Aktuelles aus der Kultur

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker
Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt




Fristlose Kündigung des früheren Kölner Opernintendanten zurückgenommen
 
Köln - Auf einstimmigen Beschluss des Hauptausschusses des Kölner Rates hat die Stadt die vor einigen Monaten ausgesprochene fristlose Kündigung des früheren Opernintendanten Uwe Eric Laufenberg zurückgenommen. Beide Parteien einigten sich darauf, im beiderseitigen Einvernehmen den Vertrag des Opernchefs zum 31. August 2012 aufzulösen. Oberbürgermeister Jürgen Roters (SPD) dankte Laufenberg für seine herausragende künstlerische Leistung, die er in den letzten drei Jahren für Köln erbracht habe und wünschte ihm für seine Zukunft alles Gute.
Am 21. Juni hatte die Stadt Laufenberg fristlos entlassen. Hintergrund war der monatelange Konflikt um die Finanzierung des künftigen Opernangebots in Köln. Anfang August hatte der Hauptausschuss der Domstadt die 1960 in Köln geborene Birgit Meyer zum 1. September zur neuen Opernintendantin gewählt. 
 
 
Fatih Akin erhält diesjährigen Peter-Weiss-Kulturpreis der Stadt Bochum
 
Bochum - Der deutsch-türkische Filmemacher Fatih Akin erhält den mit 15.000 Euro dotierten diesjährigen Peter-Weiss-Kulturpreis der Stadt Bochum. Dies teilte die in Essen erscheinende Tageszeitung "NRZ" mit. Akin ist Regisseur, Drehbuchautor, Darsteller und Produzent. Der Peter Weiss-Preis wird seit 1990 abwechselnd in den Sparten Theater, Literatur, Film oder Bildende Kunst vergeben. Frühere Preisträger waren unter anderem die Kölner Künstlerin Rosemarie Trockel, die Theaterregisseure George Tabori und Dimiter Gotscheff, die Autorin Elfriede Jelinek und der Filmemacher Harun Farocki. 
Der Preis erinnert an den 1982 in Stockholm verstorbenen deutschen Schriftsteller, Maler, Grafiker und Experimentalfilmer Peter Weiss. Er erwarb sich in der deutschen Nachkriegsliteratur gleichermaßen als Vertreter einer avantgardistischen, minutiösen Beschreibungsliteratur, als Verfasser autobiografischer Prosa wie auch als politisch engagierter Dramatiker einen Namen. Internationalen Erfolg erzielte er mit dem Stück "Marat/Sade", das mit dem US-Theater- und Musicalpreis "Tony Award" ausgezeichnet wurde. Als Weiss’ Haupttext gilt der dreibändige Roman "Die Ästhetik des Widerstands".
 
 
Kinderfilmtage-Ruhr vom 23. bis 30. September
 
Essen/Mülheim-Ruhr/Oberhausen - Vom 23. bis zum 30. September dürfen sich Familien wieder auf beste Kinderfilme in sechs Kinos der Revierstädte Essen, Mülheim-Ruhr und Oberhausen freuen. Wie die Veranstalter am Samstag in Essen mitteilten präsentiert das Festival eine Woche lang einen Mix aus klassischen und neuen Kinderfilmen wie etwa "Pommes essen". Dabei handelt es sich um eine Geschichte direkt aus dem Ruhrgebiet, in der es um Familienbande, Stolz, Verrat und das tollste Currysaucen-Familienrezept geht.
Doch auch internationale Produktionen sind vertreten – so stehen gleich fünf norwegische Filme auf dem Programm. Beteiligte Kinos sind das Essener Filmkunsttheater, die Lichtburg Essen, der Lichtburg-Filmpalast in Oberhausen in Zusammenarbeit mit dem JZE Essen, dem Kulturbetrieb Mülheim/Ruhr sowie dem Jugendamt der Stadt Oberhausen. Das Festival wird gefördert vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen.
 
 
Lebendige Schwäne dürfen beim Tanztheater mit auf die Bühne
 
Düsseldorf - Acht lebende Schwäne sind am vergangenen Mittwoch bei der Eröffnungspremiere der diesjährigen Internationalen Tanzmesse in Düsseldorf mit auf der Bühne gewesen. Der französische Choreograph Luc Petton bringt sie in seiner Version des modernen "Schwanensee" als tierische Darsteller mit ins Spiel. Tierschützer hatten im Vorfeld der Aufführung gegen den Einsatz der Schwäne protestiert. Vergeblich. Das zuständige Amt für Verbraucherschutz in der NRW-Landeshauptstadt genehmigte jetzt den Auftritt, wenn auch unter Auflagen.
Danach müssen die Veranstalter den Schwänen im Freien eine Rasenfläche von 125 Quadratmetern schaffen, ausreichend Schatten sowie einen mindestens zwölf Quadratmeter großen und 60 Zentimeter tiefen Pool mit Wasser zur Verfügung stellen. Über die Auftrittserlaubnis für zwei lebendige Wölfe, die im Oktober im Tanzhaus NRW in Düsseldorf in einem Stück über den Mythos von Narziss auf der Bühne stehen sollen, haben die zuständigen Behörden bislang noch nicht entschieden.
 
 
NRW-Schulministerin weihte Holocaust-Denkmal ein
 
Krefeld - NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) hat am Mittwoch in Krefeld das neue Holocaust-Denkmal des Ricarda-Huch-Gymnasiums eingeweiht. Auszubildende von Thys­sen Krupp Nirosta und Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums haben das Denkmal von der Skizze bis zur Fertigung gemeinsam realisiert. Das Denkmal erinnert an die 51 jüdischen Mädchen, die zwischen 1933 und 1938 auf Druck des nationalsozialistischen Regimes die Schule verlassen mußten.
Das Denkmal wurde im Foyer der Schule aufgestellt. Die Mi­nisterin bekräftigte die Bedeutung des Gedenkens an die Verbrechen im Nationalsozialismus: "Es ist wichtig und richtig, daran zu erinnern. Die nationalsozialistische Geschichte ist ein Teil der deutschen Vergangen­heit. Diese ist jedoch nicht abgeschlossen. Immer wieder gibt es rechtsextremistische Propaganda und Gewalttaten. Jedes Zeichen, das dage­gen gesetzt wird, steht für Demokratie und Toleranz und gegen das Vergessen der Opfer", so Löhrmann.
 
 
 
Japanischer Priesterchor bringt buddhistische Ritualgesänge auf die Bühne
 
Köln - Am 9. September werden buddhistische Ritualgesänge in der Kölner Philharmonie zu hören sein. Wie die Deutsch-Japanische Gesellschaft am Mittwoch mitteilte, kommt der japanische Priesterchor "Karyobinga Shomyo Kenkyukai" in die Domstadt. Die Rituale und Zeremonien des japanischen Buddhismus werden von Shomyo, dem Solo- und Chorgesang der Priestergemeinde bestimmt, der wie die buddhistische Lehre selbst auf indische Ursprünge zurückgeht.
Das Wort Shomyo bedeutet den Schriftzeichen nach soviel wie "Klarheit der Stimme", was die religiöse Funktion dieser Vokalmusik unterstreicht. Sie soll das Streben hin zum buddhistischen Heilsziel der "Erleuchtung" befördern. Wie der Gregorianische Choral für die europäische Musik, so bildet Shomyo eine wichtige Grundlage für die traditionelle japanische Musikkultur. Das Ensemble wurde 1980 von Priestern der Shingon-Schule gegründet und hat sich zur Aufgabe gestellt, die Überlieferung und Pflege der alten Gesänge auch außerhalb der Tempel und Klöster sicherzustellen.
 
Internet: www.jki.de

Redaktion: Frank Becker