwischen wieder 179 Wanderfalken-Paare
 
Im vergangenen Jahr wurden mit 333 Jungvögeln so viele wie nie zuvor groß gezogen
 
Recklinghausen - Die Zahl der Wanderfalken-Paare in Nordrhein-Westfalen ist im vergangenen Jahr nach Angaben des Naturschutzbundes Deutschland auf 179 angestiegen. Die Zahl der ausgeflogenen Jungvögel habe mit 333 Tieren einen neuen Rekordwert erreicht, hieß es am Wochenende beim Jahrestreffen der nordrhein-westfälischen Wanderfalken-Schützer in Recklinghausen. 
Wie es bei der Tagung weiter hieß, konnte auch das Rätsel um die Herkunft der so genannten "Dritten am Horst" gelöst werden. Dabei handele es sich nicht um "Hausfreunde" des brütenden Wanderfalkenpaares, sondern vielmehr um männliche Jungvögel der eigenen Vorjahresbrut, die sich bei der Jungenaufzucht beteiligten und dafür am Horst geduldet würden.
Tragende Säulen der Wanderfalkenpopulationen an Rhein und Ruhr sind nach wie vor die Regierungsbezirke Düsseldorf und Arnsberg. Der Regierungsbezirk Düsseldorf weist mit 55 Revierpaaren weiterhin die höchste Paardichte auf. Hier flogen im Vorjahr 102 aller in NRW flügge gewordener Falken aus. Gefolgt vom Regierungsbezirk Arnsberg mit 49 Brutpaaren, die 97 Jungtiere zum Ausfliegen brachten. Im Regierungsbezirk Köln flogen 47 Jungfalken aus, in Münster 61 und in Detmold noch 26.

Redaktion: Frank Becker