Der Perlinger-Weg ins Glück - Liebe ist wie eine Droge

Die Kolumne

von Sissi Perlinger

© Sissi Perlinger
Liebe ist wie eine Droge
 
Man darf nicht vergessen: Bis vor nicht allzu langer Zeit hat es für eine Frau den sicheren Tod bedeutet, wenn sie von ihrem Versorger und Beschützer „in die Wüste geschickt“ wurde. Wenn wir plötzlich allein dastehen, schütten wir auch noch heutzutage die gleichen Todesangsthormone aus wie unsere Vorfahren vor etwa 250 000 Jahren. Die Liebe hat die Kraft, uns in die höchsten Höhen zu katapultieren, aber auch in die tiefsten Tiefen zu stürzen.
Liebe kann man heute endlich auch ganz wissenschaftlich erklären; Mann und Frau sind von der Natur diametral entgegengesetzt veranlagt worden, damit sie als Symbiose gut funktionieren, um dem Nachwuchs optimale Überlebenschancen gewährleisten zu können. Damit sie sich jetzt aber nicht dauernd streiten, weil sie eben so unterschiedlich sind, schüttet der Körper am Anfang einer Beziehung einfach eine ganz heftige Dröhnung Hormone aus, um den anderen in rosarotem Licht erscheinen zu lassen. 
 
Ich kenne dieses Phänomen sehr gut aus eigener Erfahrung. Kaum bin ich mit einem Mann zum ersten Mal im Bett gewesen, reagiere ich, als hätte ich den ersten „Schuß“ gesetzt bekommen. Ich verschmelze mit ihm zu einer Einheit, schwebe wie auf Wolke sieben und projiziere mir jedes Mal den Wolf. Mein Körper schüttet schon beim ersten Sex dermaßen viel Bindungshormon Oxytocin aus, daß ich jedes Mal denke; „Boo, jetzt hab ich mir aber den genialsten Typen rausgelassen, den die Welt je gesehen hat.“ Frisch Verliebte und schwere Kiffer zeigen genau die gleichen Symptome: Sie liegen den ganzen Tag im Bett und verschieben alles auf morgen. 
 


(Textauszug aus "Auszeit! Der Perlinger-Weg ins Glück"
mit freundlicher Genehmigung des Südwest Verlages)
Weitere Informationen unter: www.sissi-perlinger.de
Redaktion: Frank Becker